Frauen und ihr Erbe. Marianne Peternell
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Название: Frauen und ihr Erbe

Автор: Marianne Peternell

Издательство: Bookwire

Жанр: Социология

Серия:

isbn: 9783753182216

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СКАЧАТЬ das Hineinatmen, das Entspannen, Wärmen, in Sich Gehen, das eine große Innenschau eröffnet, kann diese Qualen begrenzen, wenn sie nicht durch Chemie unterbunden werden. Es ist traurig, dass es heutzutage viele Frauen gibt, auch solche, die meinen, dass sie Feministinnen sind, die diese Funktion der weiblichen Natur ablehnen und verachten und hassen.

      Mädchen durchlaufen in ihrer Periode, sofern sie deren Phänomene nicht durch die Einnahme der Pille unterbinden, eine „Schule der Natur“ zu einem mehr an innerer Wahrnehmung und Erkenntnis, was einen völlig anderen Weg des Erkennens bedeutet als das Walten des Logos.

      „Es ist die Zeit (die Zeit der Menstruation, Anm. d. Verf.), in der jede gesunde Frau ihre Fähigkeiten und Kräfte aufspüren kann, die nicht mit den Werten von Eisprung und Gebären in Verbindung stehen, sondern mit jener anderen Seite ihrer Natur, der Unabhängigkeit des Denkens und Handelns. Sie ist der komplementäre Teil zum Eisprung.“(Shuttle/Redgrove: a.a.O., S.29)

      So wie die Fähigkeit der Frau zur Reproduktion der Menschheit, also ihre exklusive Potenz Kinder in ihrer Gebärmutter reifen zu lassen bis zur Geburt, ist ihre Fähigkeit, bei Nichtbefruchtung die Gebärmutterschleimhaut blutig abzustoßen der andere Pol, der die Natur in der Frau nicht an ihre Fruchtbarkeit bindet. Es ist der Zyklus der Frau mit der Eireifung bis zu den fruchtbaren Tagen rund um den Eisprung, dann entweder zur Einnistung und Reifung des befruchteten Eis zum Embryo oder alternativ zur Menses, die die Frauen zur Innenschau ins Alleinsein zieht, offenbar an den Zyklus des Mondes gebunden. Sofern, besonders bei modernen Frauen der Zyklus mit dem des Mondes nicht übereinstimmt, kann man dies mittels einer Lichttherapie (schlafen bei Licht analog dem Licht des sich wandelnden Mondes) ziemlich rasch ändern. In vielen Kulturen wird der Zusammenhang mit dem Mondzyklus bezeugt, auch sprachlich. „Sogar der Name des Zyklus als menstrueller Zyklus leitet sich nach Auskunft der Lexika vom lateinischen mens, mensis in der Bedeutung von Monat ab. Dort heißt es auch, Monat sei gleichbedeutend mit Mond.“ (Shuttle/Redgrove, a.a.O.S.176) Es heißt auch, dass sich Begriffe aus den „Maßen, die der Mond vollzieht, ableiten: angemessen, Messung, Ausmessung, Mensur, messbar, Dimension, Unermesslichkeit, Meter..“(a .a O.,S 136) usw. Die Maße aber haben wiederum mit Verstand etwas zu tun und sie ermöglichen die Geburtenkontrolle. Alle Begriffe für ‚Ratio‘ leiten sich aus dem lateinischen Wort ‚ratus‘ ab und bedeuten zählen, berechnen, rechnen, alle Begriffe für ‘Verstand‘: Ermahnung, geistig, Mahner, Warner, Manie, Mänade, automatisch, sogar Moneten sind etymologisch mit dem lateinischen mens oder dem griechischen menos verwandt. Beide bedeuten ‚Verstand‘ (mind) oder ‚Geist‘ (spirit) und sind dem lateinischen ‚Mond‘ oder ‚monatlich’äquivalent. Das griechische Wort für Mond ist mene. Die Griechen kannten drei Begriffe für Gebärmutter: hustera, delphus und metra. Der Begriff metra bezeichnet den Gebärmutterhals und den Muttermund… Die Griechen nannten den Zyklus das meter der Frau. Es ist dasselbe Wort, das auch für den Mondzyklus verwendet wurde“(Shuttle/Redgrove; S.137) Esther Harding, die Jung-Schülerin der ersten Stunde, die über Frauen-Mysterien dissertierte, bezeugt eine dreifaltige Mondgöttin in zahlreichen frühen Kulturen der Welt und erklärt auch die Mondkalender, die die erste Zeitrechnung bei den Völkern der Erde ausmachte und heute noch vielfach gültig ist. (Harding, Esther: Frauen-Mysterien einst und jetzt, a.a.O. S.168-245)

