Ritus Der Schwerter . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Ritus Der Schwerter - Морган Райс страница 9

СКАЧАТЬ hinauf stürmte und sich Schritt um Schritt den steilen Hang aus Staub und Steinen hinauf kämpfte. Alle paar Meter rutschte er und musste sich mit der Hand an einem Felsen festhalten, um nicht abzurutschen. Er rannte, doch der Fels war zu steil um zu rennen, sodass er eher klettern musste; jeder Schritt war ein Kampf und die Rüstungen klimperten während die Männer wie Bergziegen nach oben keuchten.

      „BOGENSCHÜTZEN!“, schrie Erec.

      Unter ihm hielten mehrere Dutzend Bogenschützen, die ebenfalls den Berg erklommen, inne und zielten auf den Gipfel der Klippe. Sie ließen einen Schwarm von Pfeilen los und etliche feindliche Krieger schrien auf und fielen in den Tod. Ein Mann fiel direkt auf Erec zu und er konnte sich gerade noch ducken, um ihr auszuweichen. Doch einer der Männer des Barons hatte nicht so viel Glück: der Tote traf ihn und riss ihn mit sich in den Abgrund.

      Die Bogenschützen bezogen ihre Positionen entlang des Weges nach oben, und feuerten jedes Mal, wenn ein feindlicher Krieger es wagte, seinen Kopf über die Klippen zu stecken eine neue Salve ab.

      Doch der Kampf oben auf der Klippe war Nahkampf auf engstem Raum, und ein Pfeil verfehlte sein Ziel und traf versehentlich einen der Männer des Barons in den Rücken. Der Empire Krieger gegen den er gekämpft hatte, nutzte den Augenblick und stieß ihn über die Kante; doch er gab dafür seine Deckung auf, und musste es mit seinem Leben bezahlen.

      Erec verdoppelte seine Bemühungen, genau wie die anderen Männer um ihn herum, und spurteten mit aller Kraft die Klippe hinauf. Als er nur wenige Meter von der Kante entfernt war, rutschte er aus und fiel; er wedelte wild mit den Armen, streckte sich und konnte eine dicke Wurzel greifen, die unter einem Fels hervorkam. Er hielt sich fest, zog sich daran hoch und kam wieder auf die Beine. Er erreichte die Kante als erster und stürmte mit einem lauten Schlachtruf auf den Lippen voran. Er hatte sein Schwert hoch erhoben, und war bereit seine Männer zu unterstützen, die krampfhaft versuchten, ihre Positionen zu halten, jedoch langsam zurückgedrängt wurden. Er hatte nicht mehr als ein paar Dutzend Männer hier oben, die alle in Kämpfe Mann gegen Mann mit feindlichen Kriegern verwickelt waren jeweils zwei zu eins in der Unterzahl. Und es kamen immer mehr Empire Krieger auf dem Gipfel an.

      Erec kämpfte wie wild, stürzte sich nach vor und erstach zwei Männer auf einmal. Niemand im gesamten Ring war schneller und geschickter im Kampf als er, und mit zwei Schwertern in der Hand nutzte Erec die einzigartige Fähigkeit des Meisters der Silver um das Empire zurückzuschlagen. Er alleine war eine Welle der Zerstörung als er herumwirbelte, sich duckte und zuschlug, und sich mitten unter die Empire Krieger warf. Er wich aus, verteilte Kopfstöße und parierte, und war so schnell, dass er auf seinen Schild verzichtete. Erec stürmte wie ein Wirbelwind durch ihre Reihen und stürzte ein Dutzend Krieger von den Klippen bevor sie auch nur den Hauch einer Chance gehabt hatten, sich selbst zu verteidigen. Und die Männer des Barons um ihn herum unterstützten ihn.

      Hinter ihm erreichten die übrigen Männer den Gipfel, Brandt und der Baron führten sie an und kämpften bald an Erecs Seite. Das Blatt wendete sich und sie drängten die Männer des Empire zurück und Leichen stapelten sich um sie herum.

      Erec nahm seine Angriffsposition gegenüber dem letzten Empire Krieger auf dem Kliff ein und trieb ihn in die Enge. Schließlich holte er Schwung und schickte ihn mit einem Tritt vom Plateau die feindliche Seite hinunter. Der Mann schrie, als er in die Tiefe fiel. Erec und seine Männer standen da und versuchten, wieder zu Atem zu kommen. Erec ging an den Rand der Seite der Klippe, die dem Empire gehörte. Er wollte sehen, was unten vor sich ging. Sie hatten aufgehört, Männer nach oben zu schicken, doch Erec hatte das ungute Gefühl, dass sie vielleicht noch etwas in der Reserve hatten. Seine Männer gesellten sich zu ihm und blickten ebenfalls ins Tal.

