TARZAN IN PELLUCIDAR. Edgar Rice Burroughs
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Название: TARZAN IN PELLUCIDAR

Автор: Edgar Rice Burroughs

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753195735

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СКАЧАТЬ im selben Augenblick wurde dem Affenmenschen klar, was ihm widerfahren war. Obwohl er sich die katastrophalen Folgen leicht vorstellen konnte, umspielte ein schwaches Lächeln seine Lippen – ein reumütiges Lächeln, das sich über sich selbst ärgerte, denn Tarzan war in eine primitive Schlinge geraten, wie sie jeweils für unvorsichtige Tiere ausgelegt wird.

      Eine Schlinge aus Rohleder, war an einem herunterhängenden Ast eines überhängenden Baumes befestigt und auf dem Weg, den er entlangging, begraben worden. Und er direkt hineingetreten – das war die ganze Geschichte. Aber die Folgen hätten vielleicht weniger schlimm ausfallen können, wenn die Schlinge nicht seine Arme an den Seiten eingeklemmt hätte, als sie sich um ihn schloss.

      Er hing etwa sechs Fuß über dem Pfad, fest um die Hüften gefesselt, die Schlinge hielt seine Arme zwischen Ellbogen und Handgelenken gefangen und drückte sie hart an seine Seiten. Und um sein Unbehagen und seine Hilflosigkeit noch zu verstärken, hing er kopfüber und drehte sich umher wie ein menschliches Lot.

      Er versuchte, einen Arm aus der Schlinge zu ziehen, damit er sein Jagdmesser greifen und sich befreien konnte, aber jede Bewegung schien den unerbittlichen Griff der Schlinge noch zu verstärken, die sich tiefer und tiefer in sein Fleisch schnitt.

      Er wusste, dass die Schlinge bedeutete, dass Menschen in der Nähe waren und dass sie zweifellos bald kommen würden, um ihre Falle zu inspizieren. Sein eigenes Wissen über solch primitive Jagdmethoden lehrte ihn, dass Jäger ihre Schlinge nicht lange unbeaufsichtigt lassen würden, da sie im Falle eines Fangs, schnell handeln mussten, bevor er fleischfressenden Tieren oder Vögeln zum Opfer fiel. Er fragte sich, was das für Leute waren und ob er sich nicht mit ihnen anfreunden könnte. Aber wer auch immer sie waren, er hoffte, dass sie vor den Raubtieren kommen würden. Und während ihm solche Gedanken durch den Kopf gingen, fingen seine aufmerksamen Ohren das Geräusch sich nähernder Schritte auf, Schritte, die nicht von Menschen stammten. Was auch immer sich näherte, es kam durch alle Windrichtungen, so dass er keine Witterung aufnehmen konnte. Immerhin konnte ihn die Bestie dadurch auch nicht wittern. Das Tier kam gemächlich heran, und als es sich ihm näherte, wusste er, dass es ein Huftier war, bevor es in Sichtweite kam. Er hatte daher wenig Grund, Angst zu haben, es sei denn, es handelte sich um eine seltsame pellucidarische Kreatur, die Eigenschaften aufwies, die völlig anders waren als alle, welche er von der Erdoberfläche her kannte.

      Während er diese tröstenden, fast schon beruhigenden Gedanken zuliess, stieg ihm ein weiterer Geruch in die Nase. Einer, der ihm die Nackenhaare aufstellte. Nicht etwa aus Angst, sondern als natürliche Reaktion auf die Anwesenheit eines Erzfeindes. Es war kein Geruch, den er jemals zuvor gerochen hatte. Es war nicht der Geruch von Numa, dem Löwen, oder Sheeta, dem Leoparden, sondern es war die Witterung einer anderen Art von Großkatze. Und jetzt konnte er hören, wie sie sich fast lautlos durch das Unterholz näherte, und er wusste, dass sie sich dem Pfad näherte, weil sie entweder durch seine Anwesenheit oder die des Huftieres angelockt wurde.

      Letzteres kam zuerst in Sicht – ein grosses, ochsenähnliches Tier mit weit ausladenden Hörnern und einem zotteligen Fell – ein riesiger Stier, der gemächlich den Pfad entlangkam. Es war der Thag von Pellucidar, der Bos Primigenus der Paläontologen der äußeren Kruste, ein längst ausgestorbener Stammvater der Rinderrassen unserer eigenen Welt.

      Einen Moment lang stand er bloss da und beäugte den Mann, der da vor ihm auf dem Weg hin und her baumelte.

      Tarzan verhielt sich sehr ruhig. Er wollte das Tier nicht verscheuchen, denn ihm war klar, dass einer von ihnen beiden die Beute des Raubtiers sein musste, das sich an sie heranschlich. Falls er erwartet hatte, dass der Thag ängstlich sein würde, erkannte er bald seine Fehleinschätzung, denn der große Bull scharrte grummelnd mit einem Vorderfuß auf der Erde, und senkte seine massiven Hörner zum Angriff. Der Affenmensch wusste, dass seine Präsenz das hitzige Temperament des Stiers weiter anstachelte. Und der Stier schien auch nicht lange zu zögern, denn schon rückte er unter donnerndem Gebrüll bedrohlich vor. Sein Schwanz war aufgerichtet und sein Kopf gesenkt, als er in einen Trab verfiel, der dem Angriff vorausging.

