Bas Duch. Thomas Häring
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Название: Bas Duch

Автор: Thomas Häring

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738045819

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СКАЧАТЬ möge, aber leider nicht tut, dann kommen wir ins Jenseits.“ Jene Worte des alten Mannes animierten Marc zu folgendem schlüpfrigen Spruch, den er Thea ins Ohr flüsterte: „Also, ich komme lieber im Diesseits.“ Daraufhin bekam sie fast einen Ohrgasmus. „Hören wir doch auf mit der Spielerei. Wir haben keine Zeit zu verlieren“, stellte Beelzebub klar. „Dann möchte ich Sie bitten, diesen Raum zu verlassen“, beendete Sehne das Gespräch. Auf einmal trat Luzifer ganz dicht vor den Papst hin, schaute ihm tief in die Augen und sagte: „Depp, ich bin Dein Vater.“

      Auf diese Schweine können Sie bauen - Schäbige Hallen

      Für einen Moment herrschte Totenstille. Der Papst bedeutete den vier Anderen, den Raum zu verlassen und wandte sich dann mit Tränen in den Augen an Satan: „Papa, bist Du es wirklich?“ „Ja, ich bin es. Papa Spatzi. Ich habe Dich damals mit Deiner Mutter gezeugt und ich bin stolz auf Dich, mein Sohn“, sprach Luzifer. „Ach, Papa, ich bin so froh, daß Du da bist. Ich habe Dich ja so vermißt.“ „Sehr schön. Paß auf, Deppl, ich habe wenig Zeit, aber Du sollst wissen, worum es geht: Wir sind drauf und dran, in den Himmel zurückzukehren und ein Drittel von der göttlichen Allmächtigkeit zu bekommen. Aber jetzt brauche ich Deine Hilfe, mein Sohn. Ich muß diese vier Romanfiguren in die Welt des Autors schleusen, damit sie ihn umbringen und ich meine Wette gewinne. Und dazu brauchen wir Eure Luxusbeammaschine.“ „Alles klar. Bekomme ich dann auch was von der göttlichen Allmacht ab?“ „Aber selbstverständlich, mein Kleiner. So, und jetzt hilf mir bitte, mit meinen Killern diese Welt zu verlassen.“ „Darf ich mitkommen, Papi?“ „Jetzt noch nicht. Du hast hier noch Einiges zu erledigen. Zeig Deinem Vater, was für ein diabolischer Papst der Sohn des Teufels ist.“ „Au ja, das mach’ ich. Ich bin ja so glücklich. Papa Spatzi ist da und sieht mich auf dem Stuhl des Petrus schwitzen.“ Danach ging alles ganz schnell: Die vier Romanfiguren wurden wieder hereingebeten und stiegen mit Satan in die Luxusbeammaschine. Luzifer gab das Ziel „Realität“ ein, drückte den Startknopf und sie verließen ihre bisherige Welt. Wenig später landeten sie in Gittas Haus. Dort instruierte Beelzebubi seine Mitreisenden: „Also, paßt auf! Es gibt hier einen Mann, der wohnt in dieser Stadt, der für Euer ganzes Elend und Leid verantwortlich ist. Dieser Mann hat dafür gesorgt, daß Du, Bert, so viel Streß mit der Kirche hattest. Außerdem ist er dafür verantwortlich, daß Du, Charlotte, so wenig Männer abbekommen hast und daß Marc jetzt Thea bumst. Marc, aus Dir hat er einen Taugenichts gemacht, der nichts auf die Reihe kriegt und Du, Thea, bist für ihn nur eine menschliche Gummipuppe ohne Gehirn. Leute, dieser Typ haßt Euch und beutet Euch nur aus. Er benutzt Euch und wenn er Euch ausgepreßt hat wie eine Zitrone, wird er Euch wegwerfen. Ihr seid für ihn nur Knetmasse, er erschafft Euch und bringt Euch um. Ihr müßt diesen Mann töten, bevor er Euch tötet“, propagierte der schwarze Mann. „Tolle Rede, Süßer, aber was macht Ihr hier? Da war letztens so ein Typ bei mir, der hat mir erzählt, daß Ihr doch nicht kommt und daß ich den Autor umbringen soll“, berichtete Gitta. „Verdammt! Das war bestimmt Kerosin, nur der ist so durchtrieben. Gut, daß Du nicht auf ihn gehört hast, der arbeitet gegen mich.“ „Moment mal! Wovon redet Ihr? Wer ist der Autor?“ begehrte Bert zu wissen. „Das ist der, der das ganze Stück hier geschrieben hat. Also gut, ich bin zwar der Meister der Lüge, aber meinetwegen könnt Ihr die Wahrheit ruhig erfahren: Ihr seid keine Menschen. Ihr seid nur Romanfiguren, der Autor hat Euch erfunden und ins Leben gerufen, Ihr existiert gar nicht wirklich. Ich weiß, das ist jetzt sehr hart für Euch, aber die Wahrheit tut halt mal weh“, bemerkte der Teufel. Alle Vier schluckten. Mit so etwas hatten sie nie und nimmer gerechnet. Plötzlich rief Marc: „Jetzt wird mir alles klar! Jetzt weiß ich, warum ich immer wieder versage und scheitere. Dieser Autor ist an allem schuld! Kommt, laßt uns ihn töten, bevor er uns krepieren läßt!“ Die Würfel waren gefallen und die Gruppendynamik tat das ihre dazu.

