Eine wählerische junge Lady. Catherine St.John
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Название: Eine wählerische junge Lady

Автор: Catherine St.John

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783748553120

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СКАЧАТЬ aber geizig, sagte man. Dazu wusste Sebastian bestimmt Genaueres! Nein, lieber zu den Prestons.

      Sie sortierte weitere goldgeränderte Karten durch. Die verwitwete Countess of Milton… sehr vornehm, sehr angesehene Bekannte, aber auch viele krittelsüchtige alte Damen… aber bei der dritten derartigen Veranstaltung sollte Melinda damit schon zurechtkommen können.

      Vielleicht veranstalteten die jungen Claremonts auch einen Ball? Rupert Claremont war mit Ben de Lys befreundet, soweit sie wusste. Eine Einladung gab es noch nicht… andererseits kannten die Claremonts die Herrions kaum, warum sollten sie sie also einladen?

      Oh, hier, die Harringtons am Grosvenor Square! Damals hatten sie zwei wundervolle Bälle veranstaltet, um ihre Tochter Maria zu präsentieren, die sich auch prompt Lord Kilburn geangelt hatte und nun eine angesehene Viscountess war. Sie könnte sie besuchen, wenigstens Karten hinterlassen…

      Andererseits hatten sie sich damals nicht ausstehen können, wenn auch der Austausch von persönlichen Spitzen und kleinen Gemeinheiten durchaus amüsant gewesen war. Nein, keine Karten… sie wollte lieber abwarten, ob sich im Park etwas ergab.

      Das genügte erst einmal, fand sie: Ramsworth und Prestons … diese Manie, an einem Abend drei bis vier Bälle zu besuchen und überall gerade einmal einen Ländler, einen Walzer und einen Kotillon zu tanzen, bevor man sich zum nächsten Stadtpalais aufmachte, fand sie albern. Und Melinda wäre damit bestimmt auch überfordert; sie war ja schon nach einem kurzen Besuch im Pantheon Bazaar erschöpft!

      Vielleicht kein Wunder, wenn sie noch nie in London gewesen war – der Lärm, die vielen Menschen, die vielen Gerüche (um nicht zu sagen: der Gestank in manchen Gegenden und am Fluss), der Verkehr auf den Straßen - all dies konnte sie schon überfordern. Deshalb würden sie es langsam angehen, die Saison dauerte schließlich viele Wochen!

      Sie selbst wollte zwar gerne einen Ehemann finden, aber sie war ja ausgesprochen wählerisch, also würde sie wahrscheinlich ohnehin keinen Erfolg haben….

      Nach dem Lunch, zu dem Melinda einigermaßen erholt erschien und bei dem sie mit recht gutem Appetit aß, präsentierte Cecilia Bruder und Schwägerin ihre kleine Auswahl an Balleinladungen und traf auf Billigung.

      Sebastian verkündete, er werde seinen Freund Ben aufsuchen und sich nach weiteren netten und angesehenen Familien erkundigen. Dies hielt Cecilia, die sich freute, dass Ben doch nicht auf Lynet weilte, für eine ausgezeichnete Idee und wies gleich auf die Claremonts hin.

      Sebastian nickte. „Rupert ist ein guter Kerl und seine Frau eine sehr lustige Person. Sollten die beiden wirklich einen Ball veranstalten, könnte es sehr amüsant werden. Übrigens könnten wir ja auch einmal Vauxhall Gardens besuchen… etwas halbseiden in manchen Winkeln, aber wenn ich bei euch bin, kann ich schließlich auf euch aufpassen. Und sollten wir dort einen Gentleman sehen, der sich unangemessen verhält, bist du wenigstens gleich gewarnt, Cec.“

      „Herzlichen Dank. Ich denke, wir werden ein wenig mit Paul spielen und gegen fünf in den Park fahren, nicht wahr? Seb, du begleitest uns doch?“

      Das habe er gestern doch versprochen, erinnerte er sie.

      Der kleine Paul freute sich über den hohen Besuch im Kinderzimmer, erlaubte den Tanten großzügig, ihm einem größeren Bauprojekt behilflich zu sein und verkündete schließlich, das Ergebnis sei das Schloss des Königs.

      „Ach ja?“, fragte Melinda. „Nun, das Schloss wird dem König bestimmt sehr gefallen. Weißt du denn, was ein König ist?“

      Paul überlegte. „Der hat eine Krone. Nanny hat mir ein Bild gezeigt. Und da ist noch einer, der hat ein ganz dickes Gesicht…“

      Cecilia prustete dezent und tauschte mit Nanny in ihrem Schaukelstuhl einen amüsierten Blick.

