Durchs wilde Kurdistan. Karl May
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Название: Durchs wilde Kurdistan

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ Master Lindsay! Aber wir haben jetzt andere Dinge zu tun.«

      »Was?«

      »Ihr kennt doch den Grund, welcher uns nach Amadijah führt!«

      »Kenne ihn. Schöner Grund, tapferer Grund, Abenteuer! Master Amad el Ghandur holen. Werde ihn mit holen!«

      »Ich glaube, daß Ihr uns nicht viel Nutzen bringen würdet.«

      »Nicht! Warum?«

      »Ihr versteht ja nur englisch.«

      »Habe Dolmetscher!«

      »Wollt Ihr ihn mit in das Geheimnis ziehen? Oder habt Ihr vielleicht gar bereits davon gesprochen?«

      »Kein Wort!«

      »Das ist gut, Sir, sonst wären wir ungemein gefährdet. Ich muß Euch offen gestehen, daß ich gewünscht habe, Euch erst später wiederzusehen.«

      »Ihr? Mich? Well, ab! Habe geglaubt, daß Ihr Freund von mir! Das aber nicht, folglich ab! Reise nach – nach – nach – — —«

      »Ins Pfefferland, sonst nirgends wo anders hin! Es versteht sich ganz von selbst, daß Ihr mein Freund seid, und ebenso bin ich der Eurige; aber Ihr müßt doch einsehen, daß Ihr uns Schaden bringt!«

      »Schaden? Warum?«

      »Ihr fallt zu sehr auf!«

      »Well, nicht mehr auffallen! Was muß ich tun?«

      »Hm, das ist eine höchst unangenehme Affaire! Zurück schicken kann ich Euch nicht; hier lassen kann ich Euch nicht; ich muß Euch mitnehmen; wahrhaftig, es geht nicht anders!«

      »Schön, sehr schön!«

      »Aber Ihr müßt Euch nach uns richten.«

      »Richten? Well, werde es!«

      »Ihr jagt Euern Dolmetscher und auch den Khawaß fort.«

      »Müssen fort, zum Teufel, yes!«

      »Auch diese Kleidung muß fort!«

      »Fort? Ah! Wohin?«

      »Weg, ganz weg. Ihr müßt wie ein Türke oder wie ein Kurde gehen.«

      Er sah mich mit einem unbeschreiblichen Blicke an, grad so, als ob ich ihm zugemutet hätte, sich selbst aufzuspeisen. Seine Mundstellung wäre dazu wohl nicht ungeeignet gewesen.

      »Wie ein Türke? Wie ein Kurde! Horribel, schauderhaft.«

      »Es geht nicht anders!«

      »Was anziehen?«

      »Türkische Pumphosen oder schwarzrote kurdische Beinkleider.«

      »Schwarzrot! Ah, schön, sehr gut! Schwarz und rot kariert!«

      »Meinetwegen. Wie wollt Ihr Euch tragen? Als Türke, oder als Kurde?«

      »Kurde.«

      »So müßt Ihr allerdings schwarzrot gehen; das ist die kurdische Leibfarbe. Also kurdische Hosen. Eine Weste, ein Hemd, welches über die Hose getragen wird.«

      »Schwarzrot?«

      »Ja.«

      »Kariert?«

      »Meinetwegen! Es muß vom Hals bis auf die Knöchel reichen. Dann einen Rock oder Mantel darüber.«

      »Schwarzrot!«

      »Natürlich!«

      »Kariert?«

      »Meinetwegen! Sodann einen Turban von der riesigen Größe, wie ihn vornehme Kurden zu tragen pflegen.«

      »Schwarzrot?«

      »Auch!«

      »Kariert?«

      »Meinetwegen!«

      »Dann einen Gürtel, Strümpfe, Schuhe, Waffen – —«

      »Schwarzrot!«

      »Habe nichts dagegen!«

      »Und kariert?«

      »Laßt Euch meinetwegen noch das Gesicht schwarzrot karieren!«

      »Wo kaufen diese Sachen?«

      »Da weiß ich selbst keinen Rat. Einen Basar finden wir ja erst in Amadijah. Vielleicht aber gibt es auch hier einen Händler, denn Spandareh ist ein großes Dorf. Und – — – Ihr habt ja Geld, viel Geld, nicht?«

      »Viel, sehr viel, well! Werde alles bezahlen!«

      »Werde einmal fragen.«

      Ich wandte mich an den Vorsteher:

      »Gibt es hier einen Urubaschi[28]

      »Nein.«

      »Gibt es einen Mann, der jetzt nach Amadijah reiten und für diesen Fremdling Kleider holen könnte?«

      »Ja, aber der Basar wird erst morgen offen sein, und die Kleider können also erst spät eintreffen.«

      »Oder ist ein Mann hier, der uns ein Kleid bis Amadijah leihen würde?«

      »Du bist mein Gast; ich habe ein neues Panbukah[29]; ich werde es ihm sehr gern leihen.«

      »Auch einen Turban?«

      »Es gibt hier keinen, der zwei Turbane hätte; aber eine Mütze kannst du sehr leicht erhalten.«

      »Was für eine Art?«

      »Ich gebe dir eine Kulik[30], die ihm passen wird.«

      »Welche Farbe hat sie?«

      »Sie ist rot und hat schwarze Bänder.«

      »So bitte ich dich, dies alles für morgen früh zu besorgen. Du gibst uns einen Mann mit, den wir bezahlen. Wir werden ihm in Amadijah den Anzug für dich zurückgeben. Aber ich wünsche, daß von dieser Sache nicht gesprochen werde!«

      »Wir beide werden schweigen, ich und mein Bote!«

      Jetzt kam das Nachtmahl für den Engländer. Er bekam einige Reste, welche wir übrig gelassen hatten und denen ein neues Ansehen gegeben worden war. Er schien nicht bloß Appetit, sondern sogar Hunger zu haben; denn zwischen seinen langen, breiten, gelb glänzenden Zähnen verschwand der größte Teil dessen, was ihm vorgelegt wurde. Mit innerlicher Genugtuung bemerkte ich, daß man ihm auch einen jener kleinen Braten servierte, welche ich für Tauben gehalten hatte. Er ließ nicht das kleinste Knöchelchen davon übrig. Später setzte man ihm unter anderem einen zierlich gearbeiteten Holzteller vor, der ein niedliches Gerichtchen enthielt, welches die Form eines Beefsteak hatte und einen solchen Wohlgeruch verbreitete, daß СКАЧАТЬ



<p>28</p>

Kleidermacher oder Kleiderhändler.

<p>29</p>

Anzug aus Wollenstoff.

<p>30</p>

Eine Mütze aus Filz von Ziegenhaar.