Die Seelenlicht Chroniken. Katrin Gindele
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Seelenlicht Chroniken - Katrin Gindele страница 11

Название: Die Seelenlicht Chroniken

Автор: Katrin Gindele

Издательство: Автор

Жанр:

Серия:

isbn: 9783946843788

isbn:

СКАЧАТЬ Sie irgendwo Schmerzen?«, bohrte ich behutsam weiter. »Tut Ihnen etwas weh?«

      Sie schaute an sich herunter, eine Hand lag auf ihrem Bauch. »Rückenschmerzen, seit heute Nacht«, murmelte sie kaum hörbar. »Und mein Bauch wird seit ein paar Stunden immer hart.«

      Himmel! Erschrocken sprang ich auf die Füße. »Frank? Sind Sie mit dem Auto da?«, forschte ich nach.

      Seine Augenbrauen zogen sich finster zusammen. »Das steht ganz vorne am Ende der Straße, gleich neben der Cafeteria.«

      Bis dahin würde sie es nicht schaffen, das wurde mir bewusst, als ich sie leise stöhnen hörte. Ganz egal, wann der errechnete Geburtstermin war, wenn wir nicht sofort handelten, würde diese Frau ihr Baby in einem leer stehenden Haus auf dem Fußboden bekommen.

      »Okay.« Ich musste kurz nachdenken. »Wir sollten einen Krankenwagen rufen«, überlegte ich laut. »Ich glaube, Ihre Verlobte muss sofort ins Krankenhaus.«

      Frank starrte mich ungläubig an. Gerade wollte er zum Protest ansetzen, da hörte ich, wie die Frau leise aufschrie. Panisch sprang sie vom Stuhl hoch, zwischen ihren Füßen bildete sich eine kleine Pfütze.

      »O Gott«, jammerte sie und schlug die Hände vors Gesicht.

      Eilig kramte ich mein Handy aus meiner Handtasche, da Frank zur Salzsäule erstarrt war. Von ihm konnte ich keine Hilfe erwarten. »Buon giorno«, begrüßte ich die Dame am Telefon, dann erklärte ich ihr die Situation, in der wir uns befanden, und nannte ihr schließlich die Adresse. »Der Krankenwagen ist unterwegs«, richtete ich das Wort an Frank, nachdem ich das Telefonat beendet hatte.

      Er nickte nur, ohne den Blick von der Pfütze auf dem Boden abzuwenden.

      »Danke«, hauchte die Frau. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt. Mit einer Hand stützte sie ihren Rücken, während sie langsam auf und ab ging. »Bewegung ist gut«, erklärte sie ihr Handeln. »Das hat die Hebamme gesagt. Ich soll laufen, solange ich kann.«

      Ich nickte zustimmend, steckte mein Handy in die Tasche und schob Frank zur Tür. »Am besten, Sie warten draußen auf den Krankenwagen«, delegierte ich.

      In diesem Moment kam er wieder zu sich, er riss den Kopf hoch und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen panisch an.

      »Keine Sorge«, nickte ich aufmunternd. »Es wird schon alles gut gehen.«

      Er zuckte mit den Schultern, fühlte sich unwohl. Hilflos.

      »Ich bleibe solange bei ihrer Verlobten«, versuchte ich ihn zu beruhigen.

      Mit hängenden Schultern schlurfte er nach draußen, während ich zu der Frau zurückkehrte.

      »Was wird es denn?«, versuchte ich sie ein wenig abzulenken.

      Sie lächelte verträumt. »Ein Junge. Er wird Paul heißen, nach meinem Großvater.«

      »Das ist ein schöner Name.«

      Eine neue Wehe erfasste ihren zierlichen Körper. Ihr blonder Pony klebte an der feuchten Stirn. Diana presste die Lippen fest zusammen, um gegen den aufwallenden Schmerz anzukämpfen.

