Eine wählerische junge Lady. Catherine St.John
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Eine wählerische junge Lady - Catherine St.John страница 7

Название: Eine wählerische junge Lady

Автор: Catherine St.John

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783748553120

isbn:

СКАЧАТЬ zu jung für ein Debüt.

      „Oh! Cecilia Herrion, nicht wahr?“

      „Lady Franklyn, wie geht es Ihnen? Und das ist gewiss Miss Franklyn?“

      „Meine Älteste, Mirabelle.“

      Mirabelle knickste leicht, murmelte etwas und blickte dann zu Boden.

      „Und wer ist die Dame neben Ihnen, Miss Herrion?“

      „Meine Schwägerin, Lady Hertwood. Meinen Bruder Hertwood kennen Sie, nehme ich an?“

      „Oh ja!“ Mirabelle knickste auf einen Puff ihrer Mutter hin erneut.

      „Es gingen schon Gerüchte herum, Sie hätten recht überraschend geheiratet. Darf ich fragen, Lady Hertwood, woher Sie stammen?“

      Melinda richtete sich noch etwas steifer auf. „Aus Kent. Mein Vater war der jüngst verstorbene Viscount Lynet.“

      „Lynet…“, murmelte Lady Forthhurst und runzelte dabei die Stirn, als sei sie noch nicht faltig genug, „Lynet – darüber habe ich doch erst vor kurzem etwas gehört?“

      Melinda lächelte nicht ohne Anstrengung freundlich. „Mein Onkel hat den Titel von meinem verstorbenen Vater geerbt, wahrscheinlich ist diese Nachricht tatsächlich bis hierher gedrungen.“

      Cecilia nickte zufrieden: Melinda bewahrte bewunderungswürdig die Fassung!

      „Richtig, so war es. Auch Provinzereignisse finden ihren Weg in die Hauptstadt.“

      Sebastian grinste breit. „Die Provinz ist schließlich das Rückgrat des Landes, nicht wahr?“

      Das trug ihm nur ein verkniffenes Lächeln und ein steifes Nicken ein, dann schritten die Damen davon.

      „Dumme Pute“, verkündete Cecilia, sobald sie außer Hörweite gerollt waren. „Was geht es diese Person bitte an, was auf Lynet vor sich geht?“

      „Nichts“, stimmte Melinda friedlich zu. „Lass sie doch, wenn sie es nötig hat, ihre Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken. Mama hat geschrieben, es geht ihnen gut und Benedict ist damit beschäftigt, das Gut wieder instand zu setzen. Er hat gesagt, erst kommen die Felder und die Cottages und dann das Herrenhaus – solange es da nicht durchregnet. Aber sie haben neue Kleider bekommen und es gibt genug zu essen. Und Benedict hat zwei Lakaien eingestellt, um den alten Walters zu entlasten. Damit bin ich schon sehr zufrieden.“

      Sebastian tätschelte seiner Frau die Hand. „Du hast Recht. Wir könnten die drei aber für einige Tage nach London einladen. Deine Mutter könnte mit uns auf Bälle gehen und tagsüber zeigen wir Janey die Sehenswürdigkeiten. Und Benedict weiß sich hier ja ohnehin schon zu beschäftigen.“

      Cecilia lachte. „Als neuer Viscount Lynet wird er in den Ballsälen auch hoch willkommen sein. Er geht doch auf Bälle?“

      „Gewiss. Jetzt wollen doch alle den neuen Viscount sehen. Und eine Partie ist er schließlich auch. Wie wäre es denn mit ihm, Cecilia?“

      Cecilia gab ein nicht ganz damenhaftes Geräusch von sich.

