Название: Vergib uns
Автор: Ewald Peischl
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
isbn: 9783742749598
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Doch der Tempelkult hatte Maria, dem einfühlsamen und bodenständigen Mädchen, nie etwas bedeutet.
So war Maria froh, dass sie als junge Frau den Tempel wieder verlassen konnte, als Josef sie fragte, ob sie ihm Frau sein wollte.
Maria nahm das Angebot an und folgte Josef in sein Heim.
Die Söhne Josefs jedoch freuten sich darüber nicht.
Die Söhne von Josef fürchteten noch mehr Geschwister zu bekommen.
Das Essen war jedoch jetzt schon knapp.
Doch Josef, der Zimmermann, ist ein vernünftiger Mann mit einem guten Charakter.
Wenn er betet, dann ist er mit Gott in seinem Inneren verbunden, und er bittet immer wieder um eine gute Führung für sein Leben.
Ähnlich ist es bei Maria.
Maria hört auf die Stimme ihres Herzens und sie vernahm auch die Hinweise des geistigen Schutzwesens an ihrer Seite, welches sich ihr als "Gabriel" vorstellte.
So wurde sie darüber aufgeklärt, dass in dem Kind, das sie und Josef bekommen würden, Christus inkarniert sein wird, der Gesandte und Sohn des Gottes selbst.
Er wird mit dem großen Auftrag auf die Erde kommen, die Menschen mit Gott wieder zu vereinen.
In Nazareth jedoch müssen Josef und Maria erst einmal das abfällige Gerede der Nachbarn ertragen, die sagen:
"Schaut, der alte Mann und die junge Frau!
Und jetzt ist sie auch noch schwanger!"
Die Söhne Josefs stimmen ein in diesen Spott und klagen: "Wir sind arm.
Doch jetzt müssen wir auch noch Marias Mund mit stopfen und bald auch noch ihr Kind mit durchfüttern.
Wie soll uns das nur gelingen?"
Josef hört eines Tages vom Befehl des römischen Kaisers Augustus:
„Alle Bewohner des Reiches müssen an einer Volkszählung teilnehmen und sich in Steuerlisten eintragen!“
Für Josef und seine Familie bedeutet dieser Befehl:
„Sie müssen sich in der Stadt Bethlehem im Süden des Landes in die Steuerlisten eintragen lassen, mehr als zwei Tagesreisen von Nazareth entfernt, weil Josef und seine Familie ursprünglich dort beheimatet waren!“
Von ihm und seinen Söhnen würde die Besatzungsmacht die Reise wohl verlangen, so denkt sich Josef.
Doch muss wirklich auch Maria auf diese anstrengende Reise mitkommen?
Denn Maria ist nun hochschwanger, und das Kind könnte jeden Tag zur Welt kommen.
Außerdem ist es doch die kalte und lichtarme Jahreszeit, und von Nazareth nach Bethlehem geht es oft durch unwegsames Gelände.
Und woher würde auf diesem Weg die Familie immer genug zu essen bekommen?
Doch keine Bitte um Schonung der Frau hilft.
Ob krank, ob schwanger oder hoch betagt – wen interessiert von den Reichen und Mächtigen die Not der Armen?
Und wer kann sich in ihre Sorgen einfühlen?
Der Statthalter Roms hat es so befohlen, und deshalb muss sich die ganze Familie mitten in der kalten Zeit zu Fuß auf die beschwerliche Reise machen.
Josef und seine Söhne gehen zu Fuß, und Maria reitet auf dem Rücken eines Esels – durch Wälder und auf sandigen Pfaden, über Bäche und Hügel und auf steinigem Gelände.
Josef ist voller Fürsorge für Maria und das Kind in ihrem Leib.
Auch der treue Esel tut seinen Dienst – immer auf der Hut, dass er auf unwegsamem Gelände nicht den Halt verliert, damit er Maria und das Kind nicht gefährdet.
Niemand kann Maria die Ruhe geben und die Umgebung, die sie jetzt dringend gebraucht hätte. Außerdem fehlt es immer wieder an geeigneter Nahrung.
Manchmal nehmen sie Kräuter am Wegesrand zu sich. Oder sogar Wurzeln.
Diese sind wie kleine Geschenke.
Satt wird davon keiner.
Doch Josef und Maria halten sich in ihren Herzen fest an Gott, und sie vertrauen auf Seinen Schutz und Seine Hilfe, damit Er ihnen die Kraft für alles gibt, was dieser Tag und die Zukunft bringen mag.
Endlich, erschöpft und durchfroren, in Bethlehem angekommen, lassen sich Josef und seine Familie bei der Volkszählung in die Steuerlisten eintragen.
Danach sehnen sich alle nach einer warmen Unterkunft, um etwas zu schlafen und sich zu erholen.
Doch wer wird sie aufnehmen?
Die Familie geht von einer Herberge zur anderen und klopft an.
Doch eine hochschwangere Frau, und noch dazu bettelarm?
Und jeden Augenblick könnte das Kind zur Welt kommen?
Wer fühlt sich ein in die Menschen und in ihre Not, die nur um einen bescheidenen kleinen Schlafplatz für eine Nacht bitten?
Das bringt nur Probleme, so denkt sich der kaltherzige Mensch.
Und so kommt es dann: Von einem Quartier zum anderen werden sie abgewiesen.
Niemand möchte die arme Familie aufnehmen.
Josef und Maria, die Söhne Josefs und der tapfere Esel ziehen hilflos durch die Straße.
Maria spürt, wie sich das Kind in ihrem Körper bewegt und geboren werden möchte. Soll sie es nun etwa auf der Straße zur Welt bringen?
Und würde es nicht erfrieren in der großen Kälte ohne Dach über dem Kopf?
Maria fleht in ihrer Verzweiflung in ihrem Inneren zu Gott um Hilfe.
Die Dunkelheit bricht bereits herein, und als Josef ein weiteres Mal anklopft, öffnet eine ebenfalls arme Bauersfrau die Tür.
Sie sieht die Not der Familie und denkt sich: "Wenigstens in unserem Stall könnte ich sie unterbringen."
Und sie sagt: "Ein Zimmer habe ich nicht.
Aber einen brüchigen Stall.
Dort sind einige Tiere untergebracht.
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