Название: Ritus Der Schwerter
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Ring der Zauberei
isbn: 9781632910035
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Schneller.
„Schneller!“, drängte Thor Mycoples.
Mycoples brummte sanft und schlug stärker mit den Flügeln. Thor hatte noch nicht einmal etwas sagen müssen – Mycoples verstand ihn auch ohne Worte. Doch er sagte es trotzdem – er fühlte sich besser damit.
Doch er fühlte sich hilflos. Er spürte, dass etwas ganz und gar nicht mit Gwendolyn stimmte, und wusste, dass jeder Augenblick zählte.
Endlich brachen sie durch eine kleine Wolkenbank und Thor wurde sofort von einer Woge der Erleichterung überrannt – denn vor ihnen lag in der Ferne der Tower of Refuge. Er war ein altes und gespenstisch anmutendes Stück Architektur, ein perfekt runder, schlanker Turm, der sich fast bis zu den Wolken in den Himmel erhob.
Er war aus glänzendem, schwarzem Stein erbaut und Thor konnte seine Macht selbst von hier spüren.
Als sie näher kamen, sah er plötzlich etwas oben auf dem Turm. Eine Person. Sie stand mit ausgestreckten Armen am Rande der Zinnen. Ihre Augen waren geschlossen und sie schwankte im Wind.
Thor wusste sofort, wer sie war.
Gwendolyn.
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals als er sie dort stehen sah. Er wusste, was sie dachte. Und er wusste warum. Sie dachte, er hätte sie aufgegeben, und er gab sich daran die Schuld.
„SCHNELLER!“, schrie Thor.
Mycoples schlug noch fester mit den Flügeln und flog so schnell, dass es Thor den Atem nahm.
Als sie Näher kamen, konnte Thor sehen, wie Gwen einen Schritt zurück machte, weg von der Kante, zurück auf das sichere Dach, und sein Herz füllte sich mit Erleichterung. Sie hatte ohne ihn gesehen zu haben ganz alleine die Entscheidung getroffen, nicht zu springen.
Mycoples brüllte und Gwen sah auf und sah Thor zum ersten Mal. Ihre Blicke fingen einander selbst auf die große Distanz hin ein und er sah die Überraschung in ihrem Gesicht.
Endlich landete Mycoples auf dem Dach und in dem Moment, in dem sie es tat, sprang Thor von ihrem Rücken und rannte auf Gwendolyn zu.
Sie wandte sich ihm zu und starrte ihn überrascht an. Sie sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen.
Thor rannte auf sie zu, sein Herz schlug wild, er war überwältigt vor Freude und streckte die Arme aus. Thor umarmte sie und wirbelte sie herum. Sie lagen sich in den Armen und hielten einander fest.
Thor hörte sie weinen und spürte, wie ihre heißen Tränen seinen Nacken hinunterliefen und er konnte kaum glauben, dass er wirklich hier war und sie in Armen hielt. Es war real. Das war der Traum, den er Tag für Tag und Nacht für Nacht geträumt hatte während er tief im Empire war und sich sicher war, dass er niemals wieder zurückkehren und Gwendolyn nie wieder sehen würde. Doch hier war er nun und spürte sie in seinen Armen.
Nachdem er so lange fort gewesen war, schien alles neu zu sein. Es war perfekt. Und er schwor, dass er nie wieder auch nur einen einzigen Augenblick mit ihr als selbstverständlich hinnehmen würde.
„Gwendolyn“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Thorgrin“, flüsterte sie zurück.
Sie hielten einander lange fest, und dann küssten sie sich. Es war ein langer, leidenschaftlicher Kuss, und keiner von ihnen wollte aufhören.
„Du lebst“, sagte sie. „Und du bist hier. Ich kann nicht glauben, dass du hier bist!“
Mycoples schnaubte und Gwen blickte über Thors Schulter als Mycoples einmal mit den Flügeln schlug. Furcht huschte über Gwens Gesicht.
„Hab keine Angst.“, sagte Thor. „Ihr Name ist Mycoples. Sie ist meine Freundin. Und sie wird auch deine Freundin sein. Lass sie mich dir vorstellen.“
Thor nahm Gwendolyn bei der Hand und führte sie langsam über das Dach. Er konnte ihre Angst spüren, während sie sich dem Drachen näherten. Er konnte es verstehen. Immerhin war sie ein echter Drachen, und so nah war Gwen noch nie zuvor in ihrem Leben einem Drachen gekommen.
Mycoples sah Gwendolyn mit ihren riesigen rot glühenden Augen an. Sie schnaubte sanft, wackelte mit den Flügeln und legten den Kopf in den Nacken. Thor konnte so etwas wie Neid spüren, und vielleicht Neugier.
„Mycoples, das ist Gwendolyn.“
Mycoples wandte stolz den Kopf ab. Doch dann drehte sie sich plötzlich wieder um und blickte Gwendolyn direkt in die Augen, gerade so, als ob sie bis auf den Grund ihrer Seele sehen konnte. Sie lehnte sich vor, so wie, dass ihr Gesicht fast das von Gwendolyn berührte.
Gwen keuchte vor Überraschung und Ehrfurcht. Sie hob zitternd ihre Hand, legte sie sanft auf Mycoples lange Nase und berührte ihre purpurnen Schuppen.
Wenige angespannte Augenblicke später zwinkerte Mycoples endlich, senkte ihre Nase und rieb sie an Gwens Bauch als Zeichen der Zuneigung. Sie rieb ihre Nase immer weiter an Gwens Bauch, gerade so, als wäre sie darauf fixiert, und Thor konnte nicht verstehen warum.
Dann wandte Mycoples genauso schnell den Blick ab und sah zum Horizont.
„Sie ist wunderschön“, flüsterte Gwen.
Sie wandte sich um und sah Thor an.
„Ich hatte die Hoffnung auf deine Rückkehr schon aufgegeben.“, sagte sie. „Ich habe nicht mehr damit gerechnet.“
„Ich auch nicht“, sagte Thor. „Nur der Gedanke an dich hat mich am Leben gehalten. Hat mir einen Grund gegeben, weiterzuleben und zurückzukehren.“
Sie umarmten sich wieder und hielten einander fest, während der kalte Winterwind sie umwehte.
Gwendolyn senkte den Blick, sah das Schwert des Schicksals an Thors Hüfte hängen und riss die Augen auf. Sie keuchte.
„Du hast das Schwert zurück gebracht.“, sagte sie und sah ihn ungläubig an. „Du bist der, der es führt!“
Thor nickte.
„Doch wie…“, begann sie und war überwältigt.
„Ich weiß nicht wie“, sagte Thor, „ich konnte es einfach.“
Ihre Augen weiteten sich hoffnungsvoll, als ihr etwas anderes einfiel.
„Dann haben wird den Schild wieder.“, sagte sie voller Hoffnung.
Thor nickte wieder.
„Andronicus ist in der Falle.“, sagte er. „Wir haben bereits King’s Court und Silesia befreit.“
Freude und Erleichterung huschten über Gwendolyns Gesicht.
„Du hast unsere Städte befreit“, bemerkte sie.
„Zum größten Teil war es Mycoples. Und das Schwert. Ich war einfach nur da.“
Gwen strahlte.
„Und СКАЧАТЬ