DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH. Hedwig v. Knorre
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Название: DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH

Автор: Hedwig v. Knorre

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783737514859

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СКАЧАТЬ dran!“ erklärte unser Führer, ein Geschäfts-führer. Ich erschrak. „Können Sie denn nachts noch schlafen?“ fragte ich. Angerührt und leicht verunsichert antwortete er ehrlich: „wenn ich weiß, dass so eine Ladung unterwegs ist, lieg' ich wach und erst, wenn sie gut angekommen ist, schlafe ich wieder. Das geht an die Substanz!“

      Aus diesem Grund streben viele hoch kompetente Personen keine hohe Position an. Ich habe viele, viele Menschen kennen gelernt, die aufgrund ihrer überragenden Fähigkeiten plus Berufserfahrung für höhere Positionen geeignet waren, sie aber nicht anstrebten. Sie sagten: „der Verantwortungsdruck wäre mir zu groß“.

      Es gibt allerdings auch heute noch Systeme, in denen die Führungspositionen von verantwortlichen Personen bekleidet werden. Meist sind das gewachsene Strukturen, in denen die „untergebenen“ MitarbeiterInnen die Verantwortlichkeit ihrer Führung durchgängig erleben und sich entsprechend mit dem Unternehmen identifizieren. Diese Unternehmen zeichnen sich durch geringe Mitarbeiterfluktuation und hohe Mitarbeiter-zufriedenheit aus.

      Die DESTRUKTIVEN an der Macht

      Psychopathen und Betrüger, die Menschen ohne Gewissen, können als destruktive Persönlichkeiten definiert werden, kurz „die DESTRUKTIVEN“. Sie kennen keine Verantwortung, weder Eigenverantwortung noch Mitverantwortung. Verantwortung ist für sie Dummheit, ebenso wie Liebe und Wahrheit und andere gute Werte. Hohe Positionen schrecken sie demnach nicht mit ihrem „Verantwortungsdruck“. Machtpositionen sind für sie einzig und allein dazu da, um missbraucht zu werden – so nenne ich es, so nennen es normale Menschen. Die DESTRUKTI-VEN sehen das natürlich anders. In ihren Augen ist das der einzig mögliche und sinnvolle Gebrauch einer Machtposition: „dazu strengt man sich doch an, da hin zu kommen!“ Sie nutzen ihre Machtposition, um Menschen zu erniedrigen und auszu-beuten, veruntreuen immense Geldsummen und wissen all das phantasievoll auf charmante Weise zu vertuschen. Dieser MachtMISSBRAUCH, an den wir alle gewöhnt sind, klebt längst untrennbar am ursprünglich wertneutralen „Macht“-Begriff und ist umgangssprachlich damit gefüllt.

      Gewissen und Gehorsam

      Normale Menschen, die ein Gewissen haben und in Hierarchien eingebunden sind – und das sind fast alle - neigen dazu, dem Gehorsam Priorität einzuräumen gegenüber ihrem Gewissen.

      Das zeigte sich in besonderer Brutalität in Deutschland während des dritten Reiches: die Deutschen waren ja ein ganz normales Volk voller normaler Menschen, von denen sich doch beängsti-gend viele an der Vernichtung ihrer Mitmenschen beteiligten. Dies Phänomen wurde später Gegenstand zahlreicher Untersu-chungen und Veröffentlichungen: „wie konnte das sein?“ Auch andere Völker betrieben oder betreiben ihre Völkermorde, doch das dritte Reich war gut geeignet für Untersuchungen: es lag nicht lange zurück; es war definitiv beendet; viele Deutsche öffneten sich der kritischen Geschichtsforschung und der Reue. Darum gibt es viel Literatur, die „die Banalität des Bösen“ (Han-nah Arendt) zum Inhalt hat: „ich hab' nur meine Pflicht getan“ sprich: gehorcht.

      Diesen Mechanismus weist auch das Milgram-Experiment detailliert nach. In unserem Zusammenhang ist das, was dieses Experiment nachweist, ein Kernstück fürs Gesamtbild.

      Das Milgram – Experiment...

       ...wies nach,

       dass Menschen dazu neigen,

       in Hierarchien

       nicht eigenverantwortlich zu agieren,

       sondern

       Anweisungen / Befehlen zu gehorchen.

