Eine wählerische junge Lady. Catherine St.John
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Eine wählerische junge Lady - Catherine St.John страница 6

Название: Eine wählerische junge Lady

Автор: Catherine St.John

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783748553120

isbn:

СКАЧАТЬ Celia Walby, die mit ihren beiden Brüdern, Lord Henry, dem Earl of Gowan, und Lord Leonard Walby, unterwegs war, strahlte. „Empfangen Sie morgen Nachmittag, Cecilia? Dann komme ich vorbei und erzähle Ihnen das Neueste. Und wer ist die Dame neben Ihnen?“

      „Meine Gemahlin, Lady Hertwood“, mischte sich Sebastian ein. „Wir wollen sie mit London bekannt machen.“

      „Lady Hertwood…“

      Melinda winkte fröhlich zurück. „Lady Celia… wir freuen uns auf Ihren Besuch!“ Dafür gab es eine freundliche Geste mit einem bei diesem Wetter entbehrlichen, aber sehr niedlichen Sonnenschirm und zwei gezogene Hüte.

      Die Pferde zogen wieder an.

      „Lady Celia macht einen sehr freundlichen Eindruck“, merkte Melinda vorsichtig an. „Aber ja, sie ist reizend. Auch die Brüder sind nett.“

      „Aha?“, machte Melinda und erlaubte sich ein wissendes Lächeln.

      „Nein, Gowan, der Ältere, ist bereits verheiratet – und Len, der Jüngere, erbt nur einen ganz geringen Anteil am Familienvermögen. Also hat er sich mit der Tochter eines wirklich reichen Kaufherrn verlobt, soweit ich weiß.“

      Sebastian grinste. „Sind deine Quellen so schlecht informiert? Wie heißt sie, wie sieht sie aus, was bekommt sie in die Ehe mit?“

      „Viel, vermutlich. Sie ist das einzige Kind. Der Vater ist etwas sehr Wichtiges an den Docks. Mehr weiß ich noch nicht…“

      „Und Lady Celia?“, erkundigte sich Melinda.

      „Hat den perfekten Gemahl noch nicht gefunden.“

      „Genauso wie du.“

      „Da hast du Recht. Nun, wer weiß, was diese Saison bringt…“

      Ihnen kam eine sehr elegante, allerdings nicht mehr ganz neue Barouche entgegen, mit elfenbeinfarbener Seide und schokoladenbraunem Leder ausgeschlagen, darin ein ausgesprochen gut aussehendes Paar. Er zog seinen Zylinder, die Dame winkte, allerdings nicht gerade überschwänglich.

      „Carew“, grüßte Sebastian freundlich, aber auch nicht gerade enthusiastisch. „Lady Eloise…“

      „Herrion. Wieder einmal in der Stadt? Und…?“

      Sebastian entsann sich seiner Manieren und stellte seine Gemahlin und seine Schwester vor. Lady Eloise stellte ebenfalls sofort einen Nachmittagsbesuch in Aussicht und stellte fest, sie würden gewiss gute Freundinnen werden. Dies belohnte Cecilia mit einem würdevoll-freundlichen Nicken.

      „Du schätzt sie nicht sehr?“, fragte Melinda, sobald sie außer Hörweite gerollt waren.

      „Ach, sie war immer schon recht amüsant und kennt den neuesten Klatsch“, wich Cecilia ein wenig aus.

      „Und das ist ja sehr wichtig für dich, nicht wahr?“, neckte Sebastian seine Schwester.

