Название: Zulassung zur Abschaffung - Die heillose Kultur - Band 2
Автор: Dr. Phil. Monika Eichenauer
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783844217742
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Ich möchte dazu sehr deutlich, klar und nachdrücklich sagen: Ich habe meine Berufsausübung bisher nicht als Ergänzung irgendeiner ärztlichen Tätigkeit gesehen!!! Aber: Es gab Zusammenarbeit mit zahlreichen Ärzten auf Augenhöhe! Meine Patienten kommen in der Regel ohne Psychopharmaka auf die Beine und in ihr Leben zurück. Im Gegenteil kommen oftmals Patienten mit Psychopharmaka voll gepumpt und verzweifelt in meine Praxis, weil sie ohne Hilfe nicht wissen, wie sie aus medizinisch verordneten pharmakologischen Behandlungen hinausgelangen sollen. Weiter wüsste ich auch nicht, weshalb wir einen eigenen, gesetzlich bestätigten Berufsstand bilden sollten, der sich dann einem anderen Berufsstand unterordnet und sich als Ergänzung eines Berufsstandes verstehen sollte, der gänzlich anders denkt und handelt. Das Psychotherapeutengesetz ist aus meinem Verständnis gesetzlich beschlossen worden, weil Psychologische Psychotherapeuten ein gänzlich anderes Menschenbild und ein gänzlich anderes Krankheits- und Gesundheitsverständnis besitzen als Medizin und Mediziner. Wenn Psychologische Psychotherapeuten sich dieser Politik im Sinne der Ergänzung und Unterordnung der Psychologischen Psychotherapie unter die Medizin anschließen und ihr Selbstverständnis samt Berufsinhalt und Berufsidentität aufgeben, dann hat Politik und medizinischer Lobbyismus erreicht, was sie wollten: Sie haben solange mit kleinen Gesetzesschrittchen und Meinungsmache gegen Seele und gegen Psychologische Psychotherapeuten manipuliert und herumhantiert, bis durch das Psychotherapeutengesetz dieser Berufsstand gesetzlich dem herrschenden Medizinverständnis einverleibt werden konnte. Sprich, bis die Parteinahme für die Seele gesellschaftlich, politisch und für den einzelnen Menschen und für den Psychologischen Psychotherapeuten gänzlich zerstört ist – und jeder die „seelische Komponente“ für sich politisch im Marketing in Anspruch nimmt!
Man verkauft mit dieser Politik in Deutschland die Seele!
Denn hätte man dem Psychotherapeutengesetz 1998 nicht zugestimmt, hätte es einen Eklat gegeben, der gesellschaftspolitisch auffällig geworden wäre. Also wurde es beschlossen, um ganz in Ruhe und den Augen der Öffentlichkeit weitgehend entzogen, Psychologische Psychotherapeuten als einen Hilfsberuf der Medizin unterzuordnen und wie oben von unserem eigenen Präsidenten der Bundespsychotherapeutenkammer, Rainer Richter, zitiert, Psychotherapie als ERGÄNZUNG zur Medizin deklarieren zu können. Um dies zu erreichen, wurden der Fachbereich Psychotherapie und jeder einzelne Psychologische Psychotherapeut nun 11 Jahre niederfinanziert. Schlicht ausgedrückt: Wir wurden unter aller Würde honoriert. Existenzangst ist für jeden Menschen ein Mittel, um ihn zum Schweigen zu bringen und bis zum Umfallen zur Arbeit – und wenn er noch so erbärmlich honoriert wird – zu bringen: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Die neue „PSYCHOTHERAPIE“ kommt dann schillernd medien- und medizinideologietauglich in Kleidern wie Rainer Richter es in seinem Interview mitteilt, daher: „Dafür ist es notwendig, die multiprofessionelle Kooperation zu stärken, aber auch Veränderungen innerhalb der eigenen Profession anzuschieben.“ (Gieseke & Rabbata, 2009, S. 9. Hervorhebung M.E.)
Multiprofessionelle Kooperation hört sich toll an und niemand hätte etwas dagegen, wenn sie sich in den Händen unseres Fachbereiches der psychologischen Psychotherapie befände. Aber die Berufsrechte sind gesetzlich so angelegt, dass wir uns finanziell und strukturell immer noch nicht beruflich frei bewegen können!!! Davon handelt das vorliegende Buch.
Die Psychologischen Psychotherapeuten sollen generell weiterhin verschärft und unauffällig in jeder Hinsicht unter die Vormundschaft von Medizin und Ärzteschaft gestellt werden. Honorarverteilung und Berufsrechte spielen entscheidende Rollen in diesem Vorgehen. Innerhalb der fachärztlichen Psychotherapie werden einerseits Ärzte und Diplom-Psychologen politisch und wirtschaftlich gegen einander ausgespielt. Voraussetzung hierfür war die Integration in die KV, eine politisch möglicherweise freundlich gemeinte Einverleibung, die uns jedoch seit Jahren in Grabenkämpfe hineinzieht. Darüber hinaus existieren innerhalb der Psychologischen Psychotherapie andererseits politische Vorherrschaftskämpfe zwischen Verhaltenstherapie und tiefenpsychologischer Psychotherapie. Generell verbannt diese psychoökonomische Atmosphäre im Gesundheitswesen den Menschen und die Heilung auf einen immer weniger präsenten Platz in der Werteskala in unserer Kultur. Mensch, und damit die Seele, werden unter der Ökonomie begraben.
