Die Juweleninsel. Karl May
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Juweleninsel - Karl May страница 32

Название: Die Juweleninsel

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ Sie sich nicht einmal an seinen Bruder gewendet?«

      »Ich wollte ihm einmal schreiben, obgleich ich nicht wußte, ob er noch bei Brandauer sei; aber mein Mann kam dazu und las den Brief. Er behandelte mich darauf in der Weise, daß ich es nie wieder wagte, einen Brief zu verfassen. Er mochte meinen, Kurt zu verlieren, der fast ganz allein uns ernähren mußte. Also er lebt wirklich noch?«

      »Ja. Er ist jetzt Obersteuermann auf dem »Tiger,« den der Kommodore Arthur von Sternburg befehligt. Dieser ist mehr sein Freund als sein Vorgesetzter, und ich kann versichern, daß es ihm sehr gut geht.«

      »Wo haben Sie mit ihm gesprochen?«

      »Droben in den Bergen, während des letzten Krieges.«

      »Wie sah er aus? War er gesund?«

      »O, man sah ihm keine Krankheit an.«

      »Hat er von mir gesprochen?«

      »Nein, denn dazu gab es weder Zeit noch Gelegenheit.«

      »Er hat mich sicher nicht vergessen, das weiß ich ganz gewiß. Könnte ich ihn doch einmal sehen!«

      »Das wird wohl geschehen, jetzt zwar nicht, aber später sicher!« meinte Zarba. »Aber wer kommt denn da über den Hof?«

      Sie traten an das Fenster und sahen den Mann, welcher sich im Gasthofe so genau erkundigt hatte. Ueber die Züge der Zigeunerin ging ein leises Lächeln. Sie mußte ihn kennen. Die Wirthschafterin bemerkte es und frug:

      »Wer ist es?«

      »Sie werden es gleich von ihm selbst erfahren. Ich werde mich einstweilen verbergen.«

      Sie trat hinter das Kamin. Kaum war dies geschehen, so ging die Thüre auf. Der Eintretende grüßte und wandte sich an die Wirthschafterin.

      »Entschuldigen Sie, Madame! Werden Sie pei dem Namen Hartig gerufen?«

      »Ja.«

      »So sind Sie die Frau Wirthschafterin des Herrn Generals von Helpig?«

      »Allerdings.«

      »So sind Sie diejenige Dame, mit der ich zu reden hape. Ich pin nämlich der Gastwirth und Schmiedemeister Schupert aus der Residenz.«

      »Schubert? Ah! Wir haben soeben von Ihnen gesprochen. Seien Sie mir herzlich willkommen!«

      »Freut mich sehr, daß ich Ihnen willkommen pin! Sie hapen soepen von mir gesprochen? Da muß ich Ihnen doch pereits ein Pischen pekannt sein.«

      »O, ich kenne Ihren Namen schon fünfzehn Jahre lang.«

      »Mein Pruder Palduin hat Ihnen denselben wohl gesagt?«

      »Ja. Aber bitte, setzen Sie sich!«

      »Ja, ich will Platz nehmen, denn wir werden wohl viel zu sprechen hapen.«

      »Kann ich erfahren, wie Sie zu meiner Adresse gelangt sind?«

      »Ich hape sie von Herrn General von Helpig pekommen. Sie müssen nämlich wissen: Der Hofschmied Prandauer, mein früherer Meister, gipt sein Geschäft auf, und der König Seine Majestät will mich zum Hofschmied machen. Die peiden Gesellen, nämlich der Heinrich und der Paldrian, werden da pei mir arpeiten, opgleich ich Ihnen unsere Gastwirthin und Kartoffelhändlerin Parpara Seidenmüller weggefischt hape, die nun meine Frau ist. Alle hohen Herrschaften, welche pei dem Meister arpeiten ließen, kommen nun zu mir, und auch der Herr General von Helpig kam gestern mit dem Kronprinzen Max. Wr hapen von Ihnen und meinem Pruder gesprochen; ich erfuhr, daß der alte Schwede einen Sohn hat, und hape mich sofort aufgemacht, um Sie und ihn aufzusuchen. Kann ich den jungen einmal zu sehen pekommen?«

      »Hier ist er!«

      »Das? Dieser da? Sapperlot, ist das ein Prachtkerl! Junge, ich pin Dein Onkel und Du pist mein Neffe. Komm an mein Herz und giep mir einen tüchtigen Schmatz!«

      »Da ist er!« jubelte Kurt, der ganz glücklich war, so plötzlich einen Oheim zu bekommen.