      Fürsorglich legte ich die Hand auf ihre Schulter. »Atmen, Diana. Nicht die Luft anhalten, das ist nicht gut.«

      Sie schaute mich hilflos an. »Haben Sie Kinder?«

      Mit einem breiten Lächeln antwortete ich: »Nein, aber ich war schon einmal bei einer Hausgeburt dabei.«

      In Slowenien hatte unsere Nachbarin mit ihrer Tochter in den Wehen gelegen. Ich war fünfzehn Jahre alt gewesen und hatte meiner Mom dabei helfen müssen, das Baby auf die Welt zu holen, weil das nächste Krankenhaus über eine Stunde von unserem Dorf entfernt gewesen war und der Krankenwagen es nicht rechtzeitig geschafft hätte.

      »Ein und aus«, begleitete ich Diana durch die nächste Wehe. »Immer weiteratmen. So ist es gut.«

      Die Wehe ebbte ab.

      »Danke«, sagte sie seufzend. »Eigentlich habe ich das alles bei meinem Geburtsvorbereitungskurs gelernt. Ich weiß, wie ich atmen muss.« Sie ließ die Schultern hängen. »Aber in der Theorie klang das alles viel einfacher.«

      In einiger Entfernung konnte ich die Sirene hören. »Der Krankenwagen ist gleich da«, munterte ich sie auf.

      Die Erleichterung über meine Worte waren ihr deutlich anzusehen. »Vielen Dank für alles«, sagte sie freundlich lächelnd.

      »Keine Ursache«, winkte ich ab und lächelte ebenfalls.

      Nach einer kurzen Diskussion mit dem Notfallsanitäter schaffte ich es schließlich, dass Frank vorne im Krankenwagen mitfahren durfte. In seinem Zustand konnte er unmöglich Auto fahren.

      »Alles Gute«, sagte ich zum Abschied und wartete, bis der Krankenwagen aus meinem Sichtfeld verschwunden war. Dann ging ich zurück ins Haus, wo ich meine Pumps abstreifte, das Putzzeug aus der Abstellkammer holte und mich daranmachte, die Pfütze aufzuwischen.

      Meine unfreiwillige Pause kam mir gar nicht so ungelegen. Ich nutzte sie, um mich mit Patrizia in unserem Lieblingscafé zu treffen.

      Kaum zwanzig Minuten nachdem ich mit meiner Freundin telefoniert hatte, traf sie im Café ein. Wie ich schon vermutet hatte, war Marcello hellauf begeistert von der Schwangerschaft. Wild gestikulierend berichtete Patrizia mir von seiner Reaktion und von seiner unbändigen Freude auf das Baby.

      Gedankenverloren neigte ich den Kopf und betrachtete eine Weile ihr hübsches Gesicht, während ich mir meinen Milchkaffee schmecken ließ. Meine Freundin schien glücklich. Amüsiert beobachtete ich ihre schönen großen Augen, wie sie funkelten, wenn sie über Marcello sprach. Patrizia hatte es verdient, glücklich zu sein, weshalb ich mich für sie umso mehr freute.

      »Und wie geht es deiner Mutter?«, fragte sie, nachdem sie einen Schluck von ihrem Cappuccino getrunken hatte.

      Ich riss mich von ihren großen, haselnussbraunen Augen los, auf die ich furchtbar neidisch war. »Etwas besser.« Dabei stellte ich meine Tasse ab. »Habe ich dir schon erzählt, dass wir einen Untermieter haben?«

      Patrizia hätte sich fast an ihrem Cappuccino verschluckt. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. »Einen Untermieter?«, wiederholte sie den letzten Teil meiner Frage. »Du meinst etwas Männliches?«

      Als ich zögernd nickte, starrte sie mich ungläubig an.

      »Du lässt einen Mann bei euch wohnen?«, erkundigte sie sich, nur um sicherzugehen, dass sie auch alles richtig verstanden hatte.

      Ich bejahte ihre Frage zögernd, woraufhin ihre schönen Augen schmal wurden.

      »Woher kennst du ihn?«

      »Von der Tankstelle«, gab ich Auskunft. »Er braucht für sein Motorrad einen neuen Reifen, das dauert allerdings ein paar Tage, und da hat er gefragt, ob ich eine Unterkunft für ihn wüsste.«

      »Was weißt du über ihn?«, führte sie ihr Verhör fort.

      Hilflos zuckte ich mit den Schultern. »Er heißt Mickal, ist auf der Durchreise und wartet auf einen neuen Reifen СКАЧАТЬ