Die göttliche Komödie. Dante Alighieri
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Читать онлайн книгу Die göttliche Komödie - Dante Alighieri страница 13

Название: Die göttliche Komödie

Автор: Dante Alighieri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783748564898

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СКАЧАТЬ entgegenstehenden Punkte

      Im dunklen Kreis' allseitig sie zurück,

      Das Lied des Hohns sich unablässig singend.

      Und wer durchmessen seinen Halbkreis, drehte

      Zu neuem Aufeinanderstoß sich um.

      Ich, dessen Herz von Mitleid fast durchbohrt war,

      Begann: O Meister jetzt verkünde mir,

      Wer diese sind, und ob die Tonsurierten

      Zu unsrer Linken alle geistlich waren?

      Drauf er: Im ersten Leben waren alle

      So geistig blind, daß sie nichts ausgegeben,

      Wobei das rechte Maß sie eingehalten.

      Ihr eigner Ruf gibt dessen bellend Kunde,

      Wenn, wo der Schuld Verschiedenheit sie trennt,

      Sie an des Kreises Enden sich begegnen.

      Die, deren Wirbel unbehaart ist, waren

      Geistlichen Standes, Päbst' und Kardinäle,

      In denen Geiz sein höchstes Maß erreichet.

      Und ich: O Meister, unter diesen Schatten

      Vermut ich mehrere, die mir bekannt sind,

      Weil sie mit solcher Sünde sich beschmutzten.

      Der Meister aber sprach: Dein Wahn ist irrig.

      Das einsichtslose Leben, das sie führten,

      Verdunkelt sie für jegliches Erkennen.

      Zum Doppelanprall kommen sie auf ewig.

      Geschornen Haupts erstehn noch aus dem Grabe

      Die einen, mit geschlossener Faust die andern.

      Verkehrtes Geben oder Halten raubte

      Den Himmel ihnen, treibt zu diesem Kampf sie,

      Den dir zu schildern ich die Worte spare.

      Erkennen kannst du nun den kurzen Wahn

      Der Güter, die dem Glück sind übergeben

      Und die zu so viel Streit die Welt entflammen.

      Denn alles Gold, das jetzt sich unterm Monde

      Befindet, oder je befand, vermöchte

      Nicht eine dieser Seelen zu befried'gen

      Drauf sagt' ich, Meister, offenbare mir

      Was jenes Glück ist, dessen du gedachtest,

      In dessen Klau'n die Erdengüter sind?

      Und er zu mir: O törichte Geschöpfe,

      Wie schwer umnachtet euch Unwissenheit.

      Nimm achtsam in dich auf nun meine Lehre!

      Er, dessen Wissen alles übersteiget,

      Erschuf die Himmel, gab jedwedem Lenker,

      So daß in gleichbemess'ner Lichtverteilung

      Ein jeder jeden andern Teil bestrahlet.

      So auch zur allgemeinen Lenkerin

      Der Erdengüter ordnet' er Fortuna,

      Die jenen eitlen Glanz zur rechten Stunde

      Von Volk zu Volk, von Stamm zu Stamm vertausche,

      Entrückt der Gegenwehr von Menschenklugheit.

      Nach ihrem Urteilsspruch, der sich verborgen,

      So wie die Schlang' im Grase hält, geschieht es,

      Daß ein Geschlecht regiert, ein andres kranket.

      Machtlos ist gegen sie eu'r ganzen Wissen;

      Sie überlegt, beschließet und vollstreckt

      In ihrem Reiche so wie andre Götter.

      Nicht Rast, nicht Ruhe kennt ihr ewger Wandel;

      Notwendigkeit beflügelt ihre Schritte,

      So oft geschieht's daß die Geschicke wechseln.

      An's Kreuz geschlagen wird sie von gar vielen

      Auch unter denen, welche Preis ihr schulden

      Und sie mit Unrecht tadeln und verläumden;

      Doch unberührt bleibt sie von solcher Rede

      Mit andern erstgeschaffnen Wesen lenket

      Sie freudig ihre Sphär' in Seligkeit.

      Laß nun zu größrer Qual uns niedersteigen

      Schon senkt sich jeder Stern, der als ich aufbrach

      Emporstieg, längres Weilen ist nicht statthaft.

      Das Tal zum andern Ufer hin durchschneidend

      Gelangten wir zu einem Quell, der siedet

      Und niederwärts durch einen Graben abfließt.

      Es war sein Wasser schwarz mehr als nur dunkel

      Und im Geleite seiner finstren Wellen

      Führt' uns ein Pfad hinab, der rauh und seltsam.

      Styx heißt der Sumpf, den dieser traur'ge Bach

      Am Fuß der unheilvollen Felsen bildet,

      Von deren grauer Wand er in das Tal fließt.

      Und ich, der sorglich umzuschaun bemüht war,

      Sah schlammbedeckte Leut' in jenem Sumpfe

      Ganz nackend und mit zornerregten Zügen.

      Nicht nur mit Händen schlugen sie einander,

      Sie stießen sich mit Kopf und Brust und Füßen,

      Zerfleischten sich durch Bisse gegenseitig.

      Mein Meister aber sagte: Sohn hier siehst du

      Die Seelen derer, die der Zorn bezwungen.

      Doch mögest du als gleich gewiß mir glauben,

      Daß andres Volk noch unterm Wasser СКАЧАТЬ