      Ding dong, das Schwein ist tot

      Nicht schlecht staunte der Autor, als seine Romanfiguren vor ihm standen. Satan schaute sich das Spektakel als unsichtbarer Gast an, genauso wie Kerosin, Dopamin, der Heilige Geist und viele andere Gaffer, die jene absurde Situation miterleben wollten. „Kommen Sie bitte herein! Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“ fragte der Autor in die Runde, doch die ernsten Gesichter der von ihm selbst geschaffenen Kreaturen sprachen für sich. „Wir kommen um uns zu beschweren“, ließen sie gemeinsam verlauten. Danach begann die Fragestunde: „Warum bin ich so doof?“ forschte Thea. „Warum bin ich so ungläubig?“ erkundigte sich Bert. „Warum durchschaue ich alle Anderen, aber mich selbst nicht?“ wunderte sich Charlotte. „Warum fresse ich wie ein Tier?“ hakte Marc nach. Solche und viele weitere Fragen stellten sie ihrem Erschaffer, womit der offensichtlich völlig überfordert war. Eine Weile lang druckste er herum, bis er zum großen Befreiungsschlag ausholte, da er es nicht mehr aushielt. Der Autor erzählte aus seinem Leben, von seinen Problemen und Ängsten, er bat um Verzeihung und Mitgefühl und doch wurde deutlich, daß er nichts von dem bereute, was er getan, geschrieben und angerichtet hatte. „Dein Selbstmitleid kotzt mich an. Was kann ich dafür, daß Du Potenzprobleme und Angst vor dem Tod hast?“ warf Bert wütend in den Raum und die anderen Drei nickten zustimmend. „Aber irgendwie muß ich doch die ganzen Sachen verarbeiten“, verteidigte sich der Autor. Seine Figuren zogen sich daraufhin zur Beratung zurück. Derweil unterhielten sich der Heilige Geist und Luzifer: „Ein jämmerliches Schauspiel. Ich verachte diesen Schmierfinken“, offenbarte sie sich. „Na sowas aber auch. Was ist denn in Dich gefahren?“ staunte Luzi. „Ich habe einem Riesenrindvieh geholfen. Dieser Nichtsnutz von einem Affenarsch kann meinetwegen ruhig draufgehen, um den ist es nicht schade. Ich scheiße auf die göttliche Allmacht, die kannst Du gerne haben, Sati.“ „Du enttäuschst mich. Kampflos wollte ich nicht gewinnen, nachdem ich mich so anstrengen habe müssen.“ „Keine Sorge, Du Bi-, Ba-, Butzemann. Du kannst Deinen Kampf gerne haben!“ rief Kerosin und stürzte sich im Verbund mit Dopamin auf den Teufel. Dabei vergaßen sie jedoch, daß sich das Entscheidende in der sichtbaren Welt ereignete, so daß sie ohnmächtig mit ansehen mußten, wie Marc „Wir haben beschlossen, Dich zu töten, da Du uns unserer Würde beraubt und Dich auf unsere Kosten therapiert hast“ verkündete, woraufhin alle Vier zeitgleich auf den Autor schossen. Sekunden später war er tot und landete im Himmel, da es keine andere Möglichkeit mehr gab. Der Himmel war gerammelt voll, überall sah er weiße und rosa Wolken, er sah heterosexuelle und homosexuelle Engelpärchen, er spürte, daß alles gut war und wußte auch, daß er seinen Teil dazu beigetragen hatte. Kurz nach seinem Tod hatte sich auch Gitta erschossen und so kam es, daß ein glücklicher Teufel mit einem noch glücklicheren Gott schlief. Der Heilige Geist fühlte sich so frei wie nie zuvor, hatte die Ewigkeit verlassen und trieb auf der Erde sein göttliches Unwesen. Ente gut, alles gut? Na, aber sicher doch. Gott war liberal geworden und las ihrem Lover jeden Wunsch von den Augen ab, Jesus war total locker und entspannt und selbst Johannes Paul II. hatte kapiert, daß der Himmel nicht so sein konnte, wie er ihn sich vorgestellt hatte. Hoch lebe die Einsicht!

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