      Der ganze Ablauf des Milgram-Experiments ist wie ein Theaterstück inszeniert, bei dem alle eingeweiht sind, nur nicht der Proband, der immer die „Lehrer-Rolle“ bekommt. Diese Experimentalanordnung übernahm Milgram von seinem Lehrer Solomon Asch. Dies berühmte Experiment ist wissenschaftlich sauber erarbeitet und sollte darum mit seinen Ergebnissen zur Allgemeinbildung gehören.

      Ablauf des Experiments

      Der nicht eingeweihten Versuchsperson(L) wurde gesagt: „es handelt sich um ein Experiment zur Untersuchung des Zusammenhangs von Bestrafung und Lernerfolg“. Vor Beginn des eigentlichen Experiments wurde der Versuchsperson (L) ein elektrische Schlags von 45 Volt verabreicht. Das sollte der Versuchsperson (L) die körperlichen Folgen elektrischer Schläge vergegenwärtigen. Zudem wurde der Versuchsperson (L) das an einen elektrischen Stuhl erinnernde Versuchsinventar gezeigt, auf dem der „Schüler“ (S) getestet werden sollte. Diese Versuchsanordnung mit der gewollten Assoziation wurde von den Probanden (L) zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt.

      Der Versuch bestand darin, dass der „Lehrer“ (L) dem „Schüler“ (S) bei Fehlern in der Zusammensetzung von Wortpaaren jeweils einen elektrischen Schlag versetzte. Dabei wurde die Spannung nach jedem Fehler um 15 Volt erhöht. In Wirklichkeit erlebte der Schauspieler, der den „Schüler“ (S) spielte, keine elektrischen Schläge, sondern er reagierte nach einem vorher bestimmten Schema, abhängig von der eingestellten Spannung. Erreichte die Spannung beispielsweise 150 Volt, verlangte der Schau-spieler(S), von seinem Stuhl losgebunden zu werden, da er die Schmerzen nicht mehr aushalte. Dagegen forderte der dabei sitzende Experimentator (V), dass der Versuch zum Nutzen der Wissenschaft fortgeführt werden müsse. Wenn der „Lehrer“(L) Zweifel äußerte oder gar gehen wollte, forderte der Experimen-tator(V) in vier standardisierten Sätzen zum Weitermachen auf. Äußerte die Versuchsperson (L) einen Zweifel, antwortete der Experimentator(V) mit dem ersten standardisierten Satz, auf den nächsten geäußerten Zweifel mit dem zweiten standar-disierten Satz usw. Nach dem vierten Mal, so waren die Standards des Experiments, brach der Experimentator (V) das Experiment ab. Damit die Sätze immer gleich ausfielen, wurden sie vorher mit dem Schauspieler, der den Experimentator spielte, eingeübt, insbesondere auch, um einen drohenden Unterton zu vermeiden.

      Dies sind die vier standardisierten Sätze des Experimentators:

      Satz 1: „Bitte, fahren Sie fort!“ Oder: „Bitte machen Sie weiter!“

      Satz 2: „Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!“

      Satz 3: „Sie müssen unbedingt weitermachen!“

      Satz 4: „Sie haben keine Wahl, Sie müssen weitermachen!“

      Es gab noch weitere Standardsätze in antizipierten Verlaufs-situationen: Wenn die Versuchsperson (L) fragte, ob der „Schüler“(S) einen permanenten physischen Schaden davon-tragen könne, sagte der Versuchsleiter(V): „Auch wenn die Schocks schmerzvoll sein mögen, das Gewebe (tissue) wird keinen dauerhaften Schaden davontragen, also machen Sie bitte weiter!“ Auf die Aussage des „Lehrers“(L), der „Schüler“(S) wolle nicht weitermachen, wurde standardmäßig geantwortet: „Ob es dem Schüler gefällt oder nicht, Sie müssen weitermachen, bis er alle Wörterpaare korrekt gelernt hat. Also bitte machen Sie weiter!“ Wenn nach der Verantwortung gefragt wurde, sagte der Versuchsleiter(V), er übernehme die Verantwortung für alles, was passiert. Die scheinbare „Versuchsperson“, also der „Schüler“ (S) reagierte auf die Stromschläge mit auf Band aufgenommenen und somit standardisierten Schmerzens-äußerungen. Diese hatten Milgram in Prätestversionen des Experiments zunächst gefehlt, die Gehorsamsbereitschaft war dann aber so hoch, dass er sie hinzufügte.

      

Der „Schüler“(S) СКАЧАТЬ