34 Kurz-Krimis. Alfred Bekker
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Название: 34 Kurz-Krimis

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847650256

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СКАЧАТЬ Jakobs-Geschädigter. Als ich Franziska kennenlernte, war ich ein kleiner Angestellter, dessen Lohn gerade ausreichte, um die Familie über Wasser zu halten. Aber Franziska genügte das nicht. Sie wollte mehr, ihre Ansprüche an das Leben waren größer, vielleicht sogar maßlos. Als die Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, suchte sie sich auch Arbeit, um mitzuverdienen, aber auch das reichte ihr bald nicht mehr. Sie wollte Luxus, teure Mode, ein eigenes Haus, mehr soziales Prestige... Sie trietzte mich so lange, bis ich bereit war, weiterzulernen und meinen Konditormeister zu machen. Schließlich war ich soweit und hatte mein eigenes Geschäft. Franziskas Sucht nach Höherem war für eine Weile gestillt.

      Vielleicht hätte es ihr gereicht, vielleicht wäre sie damit zufrieden gewesen, wenn... wenn Ralph Jakobs nicht aufgetaucht wäre. Wir lernten ihn bei irgendeiner Gelegenheit kennen und von da an hatte ich nicht mehr die geringste Chance, den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen. Was ist schon ein Konditormeister gegen einen Bankdirektor? Nichts!" "Ich sagte ja, daß er in Schwein ist, unser Bankdirektor", kommentierte Larbach Neubauers Geschichte. "Der Mann schreckt vor nichts zurück." "Ich könnte ihn umbringen!" meinte Bronner, wobei er mit der geballten Faust auf den Tisch schlug. "Was hat er Ihnen getan?" fragte Neubauer an Larbach gewandt. "Er muß Ihnen etwas getan haben, sonst würden Sie kaum so bitter über ihn reden." Larbach nickte. "Und ob er mir etwas getan hat! Er hat meinen Sohn totgefahren, aber er hatte die besseren Rechtsanwälte.

      Man konnte ihm kein schuldhaftes Verhalten nachweisen... Aber Irgendwann wird er sich vor einem anderen, höheren Richter verantworten müssen und dort wird er sich nicht herausreden können!"

      *

      Ein paar Tage waren vergangen. Die Dunkelheit war bereits hereingebrochen, als Ralph Jakobs sich auf den Weg nach Hause machte. Er hatte ein Lokal besucht, etwas getrunken und versucht abzuschalten. Es waren nur ein paar hundert Meter bis zu seinem Haus und er war schon fast angekommen. Da tauchte aus dem Schatten eine Gestalt auf. Es war ein Mann, der das linke Bein beim Gehen etwas nachzog. Jakobs erkannte den Hinkenden sofort und dachte: Was will der denn hier? Dann umgab den Bankdirektor auf einmal nur noch Schwärze.

      *

      In der nächsten Woche trafen sie sich wieder zu gewohnter Stunde an ihrem Tisch: Larbach, Neubauer und Bronner. Natürlich redeten sie über Jakobs, dessen Tod groß in der örtlichen Tageszeitung gestanden hatte. Man wußte nur, daß er mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen worden war. Ansonsten tappte die Polizei völlig im dunkeln.

      "So einer wie Jakobs hat sicherlich eine Menge Feinde!" meinte Bronner.

      "Und drei dieser Feinde sitzen hier an diesem Tisch!" setzte Larbach hinzu.

      "Nun erlauben Sie mal!" empörte sich Bronner. "Vermuten Sie den Mörder unter uns?"

      "Ist das so abwegig?" Larbach grinste. "Wir haben schließlich alle drei ein ausreichendes Motiv, oder etwa nicht? Jeder von uns könnte ihn umgebracht haben. Sie selbst haben eine dahingehende Bemerkung gemacht..."

      Bronner wurde blaß und so beschwichtigte Larbach ihn sogleich: „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Der Kerl hat es verdient, ich verurteile diesen Mord keineswegs!"

      "Jakobs hat es wirklich verdient!" meinte Neubauer. „Man sollte den Mörder zu seiner Tat beglückwünschen."

