Название: Erkrankungen im Bewegungsapparat
Автор: Dr. Hanspeter Hemgesberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Медицина
isbn: 9783742757746
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[Schilddrüsen-Über- und Unterfunktion, Überfunktion der Nebenschilddrüse, Überproduktion des STH = Somatotropen Hormons des Hypophysenvorderlappens (HVL) „Akromegalie“ (Größenzunahme Hände/Finger, Füße/Zehen usw.), erhöhte Bildung von ACTH = Adrenocorticotropes Hormon im HVL mit nachfolgender vermehrter Freisetzung von Corticoiden aus der Nebennierenrinde (NNR) M. Cushing und als Autoimmunkrankheit durch Insuffizienz der beta-Zellen der Pankreas Diabetes mellitus, Typ-1 …]
Coxitis bei Erkrankungen des Blut-Bildungssystems
[haemolytische Anaemien, Thalassaemie, Sichelzellanämie …]
Coxarthritis/Coxitis bei Kollagenosen …
Fazit:
Die Ursachen einer Hüftgelenksentzündung können vielfältig sein.
Es kann sich um eine schlichte Reizung der Gelenkschleimhaut handeln, die im Anschluss an einen (z.B. grippalen) Infekt auftritt und sich von selbst nach 1-2 Wochen zurückbildet.
Insbes. Kinder im Alter von 4-8 Jahren sind davon betroffen. Man spricht vom sogen. „Hüftschnupfen", der Coxitis fugax (bzw. Coxalgia fugax).
Die Entzündung kann aber auch durch Bakterien hervorgerufen werden und eitrig sein. Hierbei handelt es sich um ein schweres Krankheitsbild, das eine sofortige und intensive Therapie erfordert.
(Eitrige) Gelenkentzündungen durch Bakterien:
Überwiegend werden diese Gelenkentzündungen verursacht bzw. ausgelöst durch eine Infektion vor allem durch Staphylokokken (S. aureus, S. epidermis), dann auch durch Streptokokken, dazu Infektionen mit/durch Yersinien und Chlamydien und immer wieder einmal auch durch das Mycobacterium tuberculosis; aber auch durch Treponoma pallidum und Gonokokken und Campylobacter.
Die Keime können durch eine offene Wunde oder eine Operation bzw. Punktion („iatrogen“) eingedrungen sein, über die Blutbahn („hämatogen“) oder über das Lymphatische System („lymphogen“) oder durch eine Osteomyelitis (Knochenhautentzündung), die in das Hüftgelenk durchgebrochen ist oder auch durch eine Fistelbildung oder einen sich absenkenden (abszedierenden) Abszess.
Wird nicht umgehend eine adäquate Behandlung mit Antibiose (gezielte Gabe von Antibiotika) bzw. spezifisch wirkende Chemo-Therapeutika, Punktion und eventuell chirurgischer Ausräumung des Entzündungsherdes durchgeführt, kann dies zu bleibenden Schäden am Gelenk führen.
Als Spätfolge einer eitrigen Coxitis (Coxitis purulenta) bzw. eines Hüftgelenk-Empyems kann sich dann eine Coxarthrose entwickeln.
Gelenkentzündungen durch Viren:
Hauptverantwortliche sind hierbei einmal das Röteln-Virus und dann der Ebstein-Barr-Virus (EBV) – auch genannt Humanes-Herpes-Virus 4 (HHV-4) –, verantwortlich für das sogen. Pfeiffer’sche Drüsenfieber (infektiöse Mononucleose) [Nebenbei: es wird darüber diskutiert, ob nicht auch das EBV mitverantwortlich ist für etliche bösartige Lymphtumoren, für chron. Müdigkeits-Syndrome und für die Multiple Sklerose und zwar im Sinne einer sogen. „Slow-Virus-Infection“]; ferner durch den Erreger der Mumps (Paramyxo-Viren), sowie die Erreger von Windpocken (Varizella-Viren) und Pocken (Variola-Viren).
Aber auch – wenngleich selten – können Arbo-Viren, Zytomegalie-Viren und (das wird derzeit kontrovers diskutiert) auch HI-Viren (Humanes Immundefizienz-Virus) Ursache für eine Gelenk-Entzündung sein.
Bei fulminanter viraler Entzündung kann eine akute Arthritis, so auch eine Coxitis, ausgelöst werden. Mehrheitlich kommt es aber zu einer post-infektiösen bzw. reaktiven Arthritis (s.u.).
Nicht-infektiöse Gelenkentzündung:
Auch Allgemeinerkrankungen, wie z.B. eine Erkrankung im Rheumatischen Formenkreis und/oder eine Stoffwechselkrankheit (Gicht/Hyperurikämie) können entzündliche Veränderungen des Hüftgelenkes verursachen.
Postinfektiöse und Reaktive Coxarthritis:
D.i. das Entwickeln einer Hüftgelenksentzündung nach einem zumeist viralen Infekt (u.a. Röteln-, Ebstein-Barr-Virus; s.o.). Hierzu zählt vor allem bei Kindern im Vorschulalter die relativ häufige Coxitis fugax, der „Hüftschnupfen“. Eine weitere Variante der reaktivierten Arthritis wird bewirkt und unterhalten durch mechanische Über- und Fehlbelastung eines bereits vorgeschädigten bzw. verschlissenen Hüftgelenks; i.e.S. handelt es sich ebenfalls um eine „aseptische“ (= keimfreie) Entzündung.
Fakt ist zudem:
Auch bei der Coxarthrose (Hüftgelenksarthrose) kann es sich um eine Spätfolge einer Coxitis/Coxarthritis – bes. einer chronisch verlaufenden – handeln.
Wenngleich das ganzheitliche diagnostische und therapeutische Procedere - zumindest in wesentlichen Teilen und Bereichen - bei allen Varianten von Hüftgelenksentzündungen identisch ist, so soll doch nachgehend das eine oder andere Wort erklärend festgehalten werden.
Rheumatische/Rheumatoide Coxarthritis und Coxitis
Bei der rheumatischen/rheumatoiden Coxarthritis/Coxitis (Coxarthritis/Coxitis rheumatica) handelt es sich um eine sich langsam entwickelnde Entzündung des Hüftgelenks mit anfangs nur wenigen und meist uncharakteristischen Beschwerden und stets mit chronisch-fortschreitendem (progredientem) Verlauf und dabei mit zunehmenden Beschwerden und Funktionseinschränkungen und Störungen der Gelenkgeometrie und mit zuletzt dann zu einer hochschmerzhaften Gelenkzerstörung und Gelenksteife.
Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche, oft in Schüben verlaufende Erkrankung des Binde-, Stütz- und Muskelgewebes mit Hauptmanifestation an der Gelenkinnenhaut und an gelenknahen Strukturen (z.B. Schleimbeutel).
Die chronische, rheumatoide Coxarthritis beginnt am häufigsten ab dem 35. bis zum 45. und jenseits des 60. Lebensjahres.
Überwiegend kommt es bei dieser Krankheitsform zur beiderseitigen Coxitis/Coxarthritis.
Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) – dies gilt für sämtliche Lokalisationen! – handelt es sich um eine sogen. „Auto-Immunkrankheit“ (d.h.: der Körper greift sich selbst an und zwar auf dem Boden einer überschießenden Reaktion des körpereigenen Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe. Denn: fälschlicherweise erkennt des Immunsystem das körpereigene Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper an mit der Folge es kommt zu schweren und vielmals progredienten СКАЧАТЬ