Werden die Psychologischen Psychotherapeuten abgeschafft, wird es keine hoch qualifizierte Berufsgruppe oder anders ausgedrückt, fachpsychologisch-psychotherapeutische Elite, die für die Seele des Menschen, für das menschliche Wesen, eintreten könnte, mehr in Deutschland geben. Dann hat die Seele keine Lobby mehr. Die Medizin hat sich noch nie für die Seele stark gemacht. Im Gegenteil verleugnet sie diese noch immer und wertet selbst ihre Ärzte ab, die sich mit der Seele beschäftigen und sich um die Psyche von Menschen in ihrem Fachbereich heutzutage bemühen. Es wird keine Berufsgruppe mehr geben, die sich für die Seele des Menschen, für deren Heilung im menschlichen Wesen professionell, d.h. (wirklich und nicht nur aufgrund eines Urteils des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie!) wissenschaftlich und fachlich psychotherapeutisch begründet und politisch relevant im Rahmen des Gesundheitswesens in unserer Kultur einsetzte. Die gegenwärtige Entwicklung im bürokratisierten und ökonomisierten Gesundheitswesen zeigt genau in die Richtung der Abschaffung der Psychologischen Psychotherapeuten und gleichzeitig der endgültigen Abschaffung der Seele hinsichtlich ihrer Bedeutung für das menschliche Wesen wie für das gesellschaftliche Leben. Dies darzustellen ist mein Anliegen.
Mein konkretes Ziel ist es, Psychologische Psychotherapie kulturell und politisch fest und anerkennt in unserer Gesellschaft installiert zu sehen. Wir brauchen berufliche und finanzielle Handlungsfreiheit und die Möglichkeit, unser Wissen vom Menschen über Behandlungen hinaus in die Gesellschaft politisch relevant und wirksam für das Leben der Menschen in ihr einzubringen. Es kann nicht sein, dass Politiker entscheiden, was man als Behandler generell für Menschen und Patienten tun oder nicht tun kann. Dann müsste man fragen, warum wir studiert und über Jahre hinaus Erfahrungen gesammelt haben... damit dann die Experten aus Wirtschaft und Politik sagen, wie wir behandeln sollen? Das kann nicht sein!
Mein genereller Wunsch ist es, das Prinzip der Heilung als unberührbar von Ökonomie und Politik in unserer Kultur als obersten Wert in einer am Menschen orientierten Gesellschaft festzuschreiben und zu etablieren. Letztlich hat die Ökonomie nur einen ernst zunehmenden Gegner: Die Seele. Die Ökonomie kann die Gesundung von Menschen verunmöglichen und daran verdienen. Sie kann die Heilungsabsichten mittels ökonomischer Strukturen in die Irre führen. Sie kann dergestalt die Seele demütigen, dass menschliche Wesen und deren psychische Verarbeitungsmöglichkeiten in unbekannte Verliese geschickt werden, um Gewinne noch weiter zu erhöhen und Krankheiten sich weiter zahlenmäßig ins Unermessliche und einzig als körperliche Krankheit anerkannt entwickeln lassen. Sie kann alles Körperliche am Menschen untersuchen, zerschnippeln, vernichten, wieder aufbereiten und weiter verkaufen – aber nicht die Erfahrungen der Seele. Sie tauchen da wieder auf, wo man sie am wenigsten erwartet oder gar schon tot geglaubt hat: In der Erinnerung eines Zeugen, in Träumen von Familienangehörigen, die über die seelischen Nöte ihrer Angehörigen träumen und ans Licht bringen, was keiner wissen sollte und wollte. Auf die Seele ist Verlass. Die Frage ist, ob auch auf die Liebesfähigkeit und auf das Mitgefühl des menschlichen Wesens Verlass ist: Hilft der eine Mensch dem anderen, wenn er Hilfe braucht? Die Ökonomie grenzt Seele, Mitgefühl wie Gefühl aus – es sei denn, sie kann daran verdienen ohne sich um Seele, Mitgefühl und Gefühl zu kümmern! Hinzu gesetzt sei: Diesen Vorgang der Manipulation nennt man Missbrauch. Menschliche Empathie wird durch Ökonomie genutzt, um zu erkunden, was der andere Mensch braucht, um es ihm zu entwenden und wieder- oder als neu zu verkaufen, als etwas was ihm fehlt. In ökonomischen Systemen treten blind für die Seele politische Unrechtsstrukturen in Form finanzieller Abhängigkeiten im Leben von Millionen von Menschen, die Elend und Not in СКАЧАТЬ