      "Vielleicht waren Sie ja selbst der Mörder", sprach Larbach ihn mit einem diabolischen Lächeln auf den Lippen an. "Wo waren Sie am Mittwoch, so gegen zehn Uhr abends?"

      "Beim Tennis. Wie jeden Mittwoch."

      "Und ich war zu Hause", erklärte Bronner eiligst, woraufhin Larbach verächtlich abwinkte. "Das kann jeder behaupten. Wo waren Sie tatsächlich?"

      "Es ist doch für jeden von uns eine Leichtigkeit, sich ein Alibi zuzulegen!" schnaufte Neubauer.

      "Was soll eigentlich dieses Räuber-und-Gendarm-Spiel?" fragte Bronner ärgerlich.

      Larbach lächelte. "Ist es denn nicht interessant, mal ein bißchen Gendarm zu spielen? Es war sehr aufschlußreich, zu sehen, wie Sie darauf reagiert haben..." Er erhob sich. "Ich muß jetzt leider gehen. Es ist schon spät." Dann ging Larbach dem Kellner entgegen und bezahlte, bevor er sich dem Ausgang zuwandte und das Lokal verließ. Er zog ein wenig das linke Bein nach.

      ZUM DESSERT: EIN MORD!

      Sie hatten sich zu einem gepflegten abendlichen tete-a-tete verabredet.

      "Ich kann auch über nacht bleiben", hatte Nadine gesagt.

      "Sagt dein Mann nichts dazu?"

      "Nein, Robert."

      "Aber..."Er runzelte die Stirn.

      "Die Wahrheit ist: ich habe ihn schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen."

      "Hattet ihr Streit?"

      "Ja, ein bißchen. Aber ich hätte nicht gedacht, daß es so schlimm kommt und er einfach davonläuft und nicht wieder auftaucht."

      Jetzt saßen sie vor einem vorzüglichen Essen. Robert war ein guter Hobby-Koch und hatte sich gehörig ins Zeug gelegt.

      Es war ein alter Jugendtraum von ihm, Koch in einem Restaurant der haute cuisine zu sein. Aber daraus war nichts geworden.

      Er hatte Jura studiert und war Anwalt geworden.

      Robert hatte Lachs mit Kräuterbutter auf den Tisch gebracht und er sah mit Genugtuung, daß Nadine solche Kostbarkeiten zu würdigen wußte.

      Sie hoben die Weingläser und prosteten sich zu.

      "Auf meinen charmanten Gast", sagte Robert.

      "Auf einen excellenten Koch!" erwiderte Nadine freundlich lächelnd. "Und auf einen faszinierenden Mann!"

      "Sagen wir einfach: Auf uns!"

      Sie nickte.

      "Ja, das ist gut. Damit bin ich auch einverstanden."

      Zum Nachtisch gab es köstliche Eistorte. Robert hatte sie selbstverständlich eigenhändig kreiert.

      Nadine dachte kurz an ihren Mann und daran, was er wohl sagen würde, wenn er sie hier mit Robert hätte sehen können.

      Nadines Mann war temperamentvoll und sehr eifersüchtig. Und vor allem war er nicht bereit, Nadine freizugeben Nadine wiederum war keine sehr starke Persönlichkeit. Sie hatte zwar schon oft Robert gegenüber angekündigt, daß sie sich nun endlich von ihrem Mann trennen wollte, aber wenn es dann ernst wurde, schreckte sie regelmäßig davor zurück.

      Das war ein Punkt, den Robert nur schwer schlucken konnte und den er auch nicht verstand.

      Er mußte es hinnehmen, schon deshalb, weil ihm wirklich etwas an Nadine lag. Er würde ihr soviel Zeit geben, wie sie brauchte.

      "Was weiß dein Mann eigentlich von mir?" fragte Robert.

      "Er weiß, daß da etwas ist. Aber er weiß keinen Namen. Er kennt dich also nicht, jedenfalls soweit ich weiß." Sie lachte und zeigte dabei ihre strahlend weißen Zähne. "Und das ist auch gut so, Robert!"

      "Ich weiß nicht. Vielleicht würde es einiges klären..."

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