      Der Affenmensch wurde bewusst, dass sein Schädel wie eine Eierschale zermalmt werden würde, sollte er von diesen massiven Hörnern oder diesem schweren Kopf getroffen werden.

      Das schwindelerregende Drehen, das durch die erste Spannung des Lederriemens unter seinem Gewicht verursacht worden war, hatte sich zu einer sanften Drehbewegung abgeschwächt, so dass er dem Thag manchmal ins Antlitz blickte und ihm manchmal den Rücken kehrte. Die völlige Hilflosigkeit seiner Lage machte den Affenmenschen wütend und beunruhigte ihn mehr als jeder Gedanke an den bevorstehenden Tod. Von Kindheit an war er Hand in Hand mit dem Sensenmann gegangen, und er hatte den Tod in so vielen Formen gesehen, dass er ihm keine Angst mehr einjagte. Er wusste, dass er die letzte Erfahrung aller geschaffenen Dinge war, dass er genauso unvermeidlich zu ihm kommen musste wie zu allen anderen. Obwohl er das Leben liebte und noch nicht sterben wollte, löste das nahende Ende keine unsinnige Hysterie in ihm aus. Aber zu sterben, ohne eine Chance zu haben, um sein Leben zu kämpfen, war kein Ende, das Tarzan gewählt hätte. Und jetzt, als sich sein Körper langsam drehte und seine Augen sich von dem angreifenden Thag abwandten, betrübte ihn der Gedanke, dass ihm nicht einmal die magere Genugtuung zuteilwerden sollte, dem Tod von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.

      In dem kurzen Augenblick, in dem er auf den Aufprall wartete, wurde die Luft von einem so grässlichen Schrei zerrissen, wie er niemals zuvor in die Ohren des Affenmenschen gedrungen war. Das Brüllen des Bullen stieg plötzlich in eine höhere Tonlage und vermischte sich mit diesem anderen furchterregenden Geräusch.

      Noch einmal drehte sich der baumelnde Körper des Affenmenschen und sein Blick fiel auf eine Szene, wie sie den Menschen der äußeren Welt seit unzähligen Zeitaltern nicht mehr vergönnt war.

      Auf den massiven Schultern und dem Genick des großen Thags krallte sich ein Tiger von so gewaltigen Ausmaßen fest, dass Tarzan seinen eigenen Augen kaum glauben konnte. Große säbelartige Zähne, die aus dem Oberkiefer herausragten, steckten tief im Hals des Ochsen, der, anstatt zu fliehen, stehen geblieben war und nun versuchte, das große Raubtier zu vertreiben, indem er seine riesigen Hörner nach hinten schwang, um den lebenden Tod von seinen Schultern zu stossen. Ebenfalls schüttelte er seinen ganzen massigen Körper panisch hin und her und brüllte dabei vor Schmerz und Wut.

      Allmählich veränderte der Säbelzahn seine Position, bis er einen für seinen Zweck geeigneten Halt gefunden hatte. Mit blitzartiger Schnelligkeit holte er mit einer Vorderpranke aus und versetzte dem Ochsen einen einzigen, gewaltigen Schlag gegen die Seite seines Kopfes – einen titanischen Schlag, der den mächtigen Schädel zertrümmerte und den riesigen Bullen auf der Stelle zu Fall brachte. Und dann ließ sich das Raubtier nieder, um sich an seiner Beute zu laben.

      Während des Kampfes hatte der Säbelzahntiger den Affenmenschen nicht bemerkt; und erst als er begonnen hatte, den Ochsen zu fressen, wurde sein Blick von dem sich drehenden Körper angezogen, der einige Meter entfernt über dem Pfad schwang. Sofort hörte das Tier auf zu fressen, senkte seinen Kopf verzog die Oberlippe zu einem grässlichen Knurren. Er beobachtete den Affenmenschen. Ein tiefes, bedrohliches Knurren dröhnte aus seiner Kehle. Sein langer, gewundener Schwanz peitschte wütend, als er sich langsam von dem Körper seiner Beute erhob und auf Tarzan von den Affen zuging.

      Die verebbende Flut des großen Krieges hatte menschliches Treibgut an manch unbekanntem Strand zurückgelassen. In ihrem vollen Lauf hatte sie Robert Jones, einen hohen Gefreiten in den Reihen eines Arbeitsbataillons, aus einer ungemütlichen Umgebung herausgehoben und ihn in einem Gefangenenlager hinter der feindlichen Linie geschwemmt. Hier gewann er durch seine Gutmütigkeit Freunde und Gunst, aber weder das eine noch das andere half ihm dabei, seine Freiheit zu erlangen. Robert Jones schien in den Wirren verloren gegangen zu sein. Als das Gefängnis schliesslich geräumt wurde, СКАЧАТЬ