Old Surehand I. Karl May
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Название: Old Surehand I

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ lief es hinaus! Sitzen lassen; das hatte er sich gemerkt. Er wollte durch seine Strenge gegen den braven Parker zeigen, daß er sich mit mir eins fühle. Dabei war ich überzeugt, daß seine Schweigsamkeit keine lang anhaltende sein und er mich bei nächster Gelegenheit grad ebenso interviewen werde, wie es jetzt Parker gethan hatte.

      Als es zu dunkeln begann und die Zeit für mich gekommen war, stand ich auf und sagte:

      »Ich gehe jetzt fort, um nach den Comantschen zu suchen. Ich lasse euch meine Gewehre hier und bitte, daß sich keiner von euch entfernt; es könnten Rote in der Nähe sein und ihn bemerken.«

      »Ganz richtig!« stimmte mir Old Wabble bei. »Ich nehme an, daß nun bald die beiden Comantschen kommen, die wir freigelassen haben. Die kommen wahrscheinlich hier nahe vorüber.«

      »Hier nicht, Mr. Cutter,« widersprach ich ihm. »Die benutzen jedenfalls die da unten liegende Furt und kommen also da drüben am jenseitigen Ufer dieses Wassers herauf.«

      »Meint Ihr?«

      »Ja. Darum habe ich vorhin das diesseitige Ufer zum Ausruhen gewählt; da können sie uns nicht bemerken.«

      »Well. Also, Ihr wollt gehen. Darf ich mit?« —

      »Ich will Euch aufrichtig sagen, daß ich lieber allein bin.«

      »Haltet Ihr mich für so unerfahren oder für so ungeschickt, daß ich Euch den Handel verderben kann?«

      »Nein, wenigstens nicht so wörtlich, wie Ihr es ausgesprochen habt.«

      »Also einigermaßen aber doch. Ich sage Euch, Sir, daß ich das Anschleichen ebenso wie jeder andre gelernt habe; das habe ich gestern abend bewiesen.«

      »Hm! Ich habe Euch doch gesehen.«

      »Mich nicht, sondern nur den Zweig, weil er sich bewegte.«

      »Pshaw! Schon lange, ehe Ihr diesen Zweig abschnittet, habe ich Eure Augen gesehen.«

      »Meine Augen? Good lack! Ist das möglich?«

      »Nicht nur möglich, sondern wirklich.«

      »Aber ich steckte doch ganz im Dunkeln! Kann man da Augen sehen, Mr. Shatterhand?«

      »Es ist das allerdings nur einem sehr scharfen und geübten Blicke möglich. Ihr werdet wohl zugeben, daß Augen glänzen. Und Ihr hattet die Eurigen noch dazu ganz offen.«

      »Das mußte ich doch! Wer etwas sehen will, der muß die Augen offen haben.«

      »Meint Ihr? Ein vorsichtiger Späher macht sie so weit wie möglich zu, damit sie nicht gesehen werden; ja, ich zum Beispiele mache sie, wenn ich genug gesehen habe und nun nur noch hören will, ganz zu, denn erstens sind sie dann ganz unsichtbar, und zweitens hört man bei geschlossenen Augen besser als bei offenen, wie Ihr wohl wissen werdet.«

      »Sir, es ist wahr; man kann von Euch noch viel lernen!«

      »Wenn Ihr das einseht, so will ich Euch auf noch etwas andres aufmerksam machen. Ich habe nämlich nicht nur Eure Augen, sondern auch Euer Haar gesehen.«

      »Auch dieses?«

      »Wundert Ihr Euch etwa darüber? Euer Haar ist schneeweiß, es fällt also noch weit eher auf als die dunkeln Augen.«

      »Alle Wetter, bei Euch hat man sich in acht zu nehmen.«

      »Nicht bloß bei mir, Mr. Cutter. Ich rate Euch, das Haar zu verhüllen, wenn Ihr wieder einmal in die Lage kommt, Euch anzuschleichen; Ihr könntet sonst leicht dieses schöne Haar mitsamt dem Kopfe verlieren.«

