Название: Ritus Der Schwerter
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Ring der Zauberei
isbn: 9781632910035
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Thor stand alleine auf dem Hauptplatz und atmete schwer. Das Schwert glühte in seiner Hand und keine Menschenseele war mehr da, um ihn anzugreifen.
Thor hörte aus der Ferne Jubel aufbranden und erwachte. Er lief vor die Stadt und sah, wie Kendricks Männer die Reste der Arme verfolgten.
Als Thor aus dem Stadttor kam, sah Mycoples ihn und landete mit Gwendolyn auf dem Rücken. Thor stieg auf und sie erhoben sich wieder in die Lüfte. Sie flogen über Kendricks Armee hinweg und Thor sah sie wie Ameisen unter sich. Sie jubelten siegestrunken, als er über sie hinwegflog. Vor ihnen waren nur noch verstreute Reste von Andronicus Legionen.
„Tiefer.“, flüsterte Thor.
Sie tauchten hinab, und Mycoples spie Feuer auf die verbliebenen Männer des Empire. Die Wand aus Feuer wuchs immer schneller und löschte eine Reihe nach der anderen aus. Schreie erhoben sich zum Himmel und bald hatte Thor die restliche Nachhut ausgelöscht. Alle waren tot.
Sie flogen weiter über die unendliche Weite und Thor wollte sichergehen, dass niemand mehr übrig war. In der Ferne sah Thor die Highlands, die den Osten vom Westen trennte. Zwischen hier und den Highlands war nicht ein einziger Empire Krieger mehr am Leben. Thor war zufrieden.
Das gesamte Westliche Königreich war befreit. Genug des Tötens für einen einzelnen Tag. Die Sonne begann sich zu senken, und was auch immer auf der östlichen Seite der Highlands lag, konnte für den Augenblick dort bleiben.
Thor lenkte Mycoples zurück zu Kendrick. Die Landschaft zog unter ihm vorbei und er hörte die Jubelschreie der Männer unter sich, die seinen Namen riefen.
Er landete vor der Armee, stieg ab und half auch Gwendolyn von Mycoples Rücken.
Sie wurden von einer riesigen Gruppe in Empfang genommen, und der Jubel des Sieges brandete von allen Seiten auf. Kendrick, Godfrey, Reece und seine Legionsbrüder, die Silver und alle die Thor kannte, kamen sie auf sie zugestürmt um ihn und Gwendolyn zu umarmen.
Endlich waren sie vereint.
Endlich waren sie frei.
KAPITEL NEUN
Andronicus stürmte in einem plötzlichen Wutanfall durch das Lager, hieb mit seinen langen Klauen und trennte einem jungen Krieger, der unglücklicher Weise zur falschen Zeit am falschen Ort stand, den Kopf ab. Während er durch das Lager wütete, enthauptete er einen Mann nach dem anderen, bis die Männer um ihr Leben rannten, um ihm aus dem Weg zu gehen. Sie hätten wissen müssen, dass man sich besser nicht in seiner Nähe aufhält, wenn er schlechte Laune hatte.
Die Krieger stoben auseinander als Andronicus durch das Lager stürmte und versuchten einen gesunden Abstand zu halten. Sogar seine Generäle folgten ihm in sicherer Distanz – sie kannten seine Wutausbrüche und wussten, dass es besser war, ihm nicht zu nahe zu kommen.
Eine Niederlage war eine Sache. Doch eine derartige Niederlage – das hatte es in der Geschichte des Empire noch nie gegeben. Andronicus war noch nie zuvor besiegt worden. Sein Leben war eine lange Reihe von Siegen gewesen. Jeder einzelne davon brutaler und befriedigender als der davor. Er hatte nicht gewusst, wie sich eine Niederlage anfühlte. Doch nun wusste er es. Und es gefiel ihm ganz und gar nicht.
Andronicus spielte in Gedanken wieder und wieder durch, was geschehen war, und wie die Dinge so schrecklich schief gelaufen waren. Gestern war sein Sieg vollständig erschienen, der Ring hatte ihm gehört. Er hatte King’s Court zerstört und Silesia erobert; hatte alle MacGils unterworfen und ihre Anführerin, Gwendolyn, erniedrigt; er hatte ihre besten Krieger hoch oben an Kreuzen gefoltert, hatte Kolk umbringen lassen, und war im Begriff, Kendrick und die anderen zu exekutieren. Argon hatte sich eingemischt, hatte ihm Gwendolyn entrissen, bevor er sie hatte töten können, und Andronicus war im Begriff gewesen, das zu korrigieren; sie zurückzuholen und mit den anderen umzubringen. Er war einen einzigen Tag entfernt gewesen vom absoluten Sieg und uneingeschränkter Größe.