      Nicht einmal Erecs wildeste Vorstellungen konnten ihn darauf vorbereiten, was er unten sah. Sein Herz sank. Trotz hunderten von Männern, die sie getötet hatten, trotz der Tatsache, dass sie die Schlucht  versiegelt hatten und die Klippe eingenommen hatten, waren unter ihnen nach wie vor zehntausende von Empire Kriegern.

      Erec konnte es kaum glauben. Es hatte ihnen alles abverlangt so weit zu kommen, und all der Schaden, den sie angereichtet hatten, hatte nicht einmal eine Delle in der sprichwörtlichen Rüstung des Empire hinterlassen. Sie würden einfach immer mehr Männer hier hoch schicken. Erec und seine Männer würden ein paar Dutzend mehr vielleicht sogar ein paar Hundert mehr töten. Doch irgendwann würde sich die Überzahl durchsetzen.

      Erec stand da und fühlte sich hoffnungslos. Zum ersten Mal in seinem Leben, war er sich sicher, dass er sterben würde. Hier an diesem Ort, an diesem Tag. Es gab keinen Ausweg. Er bereute es nicht. Er hatte eine heroische Verteidigung geführt, und wenn er sterben sollte, dann gab es keinen besseren Ort und keine bessere Zeit dafür. Er griff sein Schwert und bereitete sich darauf vor. Sein einziges Zögern galt der Sicherheit Alistairs.

      „Nun, wir hatten einen guten Lauf“, hörte er eine Stimme sagen.

      Erec wandte sich um und sah Brandt neben sich stehen. Er hatte die Hand auf seinen Schwertknauf gelegt und sah genauso resigniert aus wie er. Sie hatten unzählige Schlachten zusammen geschlagen, und waren viele Male in der Unterzahl gewesen – und doch hatte Erec nie diesen Ausdruck auf dem Gesicht seines Freundes gesehen. Er war das Spiegelbild seines eigenen und signalisierte, dass der Tod auf sie wartete.

      „Wenigstens werden wir kämpfend untergehen“, sagte der Baron.

      Er sprach genau das aus, was Erec dachte.

      Unter ihnen blickten die Männer des Empire auf, gerade so als ob sie es auch bemerkt hätten. Tausende sammelten sich und marschierten mit gezogenen Waffen im Gleichschritt auf die Klippe zu. Hunderte von Bogenschützen des Empire knieten nieder und Erec wusste, dass sie nur noch Augenblicke vom Blutvergießen entfernt waren. Er holte tief Luft und bereitete sich darauf vor. Plötzlich hörte er von irgendwoher ein Kreischen am Himmel. Erec blickte suchend auf und fragte sich, ob er es sich nur eingebildet hatte. Er hatte vor langer Zeit einmal den Schrei eines Drachen gehört, und er glaubte, dass das, was er gehört hatte, ganz ähnlich klang. Es war ein Klang, von dem er nie gedacht hätte, dass er ihn noch einmal hören würde. Es konnte nicht sein. Ein Drachen? Hier im Ring?

      Erec legte den Kopf in den Nacken, und in der Ferne sah er, was sich für immer in seine Erinnerung einbrennen sollte: zwischen den Wolken hervor kam ein riesiger purpurner Drache mit glühend roten Augen auf sie zugeflogen. Sein Anblick füllte Erec mit Furcht, mehr als eine Armee ihm hätte einflössen können.

      Doch als er näher hinsah, verwandelte sich seine Angst in Verwirrung. Er war sich sicher, zwei Personen auf dem Rücken des Drachen reiten zu sehen. Und als Erec seine Augen zusammenkniff, erkannte er sie. Bildete er sich das alles nur ein?

      Dort auf dem Rücken des Drachen saß Thorgrin, und hinter ihm hielt Gwendolyn, die Tochter von König MacGil die Arme um ihn geschlungen.

      Noch bevor Erec verarbeiten konnte, was er da sah, tauchte der Drachen herab wie ein Adler auf seine Beute. Er öffnete sein Maul und kreischte fürchterlich; der Klang war so schrill, dass ein Felsbrocken neben Erec zerbarst. Der Boden erzitterte und Feuer begann aus dem Maul des Drachen auf die Männer des Empire herabzuregnen.

      Das Tal füllte sich mit den Schreien von tausenden von Kriegern des Empire, als eine feurige Welle nach der anderen sie einhüllte, bis das ganze Tal in Flammen stand. Thor lenkte tausende von ihnen aus. Die verbliebenen Krieger rannten um ihr Leben in Richtung Horizont. Doch Thor jagte sie und ließ den Drachen immer mehr Feuer speien.

      Innerhalb weniger Augenblicke waren alle Männer des Empire unterhalb von Erecs Position – die ihn und seine Männer mit Sicherheit getötet hätten – selbst tot. Von ihnen blieb nicht mehr als verkohlte Leichen, Feuer und Flammen, Seelen, die einmal waren. Das gesamte Bataillon war fort.

      Erec blickte mit vor Schreck weit geöffnetem Mund auf und beobachtete, СКАЧАТЬ