Название: Kompetenzentwicklung im Netz
Автор: Werner Sauter
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783737518895
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Bezogen auf Lernangebote, Lernprozesse und Lernresultate lassen sich die Unterschiede wie folgt veranschaulichen.
Abb. 15 Merkmale von Wissen, Fertigkeiten, Quazlifikationen und Kompetenzen
Kompetenzen sind also unverwechselbar in Bezug auf die Handlungsfähigkeit – sie ermöglichen selbstorganisatives, kreatives Handeln in eine offene Zukunft hinein -, in Bezug auf die innere Struktur – sie „enthalten“ Wissen im engeren Sinne, Fertigkeiten und Qualifikationen, sind aber um Wertekerne zentriert – und in Bezug auf die Prozesse des Lernens – sie haben ihr Schwergewicht auf der Handlungsausführung, dem performativen Aspekt. Ohne Kompetenzvermittlung und –entwicklung ist kein modernes Lernen möglich.
[1] Clauß, G.; Kulka, H.; Rösler, H.-D.; Lompscher, J.; Timpe, K.-P., Vorwerg, G. (Hrg.) (1995)
[2] Kappelhoff, P. (2004)
[3] Heyse, V., Erpenbeck, J. (2004)
[4] Hacker, W. (1973), S. 500
[5] Clauß, G.; Kulka, H.; Rösler, H.-D.; Lompscher, J.; Timpe, K.-P. & Vorwerg, G. (Hrg.) (1995), S. 188f
[6] Teichler, U. (1959), S. 655
[7] Hacker, W. (1973), S. 500
[8] Clauß, G.; Kulka, H.; Rösler, H.-D.; Lompscher, J.; Timpe, K.-P. & Vorwerg, G. (Hrg.) (1995), S. 188f
[9] Teichler, U. (1995)
2.3.3 Kompetenztypen
Das Expeditionsbeispiel hat bereits vier Grundtypen von Kompetenzen ins Spiel gebracht. Das wollen wir nun etwas systematischer verfolgen.
Wir gehen heute von einer differenzierten Kompetenzarchitektur aus.
Ihr Fundament sind so genannte Metakompetenzen [1]. Dies sind die allgemeinen Fähigkeiten zur Selbstorganisation („self direction“). Sie sind weitgehend kontextfrei und umfassen beispielsweise:
Selbsterkenntnisvermögen,
Selbstdistanz,
Wertrelativismus,
Empathie,
Situations- und Kontextidentifikationsfähigkeit,
Interventions- und Lösungsfähigkeit
Dies sind alles Selbstorganisationsdispositionen „ 2. Ordnung“. [2] Auf Ihnen ruhen die Grund- oder Basiskompetenzen (key competences), die wir bereits als personale-, aktivitätsbezogene-, fachlich-methodische- und sozial-kommunikative Kompetenzen namhaft machten. Sie werden von nahezu allen Kompetenzforschern in vergleichbarer Weise benutzt. Sie sind in sehr allgemeiner Weise auf gegenständliches und kommunikatives Handeln bezogen und insofern kontextabhängig. Misst man sie wie reine Persönlichkeitseigenschaften, führt dies in die Irre.
Abb. 16 Grundkompetenzen
Grundkompetenzen umfassen
die Selbstorgansationsfähigkeiten, das eigene Handeln klug, kritisch und selbstreflexiv zu hinterfragen und eigene produktive, kreativitätsfördernde Einstellungen, Werthaltungen, Ideale usw.zu entwickeln. Man kann, verallgemeinernd von personalen Kompetenzen sprechen. (P)
weiterhin die Selbstorgansationsfähigkeiten, aktiv und entschlussstark handeln und erzielte Ergebnisse kraftvoll umsetzen zu können, alles Wissen und Werten integrierend. Man kann verallgemeinernd von Aktivitäts– und Handlungskompetenzen (oder, mit Rolf Wunderer, von Umsetzungskompetenzen [3] sprechen. (A)
weiterhin die Selbstorgansationsfähigkeiten, mit dem Spitzenstand des notwendigen fachlichen und methodischen Wissen gut ausgerüstet und über eigenes, einzigartiges Wissen verfügend schier unlösbare Probleme schöpferisch bewältigen zu können; das meint eben nicht „nur“ Sach- und Fachwissen, sondern schließt Regel-, Wert-, Norm- und Erfahrungswissen ein, so dass nichtimitierbare Prozesse und Produkte realisiert werden können. Man kann verallgemeinernd von Fach– und Methodenkompetenzen sprechen. (F)
schließlich die Selbstorgansationsfähigkeiten, Kommunikations- und Kooperationsprozesse auf interpersonaler oder/und interorganisationaler Ebene so zu optimieren, zu effektivieren und Konfliktpotenziale zu minimieren, dass sie zu höchstmöglicher Kreativität des individuellen und korporativen Handelns und zum Beschreiten neuer „Pfade“ führen. Man kann verallgemeinernd von sozial–kommunikativen Kompetenzen sprechen. (S)
Detailliertere abgeleitete Kompetenzen, wie sie besonders im Unternehmensalltag umfangreich (Assessments, Stellenbeschreibungen usw.) benutzt werden sind, in ihrem Kontextbezug noch stärker, unmittelbarer affiziert, meist auf betriebliche oder umfassendere Problemsituationen bezogen. Es gibt eine Fülle solcher abgeleiteter Kompetenzen [4], das theoretische wie praktische Problem besteht aber darin, sie unter plausiblen Gesichtspunkten zu ordnen, zu definieren und zu einem praktikablen Set zusammenzufassen, der für Unternehmen ein sinnvolles Kompetenzmanagement ermöglicht und personalwirtschaftlich schlüssige Aussagen zu Individual- und Teamkompetenzen gestattet. Ein solches praktikables Set liefert das KODE®X Kompetenzmanagementsystem. Das KODE®X Kompetenzmanagementsystem versucht, die Fülle von hunderten „herumgeisternden“, abgeleiteten Kompetenzbegriffen auf ein überschaubares Tableau von 64 zu reduzieren. [5] Der zugrunde liegende Kompetenzatlas, der sich durch einen Synonymatlas erweitern lässt [6] hat sich inzwischen vielfach, u.a. in der Arbeit der Steinbeis – Hochschule bewährt.
Schließlich gibt es Querschnittskompetenzen, wie z.B. interkulturelle Kompetenzen, Medienkompetenzen, СКАЧАТЬ