Und dann hatte sich alles so unglaublich schnell zum Schlechten gewandt. Thor und dieser Drachen waren am Horizont aufgetaucht wie eine üble Geistererscheinung, hatten sich aus den Wolken herabgeschwungen mit einem Regen von Feuer und dem Schwert des Schicksals und hatten ganze Divisionen ausgelöscht. Andronicus hatte alles aus sicherer Distanz mitangesehen; er hatte die gute Entscheidung getroffen, sich auf diese Seite der Highlands zurückzuziehen, während seine Boten ihm den ganzen Tag über Bericht erstatteten über den Schaden, den Thor und der Drachen angerichtete hatten. Im Süden, in der Nähe von Savaria, war ein ganzes Bataillon ausgelöscht; in King’s Court und Silesia war es auch nicht besser. Nun war das gesamte Westliche Königreich des Rings, das einst unter seiner Kontrolle stand, befreit. Es war unfassbar.
Er kochte vor Wut im Gedanken an das Schwert des Schicksals. Es hatte so viel Mühen gekostet, es auf dem Ring fort zu bekommen, und nun, da es zurück war, war der Schild wieder intakt. Das bedeutete, dass er und seine Männer hier gefangen waren; natürlich konnte er den Ring verlassen, doch er konnte keine Verstärkung mehr nach drinnen bekommen. Seiner Schätzung nach hatte er immer noch eine halbe Million Männer hier, auf seiner Seite der Highlands, mehr als genug, um die MacGils zu schlagen; doch gegen Thor, das Schwert des Schicksals und den Drachen, war die Anzahl seiner Männer nunmehr egal. Nun sprach ironischerweise alles gegen ihn. Er fand sich in einer Position wieder, in der er noch nie zuvor gewesen war.
Und als ob die Dinge nicht noch schlimmer werden konnten, hatte seine Spione ihm Bericht erstattet von Unruhen in der Hauptstadt, davon dass Romulus versuchte, ihm den Thron wegzunehmen.
Andronicus knurrte vor Wut und stürmte durch sein Lager. Er wälzte in Gedanken seine Möglichkeiten und suchte nach irgendjemandem, dem er die Schuld geben konnte. Er wusste, dass es als Kommandant das Klügste gewesen wäre, den taktischen Rückzug anzutreten und den Ring jetzt zu verlassen, bevor Thor und sein Drachen sie fanden; die Truppen, die er noch hatte, zu bergen, und in Schande zurück ins Empire zu segeln um seinen Thron zu bewahren. Immerhin war der Ring nur ein kleines Fleckchen in den Weiten des Empire, und jeder große Anführer hatte das Recht auf zumindest eine Niederlage. Er würde immer noch neunundneunzig Prozent der Welt regieren, und er wusste, dass er damit mehr als zufrieden sein konnte.
Doch das war nicht der Weg des Großen Andronicus. Andronicus war niemand der besonnen handelte oder sich mit dem Status Quo zufrieden gab. Er war immer seiner Leidenschaft gefolgt und auch wenn er wusste, dass es riskant war, war er nicht dazu bereit, diesen Ort zu verlassen, seine Niederlage einzugestehen und dem Ring zu erlauben, sich seinem Griff zu entwinden. Selbst wenn er sein Reich opfern musste, er würde einen Weg finden, diesen Ort zu zerstören und zu unterwerfen. Egal was dazu nötig war. Andronicus konnte den Drachen und das Schwert des Schicksals nicht kontrollieren. Doch Thorgrin… das war eine andere Sache. Er war sein Sohn.
Andronicus blieb stehen und seufze bei dem Gedanken. Welche Ironie! Sein eigener Sohn war das letzte Hindernis auf seinem Weg zur Weltherrschaft. Irgendwie schien es passend. Unausweichlich. Es war immer so, das wusste er; die Menschen die ihm am nächsten standen konnten ihm den schlimmsten Schaden zufügen.
Er erinnerte sich an die Prophezeiung. Es war natürlich ein Fehler gewesen, seinen Sohn am Leben zu lassen. Der größte Fehler seines Lebens. Doch es war sein Schwachpunkt gewesen, auch wenn die Prophezeiung vorhersagte, dass das zu seinem eigenen Untergang führen konnte. Er hatte Thor am Leben gelassen, und nun war die Zeit gekommen, den Preis dafür zu bezahlen.
Andronicus stürmte weiter durch das Lager, dicht gefolgt von seinen Generälen, СКАЧАТЬ