Название: Vergib uns
Автор: Ewald Peischl
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
isbn: 9783742749598
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Der Stall ist in eine Felsenhöhle hineingebaut, und es ist eine besonders kalte Nacht.
An der Seite der Familie stehen ein Ochse, ein Pferd, ein Esel, ein Schaf, und auch eine Katze mit ihren Jungen.
Und einige Tauben sitzen im Stall oben auf einem Balken.
Doch ein Feuer darf die Familie dort nicht anzünden.
Nur die Körperwärme der Tiere strahlt den Menschen wenigstens ein klein wenig Wärme zu.
Die Tiere schauen die Menschen mit gütigen Augen an und heißen sie willkommen.
Maria und Josef sind dankbar und beten zu Gott: "Wenigstens ein Dach über den Kopf wird Dein Sohn haben."
Da beginnen bei Maria auch schon die Wehen.
Die junge Frau liegt mitten im Stroh für die Tiere, und sie hat starke Schmerzen.
Kein Arzt und keine Hebamme sind zur Stelle wie bei den reichen Frauen.
"Gott, Vater", so ringt Maria in ihrem Herzen, "in der Fremde und unter den einfachsten Verhältnissen, nicht einmal unter den Menschen, sondern unter den Tieren, kommt Dein Sohn auf diese Welt."
Dann fällt sie entkräftet ins Stroh.
Und die Söhne Josefs beginnen zu zweifeln, ob Maria die Nacht überhaupt überleben würde.
Sie zweifeln auch an dem, was Josef und Maria zu ihnen sagten und wer das Kind ist, das nun geboren wird.
"Diese Erbärmlichkeit!", so die Söhne Josephs.
"Wenn das etwas mit Gott zu tun haben soll, warum sorgt Gott dann nicht besser für Seinen Sohn und für Seine Eltern?"
Doch diese Geburt ist für die Welt ein Symbol.
Gott zeigt damit der Menschheit, dass die Tierwelt den Menschen achtet und ihm Unterschlupf gewährt; ganz anders als der reiche Mensch!
Es sind arme Menschen, die den Stall zur Verfügung stellten, wie auch Jesus später sagt:
"Nicht bei den Reichen werde ich Wohnung nehmen."
Und so nehmen die Ereignisse ihren Lauf.
Noch in dieser Nacht bringt Maria Jesus mitten unter den Tieren zur Welt.
Die Tiere im Stall sind ruhig, und sie nehmen liebevoll Anteil am Leben der Menschen, den Gästen in ihrer kalten und halb zerfallenen Unterkunft.
Die Tiere leben in der Einheit mit dem großen Schöpfergeist und sie spüren, dass hier etwas Großes geschieht.
Der Stall in Bethlehem und die Geburt in der Fremde, weit weg vom irdischen Wohnort, bedeuten:
Jesus wird an keinem äußeren Ort dieser Erde eine Heimat haben, an dem Er sich zuhause fühlen kann.
Sie bedeuten aber auch: Gott ist überall! Im Tier, in der Natur, in der einfachsten Hütte!
Er wohnt nicht in goldenen Palästen und nicht in reich verzierten und geschmückten Tempeln und Kirchen, die von Menschenhand gebaut sind.
Sondern Er wohnt in einem Herzen, das von der Liebe zu Gott erfüllt ist.
Ein Tier weicht zur Seite und überlässt Maria seinen Futtertrog, damit sie das neugeborene Kind dort hineinlegen kann.
Das Tier geht dafür mit an die Krippe der anderen Tiere. Dieses Symbol bedeutet:
Die Tiere leben miteinander.
Nur der habgierige und ständig um sein Ich kreisende Mensch kümmert sich weder um Essen noch Unterkunft für seine Brüder und seine Schwestern.
Ganz in der Nähe ist auch das Quartier einiger Hirten mit ihren Schafen.
Naturverbundene Menschen haben eine sensible Seele.
Und die Hirten spüren in dieser Nacht, dass Gott ihnen nahe ist, wie sie es bisher noch nicht erfahren hatten.
Die Flammen ihres Lagerfeuers und in ihren Lampen scheinen viel heftiger zu züngeln als sonst.
In ihrem Inneren empfinden sie, dass wohl ein unsichtbares Wesen in der Nähe sei und dass in Bethlehem etwas Außergewöhnliches geschieht.
Als könnten sie hören, welche Botschaft ertönt, kam ihnen der Messias in den Sinn, der Befreier der Menschen, auf den Israel seit vielen Hundert Jahren gewartet hat.
Doch sie können das Geschehen - die heftig züngelnden Flammen, das starke Empfinden in ihrem Inneren und ihre Gedanken an den Messias - nicht wirklich deuten.
So sprechen sie untereinander: "Was geschieht hier mit uns?"
Der eine sagt so, ein anderer so.
Einer der Hirten schlägt vor: "Wir sollten hinüber nach Bethlehem ziehen, um zu schauen was geschah!"
Andere sagen: "Wir bleiben lieber hier, an unserem Feuer."
Und so sind es schließlich einige der Hirten, die ihre Lampen entzünden und sich auf den Weg nach Bethlehem machen.
Dabei stoßen sie direkt auf den Stall in der Felsenhöhle, in dem gerade das Kind geboren wurde, und sie sehen dort neben den Tieren auch einige Menschen.
Noch liegt der neugeborene Mensch hilflos in einem Futtertrog für Tiere.
Als erwachsener Mann wird Er später sagen: "Ich bin der gute Hirte.
Ich rufe alle Menschen guten Willens.
In Israel und in allen Völkern dieser Erde!
Höret Meine Stimme: Das Friedensreich ist nahe herbeigekommen!"
Die Hirten merken, wie die Menschen frieren.
Sie vermuten, dass sie wohl alle auch sehr hungrig sind, und sie sehen das hilflose Kind.
Ist dieser ungewöhnliche Stall schon der Ort, an den sie geführt werden sollten?
Da spricht der Älteste der Hirten: "Ich hole etwas von unserem Schafkäse und bringe noch ein paar der Schafe mit. Dann zieht die eisige Luft nicht so in den Stall herein, und es wird ein wenig wärmer."
Aus den Hirten spricht die Güte ihres Herzens.
Auch ihr Besuch ist ein Symbol für die Welt.
Er bedeutet: Die armen und schlichten Menschen werden Gott schneller erkennen und das Rechte tun als die Reichen und Stolzen.
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