      „Wenn man über diese Dinge nichts weiß, sind Ballsäle ein gefährlicher Ort“, entgegnete Cecilia. „Man sagt schnell das Falsche oder spricht mit den falschen Leuten. Oder man ist so vorsichtig, dass man als ungemein langweilig gilt. Das ist auch nicht gerade erstrebenswert.“

      „Aber wirklich sympathisch ist dir Lady Eloise nicht?“

      Cecilia zuckte die Achseln. „Ich weiß es gar nicht recht. Sie ist ein wenig zu eifrig auf der Suche nach einem Ehemann. Dabei ist sie, glaube ich, zwei Jahre jünger als ich – und ich suche doch auch nicht verbissen nach einem geeigneten Kandidaten!“

      „Wenn sie unbedingt heiraten will, ist das aber doch verständlich? Du kannst dir auch ein Leben als wohlhabende, vornehme unverheiratete Dame vorstellen, aber sie wohl nicht?“

      „Na, eigentlich wäre ich auch ganz gerne verheiratet. Mit einem wirklich netten und passenden Mann. Das wird nicht ganz einfach, glaube ich. Es gibt hier zu viele Hohlköpfe, Mitgiftjäger und Männer ohne Rang und Verbindungen.“

      Sebastian hörte dem Gespräch seiner beiden Damen mit stillem Amüsement zu und konnte seiner Schwester eigentlich nur Recht geben, was die Qualitäten der aktuellen Londoner Junggesellen betraf.

      Aber einige vernünftige Männer in passendem Alter, mit genügend Vermögen und tadellosem gesellschaftlichem Ansehen musste es doch geben?

      „Wie wäre es mit Carew?“, schlug er also vor.

      „Dann wäre Eloise meine Schwägerin“, überlegte Cecilia ohne Begeisterung. „Nein, lieber nicht.“

      „Aber er hat dich vorhin sehr interessiert betrachtet“, steuerte Melinda bei.

      „Ich heirate nicht den Erstbesten, der ein wenig Interesse zeigt“, murrte Cecilia.

      „Das musst du auch nicht. Wir haben bis jetzt noch keinen einzigen Ball besucht und gerade einmal mit den Insassen zweier Wagen kurz geplaudert“, versuchte Sebastian sie zu besänftigen.

      „Vielleicht lernst du ja doch noch den einen oder anderen Gentleman kennen“, fügte Melinda hinzu, verschmitzt zwinkernd.

      Tatsächlich tauchte schon der nächste auf – sehr elegant auf einem schimmernd schwarzen Wallach den Weg entlang trabend. Neben dem Wagen der Herrions hielt er an, zog den Hut und rief vergnügt: „Hertwood! Stell mich doch bitte vor!“

      Sebastian seufzte. „Stephen Latymer, Lord Bolton. Meine Gemahlin, Lady Hertwood, meine Schwester, die Ehrenwerte Miss Herrion.“

      Erneut wurde der Hut gezogen. „Mylady… Miss Herrion…“ Bei Cecilias Namen beschrieb der Hut einen deutlich schwungvolleren Kreis.

      Cecilia lachte. „Mylord… Ihre gute Laune wirkt ansteckend.“

      „Soll ich angesichts so reizender Damen nicht guter Stimmung sein? Und der Beginn der Saison ist doch immer der Höhepunkt des Jahres!“

      „Dann wird man sich ja vielleicht bei einigen Anlässen wieder sehen“, stellte Cecilia vage in Aussicht und nickte Bolton gnädig zu, während der Wagen wieder zu rollen begann. Melinda lächelte und senkte den Kopf.

      „Und?“, fragte Cecilia, sobald sie außer Hörweite waren. „Ist er so amüsant, wie es den Anschein hatte?“

      Sebastian grinste. „Du solltest die Erfahrung selbst machen, er wird bei der ersten Gelegenheit in deinem Salon auftauchen. So viel immerhin: Warnen muss ich dich nicht vor ihm.“

      „Also kein schräger Vogel?“

      „Cecilia! Möchtest du hier als Wildfang gelten? In deinem Alter wird dir das nicht mehr so leicht verziehen!“

      „Ja, Mama. Er ist schlimmer als eine Anstandsdame“, wandte sie sich zu Melinda, die nur kicherte.

      „Ich war viel öfter in London als du, ich weiß, was hier noch als amüsant gilt und was als ausgesprochen unerzogen.“

      „Warst du auf so vielen Bällen? Ich denke, wenn du dich in Herrenclubs aufhältst, erfährst du nicht, worüber sich die alten Damen erbosen.“

      „Das СКАЧАТЬ