Die Juweleninsel. Karl May
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Название: Die Juweleninsel

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ Die andern Herren sind Verwandte von ihm.«

      »Von Hellmann? Nein. Dieser Herr muß anders heißen. Den Herrn Oberstlieutenant von Hellmann kenne ich sehr genau. Er ist ein kleiner hagerer Herr mit einem sehr gewaltigen Barte im ganzen Gesichte. Nein. Es kommt mir vor, als ob der Herr im Garten etwas viel Höheres gewesen sei, nicht blos Oberstlieutenant. Er muß General oder so etwas sein.«

      »Du irrst Dich, mein Kind. Siehe ihn Dir noch einmal genau an. Da kommen sie eben über den Hof.«

      »Ich sehe es ja, es ist der Oberstlieutenant von Hellmann nicht!«

      Auch Thomas war aufgestanden und an das Fenster getreten. Er fuhr erschrocken einige Schritte zurück.

      »Alle Teufel! Nein, das ist der Hellmann nicht. Das ist hm, es ist doch wahrhaftig gar kein Irrthum möglich!«

      »Wer ist es denn?« frug die Wirthschafterin.

      »Hm, und drei sind es auch; das stimmt!«

      »So sagen Sie aber doch, wer es ist!« bat sie.

      Sie war bei dem Tone, welchen Thomas hatte, wirklich ängstlich geworden.

      »Zarpa!« rief dieser. »Komme einmal herüper an das Fenster und siehe Dir den grauen Kerl an, der soepen in den Stall guckt!«

      Sie folgte seiner Aufforderung.

      »Raumburg!« meinte sie überrascht.

      »Ja, Prinz Raumpurg, den ich damals mit gefangen hape!«

      »Mein Gott, ist das möglich!« rief die erschrockene Wirthschafterin. »Er soll aus dem Gefängnisse entsprungen sein.«

      »Das ist er auch, meine liepe Frau Hartig, und diese peiden andern Vagapunden mit ihm. Sie werden verfolgt und können nicht gut in einem Gasthofe pleipen; darum sind sie zu Ihnen gekommen.«

      »Was thun wir?«

      »Natürlich unsere Pflicht. Wir fangen sie.«

      »Aber wie? Sie sind ja höchst gefährlich und werden sich zur Wehre stellen.«

      Thomas warf ihr einen sehr überlegenen Blick zu.

      »Hapen Sie keine Angst. Der Thomas Schupert wird mit solchen Hallunken ganz alleine fertig!«

      »Sie gegen Drei!«

      »Nöthigenfalls. Aper eine solche Anstrengung ist ja gar nicht einmal nothwendig. Hapen Sie den Schlingels schon ihre Zimmer und Schlafstupen angewiesen?«

      »Noch nicht. Das werde ich erst dann thun, wenn sie gegessen haben.«

      »Gut. Dann suchen Sie es so einzurichten, daß sie sich nicht zu Hilfe kommen können.«

      »Ich werde weit auseinander liegende Zimmer wählen.«

      »Ja. Und wenn sie dort sind, dann spiele ich den Hausknecht oder den Zimmerkellner und nehme sie pei dieser Gelegenheit gefangen.«

      Magda war bei dem Gehörten natürlich sehr erschrocken und hatte sich ängstlich in die Ecke des Sophas geschmiegt. Kurt aber hatte aufmerksam zugehört und schlich sich jetzt zur Thüre hinaus nach seinem Stübchen. Dort hatte er seine beiden Pistolen, welche er beim Schießunterrichte zu gebrauchen pflegte. Er lud sie und steckte sie zu sich. Dann ging er in den Hof hinunter. Auf der Treppe begegnete ihm der Verwalter mit den beiden einstigen Irrenärzten. Raumburg war zurückgeblieben, um den Pferdestall einer Besichtigung zu unterwerfen. Kurt trat zu ihm.

      »Wie gefallen Ihnen unsere Ponnys?« frug er treuherzig.

      »Sie sind ausgezeichnet, mein Knabe,« antwortete Raumburg.

      »Und der Rapphengst da?«

      »Ein sehr edles Pferd. Ich kenne es. Der Herr General pflegt es zu reiten, wenn es gilt, ungewöhnliche Anstrengungen auszuhalten.«

      »Ja, es wird auch höchst aufmerksam gepflegt. Sind Sie auch ein Freund von guten Hunden, Herr Oberstlieutenant?«

      »Natürlich!«

      »Hat Ihnen der Verwalter unsern Hundezwinger gezeigt?«

      »Nein.«

      »Bitte, den müssen Sie sehen. Wollen Sie mitkommen?«

      »Gern.«

      Kurt führte ihn zu einer Thür, hinter welcher bei ihrer Annäherung ein freudiges Gewinsel zu hören war.

      »Nur still da drin. Ich komme!«

      Er öffnete und war augenblicklich von einer Menge von Thieren umringt und umsprungen, von denen jedes einzelne ein Muster seiner Rasse war. Der Prinz von Raumburg fühlte sein Interesse steigen und trat tiefer in den Stall.

      »Bitte, nicht zu weit hinter, Herr Oberstlieutenant. Das ist gefährlich! Da hinten liegt einer, der ist schlimmer als ein Tiger.«

      »Ah, ein Wolfshund!«

      »Das wäre weiter nichts; aber ein sibirischer. Wollen Sie ihn genau sehen?«

      »Wenn es ohne Gefahr möglich ist.«

      »So treten Sie an die Seite.«

      Kurt ging nach dem hintersten Winkel.

      »Wjuga, steh auf!«

      Auf diesen Ruf erhob sich langsam ein mächtiges weißzottlges Geschöpf, welches einem Eisbären bei weitem ähnlicher sah als einem Hunde. Kurt kettete ihn los und führte ihn bis vor an die Thür. Raumburg stand im Innem des Stalles.

      »Sehen Sie, Herr Oberstlieutenant, diese Fänge! Ein Kampf mit ihm ist unmöglich. Ich brauche gar nichts zu sagen, sondern nur mit der Zunge zu schnalzen und mit dem Finger auf Sie zu zeigen, so liegen Sie an der Erde. Wollen Sie dann wenigstens Ihr Leben retten, so dürfen Sie sich nicht im mindesten bewegen und nur ganz leise sprechen. Das erste überlaute Wort würde Ihnen das Leben kosten; er würde Sie zerfleischen.«

      »Das traue ich ihm allerdings zu.«

      »Nicht wahr! Ich werde es Ihnen zeigen. Passen Sie auf, jetzt schnalze ich mit der Zunge. Sehen Sie, da steht er schon vor Ihnen, weil Sie der Einzige sind, auf den sich dieses Zeichen beziehen kann. Erhebe ich den Finger, so liegen Sie augenblicklich an der Erde. Soll ich?«

      »Das wollte ich mir allerdings verbitten,« antwortete Raumburg.

      Das Gebahren des Knaben kam ihm nicht ganz geheuer vor.

      »Und dennoch werde ich es thun, sobald Sie von jetzt an lauter sprechen als ich es wünsche!«

      Raumburg sah ihn mehr erschrocken als überrascht an.

      »Warum? Ich befehle die Unterbrechung dieses gefährfichen Scherzes!«

      »Es ist kein Scherz, sondern es ist mein Ernst. Ich gebe Ihnen nochmals meine Versicherung, daß Sie beim ersten überlauten Worte niedergerissen werden.«

      »Aber warum?«

      »Weil ich Sie dahin senden werde, wohin Sie gehören.«

      »Ah! Wohin?«

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