      »Werde es thun, werde es thun! Ich hoffe, daß ich gleich jetzt in diese Lage komme. Nicht?«

      »Weil ich Euch mitnehmen soll?«

      »Yes.«

      »Ich wiederhole, daß ich lieber allein gehe.«

      »Mag sein; aber Ihr seid doch auch nur ein Mensch, und es kann Euch ein Unfall erreichen. Dann sitzen wir hier und wissen nicht, wo Ihr steckt und wie Euch zu helfen ist.«

      »Das ist nicht unrichtig, und ich würde Euch wohl mitnehmen, wenn die Sache nicht so wichtig und dabei so gefährlich wäre. Der geringste Fehler kann uns verraten und das Leben kosten.«

      »Ich gebe Euch mein Wort, daß ich keinen Fehler mache!«

      »Euer Wort? Hm! Na, ich will es einmal gelten lassen und hoffen, daß Ihr es halten werdet.«

      »Danke Euch! Will nur erst Euern Wink befolgen; dann können wir gehen.«

      Er rollte sein Haar zusammen, um es auf den Kopf zu legen und das Tuch darüber zu binden. Während er dies that, fuhr er fort:

      »Kennt Ihr das »blaue Wasser« und seine Umgebung so genau, daß Ihr Euch getraut, die Roten dort trotz der Dunkelheit der Nacht zu finden?«

      »Ja. Ihr könnt Euch dies doch denken, denn wenn es nicht der Fall wäre, hätte ich die letzte Tagesstunde zum Anschleichen benutzt und mich nicht müßig hierher gelegt.«

      »Bravo, bravo!« rief da Parker aus.

      Da drehte sich Old Wabble nach ihm um und fragte zornig:

      »Was habt Ihr denn da zu schreien, he?«

      »Bravo habe ich geschrieen,« antwortete der Gefragte.

      »Das habe ich wohl gehört; oder haltet Ihr mich für taub? Aber warum Ihr es gerufen habt, das will ich wissen.«

      »Aus Vergnügen darüber, daß Euch Mr. Shatterhand einen so vorzüglichen fillip[15], gegeben hat.«

      »Fillip? Wieso?«

      »Erst werdet Ihr grob gegen mich, gebietet mir Schweigen und nennt mich ein wer-weiß-wieviel-höckeriges Kamel, weil ich mir erlaubte, eine ganz bescheidene Frage auszusprechen, und jetzt schlabbert Ihr selbst so unvergorenes Zeug, daß Euch Old Shatterhand darüber zur Rede setzen muß! »Das könnt Ihr Euch doch denken,« hat er gesagt, und ich rufe noch einmal bravo dazu!«

      »Haltet den Schnabel, verehrtester Sir! Meine Frage ist eine ganz und gar sachgemäße gewesen.«

      »Die meinige auch.«

      »Das denkt Ihr nur. Uebrigens schreit man hier im wilden Westen und in der Nähe von feindlichen Indianern nicht so laut bravo, daß die Lunge platzen möchte. Kommt, Mr. Shatterhand; lassen wir den Kerl sitzen!«

      »Für immer?« fragte ich lächelnd.

      »Nein, nur bis wir wiederkommen.«

      Ich übergab Parker meine Gewehre besonders; dann gingen wir.

      Das Gebüsch, welches den Ausfluß des Sees umsäumte, war nicht breit; es bildete einen schmalen Streifen, an welchen die vollständig offene Grasfläche stieß. Wir hielten uns an seinen Rand und fanden durch zahlreiche vorgeschobene Sträucher so viel Deckung, daß wir für den Fall einer Begegnung keine Sorge zu haben brauchten; wir konnten uns sehr schnell verbergen. Und als die Dämmerung vorüber und es vollständig dunkel geworden war, wäre auch eine vorher begründete Befürchtung überflüssig geworden.

      Die СКАЧАТЬ



<p>15</p>

Nasenstüber.