Название: Ich und der Fisch, der Fisch und ich
Автор: Dorothea Doris Tangel
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783738004403
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Es gibt Jobs bei denen wird man kreuzunglücklich und die ganze Lebensqualität ist dahin und das ganze Leben ist ein einziger unangenehmer Magenkrampf, bei dem man den ganzen Tag nur kotzen möchte. Aber nicht wegen der Arbeit an sich, sondern wegen der Behandlung die man bei manchen Chefs in Kauf nehmen muss, wenn man sich nur versorgen will und dafür aber täglich erniedrigt wird.
Am Ende unseres Lebens müssen wir uns für all unsere Taten verantworten. Da hilft uns ein: der hat es aber von uns verlangt, auch nicht! Wir alleine haben den Finger am Abzug gekrümmt und auch noch genau gezielt, obwohl wir in die Luft hätten schießen können, als der Befehl kam!
Wir haben nun Mal jeder ein eigenes Gehirn, ob Mann oder Frau und das hat seinen Sinn so! Es ist so vorgesehen und wird von uns verlangt dass sich jeder einbringt, damit ein ganzes Rundes daraus wird! In der Vielfalt liegt die Einheit aller Dinge. Nicht eine Blume ist wie die Andere, auch wenn es eine ganze Wiese voller Gänseblümchen ist.
Ich denke, die meiste Aggression in der Welt kommt daher dass sich 90 % der Menschen jeden Tag unterdrücken müssen, um zu überleben. So lange, bis sie nur noch andere dafür töten wollen, da sie den Schmerz nicht mehr aushalten, sich jeden Tag selbst abgetötet zu haben.
Mein Freund Boris sagte immer zu mir: Doris, jedes Dogma ist scheiße!
Ich sage, Selbstverleugnung ist unser Tod.
*
Ich kann keinen Unterschied von Drogen, Alkohol und Haschisch erkennen, außer, daß das eine beruhigend und das andere aufputschend wirkt. Rausch ist beides und Verblendung ist beides.
Ich habe die Auswirkungen des Überkonsums von Schnaps erlebt, als mein Vater irgendwann seine Dosis zu hinaufgeschraubt hatte dass er am Tag mehrere Flaschen Jägermeister trank. Wir wurden dann des Öfteren von der Polizei frequentieren weil die Nachbarn sie gerufen hatten, wenn mein Vater seinen Wahn nicht mehr beherrschen konnte und wie ein Irrer durch die Gegend schrie und tobte und eines Nachts sogar die Küche zu Kleinholz verarbeitete. Warum haben wir sie eigentlich nie selber geholt wenn er uns bedrohte oder prügelte?
Ach ja, wir hatten ja kein Telefon! Vater wollte nicht daß uns jemand anruft! Auch Besuche waren strikt verboten. Die Hölle war nur für den Teufel und seine Opfer reserviert, die er des Nachts in aller Ruhe genüsslich verspeiste.
Warum ging er nicht woanders wohnen, wenn er uns so unerträglich fand dass er uns immer eine in die Fresse hauen musste wenn er einer nur einen Mucks von sich gab? Was wollte er bei uns? Er konnte uns doch gar nicht leiden!
Auch Zeugen waren immer unerwünscht und ich fragte mich oft warum nie einer bei uns mitgegessen hat? Bevor er von der Arbeit kam, verließen die Nachbarinnen, die manchmal mit Mutter nachmittags noch einen Kaffee getrunken und ein Schwätzchen gehalten hatten fluchtartig das Gebäude. Sie kannten seine Wutausbrüche und alle brachten sich pünktlich viertel vor 5 in Sicherheit.
Man konnte die Uhr nach ihm stellen. Jede Abweichung wurde zum Desaster erhoben und gnadenlos geahndet. Mein Vater war anscheinend immer noch beim Militär und im Krieg, denn jeder lebende Mensch in seiner Umgebung (auch wir, seine eigene Familie) waren seine Feinde und musste bekämpft, gezüchtigt und notfalls vernichtet werden. Wirklich anstrengend. Wir waren für ihn nichts anderes als Störenfriede, die seinen Frieden störten.