      Melinda sah sie erstaunt an. „Aber du hast dich doch mit ihm recht gut verstanden, als ich so wütend auf ihn war? Warum sollte er jetzt nicht in Frage kommen?“

      „Ich weiß nicht. Ich denke nur, es müsste sich noch etwas Interessanteres finden lassen. Eine Saison mitzumachen und dann sozusagen einen Verwandten heiraten – das erscheint mir doch recht unromantisch.“

      „Wir werden nach Ruinen mit wahnsinnigen Mönchen Ausschau halten“, versprach Sebastian. „Wäre das nach deinem Geschmack?“

      „Nein“, murrte Cecilia, die sich natürlich auf den Arm genommen fühlte, „was soll ich mit einem Katholiken, der überhaupt nicht heiraten darf und wer weiß woher stammt? Einmal davon abgesehen, stelle ich mir einen wahnsinnigen Ehemann auch nicht sehr amüsant vor.“

      „Gut erkannt. Romantik sollte man also auch nicht überbewerten, meinst du nicht?“

      „Spiel hier nicht den großen Bruder, Sebastian, sag mir lieber, wer der Gentleman auf diesem riesigen Schimmel ist!“

      Sebastian spähte in die angegebene Richtung. „Du lieber Himmel, Sir Archibald! Reitet er auf seinen Kutschpferden aus? Was ist denn das für ein schreckliches Vieh?“

      Sir Archibald verneigte sich, sobald er nahe genug heran gekommen war, höflich aus seiner erhabenen Position, stellte sich selbst vor und wünschte den Damen einen angenehmen Nachmittag. Die Damen erwiderten diesen Wunsch anmutig und ignorierten dabei tapfer die beginnenden Nackenschmerzen; Sir Archibalds Anerbieten, ihnen die Geschichte des Hyde Parks zu erläutern, lehnten sie allerdings höflich ab, wobei Sebastian ihnen beisprang und darauf hinwies, dass man die Pferde nicht so lange stehen lassen dürfe, schließlich gebe es den Park schon seit dem Mittelalter.

      „Vielleicht besuchen Sie uns einmal und berichten uns dann die Einzelheiten“, schlug Melinda schließlich freundlich vor. Diese Einladung wurde sehr enthusiastisch aufgenommen.

      „Puh, ich glaube, dieser Sir Archibald ist ein ziemlicher Langweiler“, vermutete Cecilia einige Minuten später, sich den Nacken reibend.

      „Ein wahres Ungeheuer von einem Gaul“, bestätigte Sebastian. „Und er ist kein Langweiler, er belehrt nur gerne andere Leute. Ihr werdet euch sehr jung fühlen, wenn er seinen Besuch macht, so, als wärt ihr noch im Schulzimmer.“

      „Schrecklich“, fand Cecilia.

      „Ich kann mir das recht nett vorstellen“, wandte Melinda ein, „ich habe doch im Schulzimmer auf Lynet so wenig gelernt.“

      Cecilia staunte: „Du willst wirklich etwas über die Geschichte des Hyde Parks wissen? Wozu?“

      „Vielleicht erfahre ich dann etwas Interessantes über die Geschichte Londons – oder gleich Englands?“

      Cecilia schnaufte abfällig.

      „Ich glaube, die ersten Wagen verlassen den Park“, lenkte Sebastian ab, „wir sollten auch nach Hause fahren, damit es nicht aussieht, als könnten wir uns gar nicht losreißen. Immerhin, einige Kontakte haben wir wieder geknüpft – und viele andere haben zur Kenntnis genommen, dass die Herrions in der Stadt sind.“

      „Wir haben also unser Ziel erreicht?“, antwortete seine Frau.

      „So könnte man es nennen. Übermorgen ist der Empfang bei Mrs. Ramsworth, nicht wahr, Cecilia?“

      „Oh ja. Darauf freue ich mich schon. Mrs. Ramsworth ist eine so nette und zugleich so einflussreiche Frau. Sie wird dir gefallen, Melinda!“

      Kapitel 3

      Der Mittwoch brachte als ersten Höhepunkt Sebastians Eröffnung, er habe eine Loge im Covent-Garden-Theater gemietet, und zwar für die ganze Saison. Gleich an einem der nächsten Abende gebe es eine amüsante Komödie.

      Melinda, die noch nie im Theater gewesen war, war sprachlos vor Entzücken; Cecilia kommentierte die Nachricht nur mit „Oh, sehr gut!“ und überlegte weiter, was sie am heutigen Abend tragen wollte.

      Sebastian СКАЧАТЬ