Ich und der Fisch, der Fisch und ich. Dorothea Doris Tangel
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ich und der Fisch, der Fisch und ich - Dorothea Doris Tangel страница 13

Название: Ich und der Fisch, der Fisch und ich

Автор: Dorothea Doris Tangel

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783738004403

isbn:

СКАЧАТЬ konnte war es um nichts anderes gegangen und hier ginge es nicht um sie sondern es war meine ganz eigene Privatangelegenheit. Ich wollte nicht erst fragen müssen wenn ich mich veränderte und gesunden wollte und ich wollte meine Aufmerksamkeit neuen Dingen zuwenden und mich nicht immer erklären müssen für etwas, das ich nicht tat.

      Und doch halte ich nichts von Verboten, wenn es um die Sucht geht. Man muss es von innen her lösen wenn man damit ein Problem hat. Man kann heute Winzer, Bierbrauer und Schnapsbrenner werden, es ist sogar ein Lehrberuf und viele etablierte Reisende besuchen gerne die Whiskybrennereien im schönen Schottland und sagen es ist Kultur, aber der Haschischbauer kommt in´ n Knast!

      Als in Amerika, per Gesetz die Prohibition ausgerufen wurde, übernahm die Mafia die illegale Versorgung und alles driftete auf die kriminelle Ebene ab (weil von einem Verbot die Sucht nun mal nicht weggeht). Oft wurde ausversehen Methylalkohol hergestellt, aus Unkenntnis über die Materie, weil jeder sich in der Produktion von Alkohol versuchte, auch um sich selbst zu versorgen. Das wurde in der Not natürlich auch getrunken, aber davon erblindeten die Leute und manche starben sogar daran.

      Als sie das Gesetz änderten und Alkohol wieder legalisierten, verlor die Mafia einen Großteil ihrer Macht und hörte sofort auf, Leute auf der Straße zu erschießen und sie versuchten sich erst Mal in Müll. Die Herstellung des Alkohols konnte wieder kontrolliert und offen vonstatten gehen und jeder wusste was drin war.

      Wenn ich etwas verstecke oder im Verborgenen halte, ist es dadurch nicht nichtexistent! Es liegt nur in der hintersten Ecke des Schrankes, wo es keinem gleich auffällt. Aber es ist immer noch da! Dort lauert es und wenn man unversehens die unterste Schublade öffnet schaut es einen mit seinen großen unheimlichen Augen ganz gelangweilt an, weil es genau weiß dass es einen jederzeit verspeisen kann…

      Heute ist es die gleiche Geschichte mit den Drogen. Wären alle Drogen legal, dürfte man darüber reden und wüsste was in dem Zeug drin ist und es könnte Freitagabends, wenn alle ausgehen und feiern wollen in den Nachrichten davor gewarnt werden wenn gepanschtes und giftiges Zeug im Umlauf ist.

      In Mexiko und Kolumbien würde die Mafia nicht alle Macht haben, Angst, Einschüchterung und Mord zu verbreiten und Anwälte und Politiker zu erschießen, die widersprechen. Es würden keine Kriege damit finanziert werden, wie damals im Balkan oder auch später in Afghanistan, wo der Mohn wächst wie blöd, woraus Heroin hergestellt wird.

      Bevor der Krieg im Balkan ausbrach, machten in Frankfurt die Jugoslawen von sich reden weil sie plötzlich überall ganz dick im Drogengeschäft waren, sich um die Absatzmärkte prügelten und jeden abknallten der sich ihnen in den Weg stellte.

      Es gab einen Vorfall, am helllichten Tag auf der Einkaufsmeile im Stadtzentrum, wo auf offener Straße ein Dealer einen anderen regelrecht hinrichtete und viele Leute drum herum standen und nicht wussten was sie tun sollten. Keiner hätte erwartet dass der Mann ernst macht, die Bilder gingen durch die Nachrichten wie alle zusahen wie ein Mann nach einer halben Stunde Schreierei erschossen wurde.

      Die Jugoslawen legten sich damals schon einen Waffenvorrat für kommende Ereignisse an, als noch keiner ahnte dass es dort bald zum Krieg kommen würde. Die Gewalt und die Bereitschaft zum Töten waren schon da, bevor sie dann „zu Hause“ aufeinander losgingen.

      Komischerweise ist Waffenproduktion und -handel legal. Dinge, die nur aus einem einzigen Grund hergestellt werden: um zu töten. Verrückte Welt! Von den Drogen hat man wenigsten noch einen Rausch bevor man abnippelt.

      Ein Problem löst sich nicht indem man es nicht beachtet oder verbietet. Man kann nur loslassen was man gehabt hat. Wenn ich so tue als existiere eine Sache nicht, kann ich sie nicht weggeben. Ich muss sie zuvor in der Hand gehalten haben. Man muss die Dinge ansehen und verstehen, um sie aufzulösen und man muss die Ursache erkennen, um sie heilen zu können. Wenn ich ignoriere dass mein Kind jeden Tag Vergewaltigt wird, hört es dadurch nicht auf!