Mein Gott, wie muss der Mann seinen Arbeitsplatz gehasst haben, über seinen Chef hatte er nur Worte der Verachtung, dass er sofort nach Arbeitsschluss so ausrasten konnte? Er war immer übellaunig und ich erlebte ihn selten in guter Stimmung. Dabei hatte der Mann einen köstlichen und wirklich schönen Humor! Aber erst als er das Arbeitsleben hinter sich gelassen hatte fand er etwas Ruhe, auch wenn er bis zu seinem Tode die Finger nicht vom Alkohol lassen konnte, aber er schlug wenigstens nicht mehr zu.
(Hier hatte sich der Rahmen nach dem Grundieren so verzogen daß ich kurzerhand 2 Hölzer drangemacht habe, um es optisch wieder auszugleichen…
Das Bild hat den Titel: „Die Erdenwelt des Schmerzes“, mit allen möglichen Grausamkeiten, nur von uns Menschen gemacht, die der Mensch dem Menschen tagtäglich gegenseitig antut. Hier sind die Besitzlosen und Namenlosen noch nackt.
Die Farben des Hintergrundes stellen, von unten nach oben die verschiedenen Ebenen der Menschheitsentwicklung dar, die jeder Mensch durchläuft, ob er davon weiß oder nicht.
Es wird, je weiter man kommt immer heller und das Leben liebevoller, habe ich hier allerdings noch nicht ausgedrückt, nur angedeutet.
Im Hintergrund, rechts oben gibt es 2 Gesichter die sich unterhalten und zueinander sagen:
„Warum machen wir es uns eigentlich nicht schön?“,
„ Frag´ ich mich auch“.
Frage ich mich schon lange! Was haben wir nur immer gegen das Glücklichsein?)
Kapitel 5
Als wir erwachsen wurden gehörte es zum guten Ton auf Partys Kokain zu schnupfen und wir Mädels versammelten uns regelmäßig in der Toilette und die Lines wurden herumgereicht. Oh, wie waren wir dann immer alle sooo cool! Bald taten wir es auch wenn keine Party war und ganz schnell war ich ganz drauf. Jeden Tag. Ich wohnte auch noch in einer WG, in der einer der Jungs ein Dealer war. Ich saß sozusagen an der Quelle. Tödlich! Viele Süchtige haben gerne Gesellschaft wenn sie sich zudröhnen und geben dir immer noch einen aus, obwohl du schon abgefüllt bist bis unter die Hutkante, damit nicht auffällt wieviel sie konsumieren (wer will schon alleine stoned sein?) und ich hielt mich hier auch noch in der Nähe des Zapfhahns auf.
Nach einer Weile bemerkte ich, wie kalt es vom Kokain in meinem Herzen geworden war. Es hätte einer vor unserer Nase verrecken können und wir hätten uns noch nicht einmal darüber aufgeregt oder hingeguckt. Wir wären über ihn hinweggestiegen und weitergegangen und hätten nur gelangweilt gesagt: iss doch egal. Jeder muss mal sterben!
Wir hörten von einem Bekannten, der auf Koks losgerannt war und nicht mehr aufhören konnte zu laufen, weil man sich nicht mehr spürt und nach ein paar Stunden war er dann einfach tot umgefallen. Was ein sinnloses Leben, was ein sinnloser Tod!
Das gefiel mir auch nicht und nach ein paar Monaten, Tag und Nacht auf Koks musste ich einen Entzug machen weil unser Dealer in Urlaub gefahren war und ich keine Kohle für den teuren Stoff hatte.
Das war hart, aber je härter ein Entzug ist desto weniger vergisst man ihn. Ich habe immer einen kalten Entzug gemacht, wie es so schön heißt, ohne zu wissen was ich da tat und von einem auf den anderen Tag mit den Sachen aufgehört, alleine und ohne Hilfsmittel.
Diesesmal war ich zwar von den Umständen gezwungen, aber als ich die ersten 5 Tage hinter mich gebracht hatte sah ich auch СКАЧАТЬ