Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten. Charles Dickens
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Название: Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783742763006

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СКАЧАТЬ wurde, dem Vater entgegen, der nach Hause

       kam in Begleitung eines mit Weihnachtsgeschenken beladenen

       Mannes. Aber nun das Geschrei und das Gedränge und der

       Sturm auf den verteidigungslosen Träger! Wie sie an ihm auf

       Stühlen hinaufstiegen, in seine Taschen guckten, die

       Papierpäckchen raubten, an seiner Halsbinde zupften, an seinem

       Halse hingen, ihm auf den Rücken trommelten oder an die Beine

       stießen - alles in unwiderstehlicher Freude! Dann die Ausrufe der

       stießen - alles in unwiderstehlicher Freude! Dann die Ausrufe der

       Verwunderung und des Frohlockens, mit denen der Inhalt jedes

       Päckchens begrüßt wurde! Die schreckliche Kunde, daß das

       Kleinste ertappt worden sei, wie es die Puppenbratpfanne in den

       Mund gesteckt und wohl gar das hölzerne Huhn samt der

       Schüssel hinuntergeschluckt habe! Die große Beruhigung, als

       man entdeckte, daß es falscher Alarm gewesen war! Die Freude

       und die Dankbarkeit und das Entzücken! Dies alles übertrifft alle

       Beschreibung. Es muß genügen, zu wissen, daß die Kinder und

       ihre Freunde endlich aus dem Zimmer kamen und über eine

       Treppe in den obersten Stock hinaufgingen, wo sie zu Bett

       gebracht wurden und blieben.

       32

       Und als Scrooge jetzt sah, wie sich der Herr des Hauses, die

       Tochter zärtlich an seine Seite geschmiegt, mit ihr und ihrer

       Mutter an seinem eigenen Herd niedersetzte; und wie er dachte,

       daß ihn ein solches Wesen ebenso lieblich und hoffnungsfroh

       hätte Vater nennen und wie der Frühling im öden Winter seines

       Lebens hätte sein können, da wurden seine Augen wirklich

       trübe.

       »Belle«, sagte der Mann, sich lächelnd zu seiner Gattin wendend,

       »ich sah heut nachmittag einen alten Freund von dir.«

       »Wer war es?«

       »Rate mal.«

       »Wie kann ich das? Ach, jetzt weiß ich schon«, fügte sie sogleich

       hinzu, lachend, und auch er lachte. »Mr. Scrooge.«

       »Ja, Mr. Scrooge. Ich ging an seinem Kontorfenster vorüber;

       und da kein Laden davor war und Licht brannte, mußte ich ihn

       sehen. Sein Kompagnon liegt im Sterben, hörte ich, und er war

       sehen. Sein Kompagnon liegt im Sterben, hörte ich, und er war

       allein. Ganz allein in der weiten Welt, glaube ich.«

       »Geist«, rief Scrooge mit bebender Stimme, »führe mich weg

       von diesem Ort.«

       »Ich sagte dir, daß dies Schatten gewesener Dinge sind«, sagte

       der Geist. »Gib nicht mir die Schuld, daß sie sind, wie sie sind.«

       »Führe mich weg«, rief Scrooge aus. »Ich kann es nicht

       ertragen.«

       Er wandte sich dem Geist zu, und wie er sah, daß er ihn mit

       einem Gesicht anblickte, in dem sich auf eine seltsame Weise all

       die Gesichter zeigten, die er bisher gesehen hatte, rang er mit

       ihm.

       »Verlaß mich, führ mich weg. Verfolge mich nicht länger.«

       In dem Kampf, wenn es ein Kampf genannt werden kann, wie

       der Geist, ohne sichtbaren Widerstand seinerseits, von den

       Angriffen seines Gegners unberührt blieb, bemerkte Scrooge,

       daß das Licht auf seinem Haupt hoch und hel brannte, und in

       einem dunklen instinktiven Gefühl jenes Licht sei mit des Geistes

       Einfluß auf ihn verbunden, ergriff er den Löschhut und stülpte ihn

       auf des Geistes Haupt.

       Der Geist sank zusammen, so daß der Löschhut seine ganze

       Gestalt bedeckte; aber obgleich Scrooge ihn mit seiner ganzen

       Kraft niederdrückte, konnte er das 33

       Licht nicht ganz verbergen, das darunter hervor- und mit hellem

       Schimmer über den Boden floß.

       Er fühlte sich erschöpft und von einer unüberwindlichen

       Schläfrigkeit befallen und wußte, daß er in seinem eigenen

       Schlafzimmer war. Er gab dem Löschhut einen letzten Druck und

       fand kaum Zeit, in das Bett zu wanken, bevor er in tiefen Schlaf

       sank.

       34

       Dritte Strophe

       Der zweite Geist

       Scrooge erwachte mitten in einem tüchtigen Geschnarche und

       setzte sich im Bett auf; um seine Gedanken zu sammeln. Diesmal

       hatte niemand nötig, ihm zu sagen, daß es gerade eins sei. Er

       fühlte, daß er just zu der rechten Zeit und zu dem ausdrücklichen

       Zweck erwacht sei, um eine Zusammenkunft mit dem zweiten an

       ihn durch Jacob Marleys Vermittlung abgesandten Boten zu

       haben.

       Aber bei dem Gedanken, welche seiner Bettgardinen das neue

       Gespenst wohl zurückschlüge, wurde es ihm ganz unheimlich

       kalt, und so schlug er sie mit seinen eigenen Händen zurück.

       Dann legte er s ich wieder zurück und beschloß, genau

       aufzupassen, denn er wol te den Geist in dem Augenblick seiner

       Erscheinung anrufen und wünschte nicht überrascht und

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