      »So! junge, Du gefällst mir ganz ausgezeichnet. Willst Du Schmied werden? Ich nehme Dich in die Lehre, und Du sollst es pei uns gut hapen!«

      »Das geht nicht, Onkel, denn ich soll Marineoffizier werden.«

      »Was? Marineoffizier? Das ist verteufelt hoch hinaus. Aperich hape nichts dagegen, opgleich ich Dir sagen muß, daß es nach Offizier nichts Pesseres gipt, als ein tüchtiger Schmied zu sein. Was wird sich meine Parpara freuen, wenn sie erfährt, daß sie einen so schmucken Neffen hat! junge, Du mußt mit mir nach der Residenz, damit sie Dich zu sehen pekommt.«

      »Ich gehe mit, denn ich habe Ferien, weil unser Hauslehrer verreist ist; nicht wahr, Mutter?«

      »Ich weiß nicht, ob es der Herr General erlauben wird.«

      »Op der? Natürlich erlaupt er es; das versteht sich ja ganz von selper!«

      »Ja, Papa erlaubt es,« stimmte Magda bei. »Ich fahre auch mit.«

      »Du? Wer pist denn Du, Du kleines Mamsellchen?«

      »Ich bin die Tochter von meinem Papa, dem General.«

      »Vom Herrn General? Alle Wetter, da pist Du ja ein ganz vornehmes Fräulein. Na, das wird meine Parpara pei der Ehre jucken, wenn eine Paronesse mitkommt. Macht Euch fertig, Ihr kleines Volk; wenn wir uns peeilen, kommen wir noch mit dem Nachtzuge fort!«

      »Nein, so schnell geht das nicht,« lachte die Wirthschafterin. »Heut bleiben Sie natürlich hier bei uns. Sie werden mir sehr viel von Ihrem Bruder zu erzählen haben.«

      »Von Palduin? Da werde ich nicht viel erzählen können, denn ich hape lange Jahre selpst nicht viel von ihm erfahren.«

      »Aber jetzt wissen Sie doch von ihm.«

      »Allerdings. Er hat mir auch von Ihnen erzählt; aper daß er einen Jungen hat, das weiß er nicht. Er hat Sie sehr liep gehapt und pis heute noch nicht vergessen; aper er redet nicht gern davon. Der Kauffahrer, auf welchem er damals gewesen ist, verunglückte in der Südsee, und Palduin hat auf einem Wilfischfänger Aufnahme gefunden, auf dem er drei volle Jahre gewesen ist. Er konnte also nicht zurück, und als er wiederkehrte, hörte er, daß Sie einen Mann genommen hatten und fortgezogen waren.«

      »Ich wurde gezwungen.«

      »Davon hörte er nichts.. Er ging sofort wieder in See und ist pis vor kurzer Zeit in der Fremde gepliepen. jetzt ist er wieder fort, und zwar auf dem perühmten »Tiger,« der früher ein Seeräuperschiff gewesen ist und das peste Fahrzeug in allen Meeren sein soll.«

      »Wenn kommt er wieder?«

      »Das weiß ich nicht, da er mir noch nicht geschriepen hat; aper wenn sein Prief kommt, werde ich es erfahren, und da wird auch der Ort genannt sein, wohin wir das Schreipen zu richten hapen, wenn wir ihn penachrichtigen wollen. Er hat versprochen, mich sofort zu pesuchen, sopald er zurückkehrt, und dann wird er seinen Freund, den Hochpootsmann Karavey mitpringen. Rathen Sie einmal, wer das ist!«

      »Der Bruder von Zarba, der Zigeunerkönigin.«

      »Wahrhaftig, Sie wissen es! Kennen Sie denn diese verteufelte Zarpa auch?«

      »Ja.«

СКАЧАТЬ