      Verbote beschäftigen sich nur mit der Auswirkung einer Sache und kein Wasserrohrbruch im Keller verschwindet dadurch dass ich tagelang mit großen Eimern Unmengen von Wasser aus dem Haus schaffe und ständig rufe: „es ist aber verboten dass dort das Wasser ausläuft“. Ich muss das Leck finden sonst sinkt das ganze Schiff.

      Die Frage lautet doch: was genau wollen eigentlich so viele Menschen auf diesem, unserem Planenten täglich betäuben? Es geht nicht um „feiern“ und mal einen drauf machen. Solche Leute gibt’s nämlich auch, die nur einmal im Monat oder einmal im Jahr sich die Birne zuknallen „können“ und dann den Rest der Zeit nüchtern sind und keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Ich bin ein paar davon tatsächlich begegnet! Es geht um die, die es nicht einen Tag ohne aushalten können, wie ich und sich jeden Tag exzessiv, bis zum Komaanfall ausblenden müssen!

      Was also ist so schlimm in unserem Leben dass wir es nicht ertragen? Oder was darf nicht sein, was wir uns nicht eingestehen wollen aber doch fühlen und denken daß wir es nur schnell wegdrücken müssen, damit es uns nicht erdrückt? Keiner darf es sehen!

      Kann man denn das Leben nicht so einrichten dass wir kein Verlangen mehr danach haben nicht „da“ zu sein? Nur weil es anscheinend keinen Platz für unser wahres Ich, unsere eigenen Gedanken, Gefühle, unsere Seele, unsere Schwächen, unsere Leidenschaften, ja sogar für unsere Stärken gibt? Sogar für unser „Nein“ gibt es kaum Raum.

      Wir sind zu feigen Jasagern geworden, unter deren Haut es so sehr brodelt dass wir jedem nur noch die Pest an den Hals wünschen können, so wütend hat uns die Verdrängung unserer Bedürfnisse gemacht und wir warten nur darauf dass die anderen tot umfallen und wir über sie herziehen können, sobald sie das Zimmer verlassen haben.

      Wir sind geizig und gierig geworden, können den Hals nicht voll genug kriegen und wollen den anderen nur noch das Maul stopfen. Wir denken, durch den mega- Konsum (der mittlerweile alles Streben auf diesem Planeten bestimmt) nicht mehr daran denken zu müssen dass es etwas in uns gibt das manchmal einfach nur ein paar zärtliche und verständnisvolle Worte braucht und nicht eine Entlassung, weil wir die Mithilfe am Untergang der Welt verweigern, Zweifel äußerten und, oh Hilfe nachgedacht haben was wir da täglich tun.

      Wie oft müssen wir uns zurücknehmen, obwohl wir genau wüssten was zu tun ist, nur weil der Chef nicht will dass einer klüger ist als er. Da er das Geld und somit alle Macht hat (ist unser Gott nur noch Geld?), mit dem wir unsere Wohnung und unsere Familie finanzieren, geben wir „klein“ bei. Wir machen uns aber so oft klein dass wir dabei vergessen, wie wir stark sind.

      Jeder weiß, wie der Abend nach so einem Frust Tag „im Geschäft“ aussieht. Das muss weggedrückt und weggetrunken werden, damit man seinen Chef am nächsten Tag nicht über den Haufen brüllt oder schießt.

      Junge Menschen haben noch nicht gelernt dass es Süchte gibt mit denen man das Gefühl des Wertlosseins und des „nicht- aktiv- werden- Dürfens“ wegdrücken kann. Schüler machen das neuerdings anders, sie erschießen gleich die ganze Schule!

      Am schmerzhaftesten ist es nicht dabei sein zu dürfen! Wenn wir Jugendliche ausschließen, nur weil sie nicht in unser Schema passen, ihnen Schule und Ausbildung verweigern, sind sie aber immer noch da, wohnen wo, atmen und leben noch! Sie sind nicht weg, nur weil wir sie weggejagt haben und nicht mehr an sie denken wollen! Irgendwann stehen sie vor uns, an einer dunklen Straßenecke wenn wir nachts auf dem Heimweg von einem netten Essen mit unseren Freunden sind und sie haben einen Baseballschläger in der Hand, bereit jeden zu töten und wir fragen uns wie es nur soweit kommen konnte.

      Ich denke viel Gewalt kommt daher wenn man am Leben nicht mehr teilnehmen darf. Die Armut in allen Ländern der Welt erzeugt ein Vakuum das die meisten Menschen wahnsinnig macht, obwohl genug Arbeit da ist. Die Menschen brauchen immer noch Nahrung und Kleidung, aber wir sind zu geizig geworden СКАЧАТЬ