      „Welcher gefällt dir denn besser?“, fragte Melinda.

      Paul überlegte, wobei er kurz den Daumen in den Mund steckte, dies aber auf ein Räuspern seiner Nanny schnell wieder ließ. „Der mit der Krone“, sagte er dann. „Die is aus Gold, nicht?“

      „Richtig. Nanny, haben wir irgendwo buntes Papier und eine Schere?“

      Nanny holte die Bastelkiste und Melinda schnitt eine schöne Krone mit Zacken rundherum aus, faltete sie zu einem Kreis und setzte sie auf das Schloss aus Bauklötzen. „So?“

      Paul klatschte in die Händchen und kletterte auf Melindas Schoß, um zuzuhören, wie Cecilia eine Geschichte vorlas. Darin kam allerdings kein König vor, sondern ein Riese, der auf der Spitze einer Bohnenranke wohnte.

      „Paul ist wirklich ein schlaues Kerlchen“, fand Melinda, als sie später auf dem Weg zu Melindas Zimmer waren, um zu überlegen, was sie bei dem Ausflug in den Park tragen sollte. Etwas aus Ascot musste es wohl sein, denn bis auf zwei Nachmittagskleider hatte Madame Fleuron naturgemäß noch nichts liefern können.

      Cecilia sah die Garderobe ihrer Schwägerin stirnrunzelnd durch, von Hazel eifrig und von Melinda etwas bedrückt beobachtet, und zog schließlich ein blassbraunes Ausfahrkleid aus dem Schrank. „Dies wäre gut geeignet… hast du einen blauen Umhang?“

      Hazel eilte, ihn herauszusuchen. „Und einen passenden Hut… am besten diese Strohschute, die ist ja auch blassblau aufgeputzt.“

      Unaufgefordert legte Hazel auch blaue Handschuhe bereit und ein paar hellbraune Stiefelchen standen dann auch vor dem Schrank.

      „Nun?“ Cecilia wandte sich zu Melinda, die lächelte. „Was täte ich ohne dich und Hazel? Meinst du, ich werde einen guten Eindruck machen?“

      „Aber gewiss! Schau, es hat sich doch herumgesprochen, wie rasch ihr geheiratet habt, das macht die Leute natürlich ganz besonders neugierig. Sie wollen wissen, was dahinter steckt – und das werden wir ihnen natürlich nicht erzählen. Übe schon mal ein geheimnisvolles Lächeln, während ich mich umkleide!“

      Damit eilte sie davon und Melinda ließ sich befehlsgemäß ausstatten und frisieren, so dass sie schließlich recht zufrieden mit sich in die Halle herunterkam, wo Sebastian schon wartete und auf den offenen Wagen hinwies, der vor dem geöffneten Portal zu sehen war.

      Auch Cecilia fand sich pünktlich ein, in warmes Rosa gewandet, mit einem zartgrauen Umhang, einem grauen Hütchen, rosa aufgeputzt, und grauen Handschuhen.

      „Ihr habt euch recht ähnlich gekleidet“, fand Sebastian. Cecilia lächelte ihrem Bruder übermütig zu: „Absicht, lieber Bruder! Du musst das strategisch sehen.“

      „Aha… Na, dann kommt!“

      Als sie durchs Tor rollten, herrschte im Park bereits lebhaftes Treiben; Spaziergänger (zumeist Herren), Reiter (darunter auch einige kühne Damen) und Wagen (vor allem mit Damen besetzt) bevölkerten die Wege, vor allem die mit Blick auf den Serpentine Lake.

      „Hier gibt es einen See?“, staunte Melinda auch prompt. „Wie schön es hier ist! Wie heißt dieses Gebäude dort hinten?“ Sie zeigte nach Osten.

      „Das ist Kensington Palace“, erklärte Sebastian sofort. „Früher war er recht prunkvoll, aber nun wird er kaum noch genutzt.“

      Melinda wollte dies gerade kommentieren – so eine Verschwendung! -, als ihnen ein Wagen entgegenkam, in dem zwei Herren und eine Dame saßen. Beide Wagen hielten an; die Herren zogen ihre Hüte, die Dame rief: „Das ist doch Cecilia СКАЧАТЬ