      Einen interessanten Zusammenhang bietet Erich Neumann in seinem Buch „Psychologie des Weiblichen“. Er sagt, „dass die Etymologen die Bedeutung des Wortstammes ‚Geist‘ von der Bedeutung des Wortstammes ‚Mond‘ zu trennen versucht haben, obgleich beide in der Tat identisch seien. So gehöre das Wort men (Mond) und mensis (Monat) zur Wurzel ma und zum Sanskrit mas. Andererseits sei ‚Geist‘ mit der Sanskrit-Wurzel manas, dem griechischen menos und dem lateinischen mens verwandt. Nach Porridge bedeutet das polynesische Wort mana ‚die dem Universum innewohnende nicht-körperliche Elementarkraft‘, vom Stamm her ist es mit demselben manas im Sanskrit verwandt.“ (Shuttle/Redgrove, a.a.O., S.139)

      Ist also ursprünglich Hegels alles durchwaltender Geist, womit er den Begriff des Göttlichen in der Welt alles Seienden aus der christlich-patriarchalen-religiösen Welt herauslöste, eigentlich ursprünglich der Geist, der Mond, das Mana, das der Mensis der Frauen verbunden ist? Schamanen, die ja wenig Unterschiede zwischen Frauen und Männern machen, haben Frauen um ihre Menses beneidet. Sie sagen, den Frauen öffne sich mit der Menses eine spirituelle Tür, mit der sie umso leichter zu großen Erkenntnissen vordringen könnten, etwas, das die Männer nur mit Mühe durch Meditation und Kasteiung erreichen.

      Frauen, die bluten, haben außer der Nutzung der Möglichkeit zur Geburtenkontrolle sich auch emanzipiert von der Bindung des Sexualtriebs an die Zeit der Fruchtbarkeit. Denn Frauen können auch zur Zeit der Menses und nach dem Ende der Menses intensive sexuelle Gefühle entwickeln, sofern der Mann auf ihre gesteigerte Empfindsamkeit eingehen kann. Sexualität wird daher mit der Herausbildung der Menstruation kulturbildend und erlöst aus dem Hormonsturm zum Zweck der Reproduktion der Gattung.

      In „Die weise Wunde Menstruation“ heißt es von Shuttle/Redgrove: „Der Eintritt in die weibliche Sphäre bedeutet die tiefe Durchdringung aller subjektiven Körpererfahrungen. Sie sind unser kollektives Erbe, unsere Blutsverwandtschaft. Doch der weibliche Körper ist zu tieferen Wahrnehmungen fähig als der männliche. Aus Angst und Furcht haben die Männer die Flucht vor der Körperlichkeit angetreten und statt einer tiefen, radikalen Subjektivität eine hohe, radikale Objektivität, die das Universum erforscht, entwickelt. Doch es gibt auch ein Universum in uns, und die Tatsachen dieser Welt sind so real und wirksam wie die des äußeren Universums.“ (Shuttle/ Redgrove, a.a.O., S.234/235)

      6Intelligenz

      Es ist heute gang und gäbe über Intelligenz und Intelligenzförderung zu sprechen. Die Entwicklung des Menschen soll Schritt halten mit den umwälzenden technologischen Veränderungen, die die Erfindung des Computers ermöglichte. Gentechnologie und Chaosforschung sind nur einige Ausschnitte davon. Daher will man mit der Intelligenzförderung möglichst früh beginnen, möglichst schon im Mutterleib oder am besten schon bei der Familienplanung. Es gab sogar einmal eine Phase, als werdenden Müttern in den USA klassische Musik auf Tonträgern mitgegeben wurde, weil das angeblich die Intelligenz des Kindes steigern sollte.

      Dieser Geist hat alle erfasst, die Zeitungen sind voll davon, die Expertenliteratur zur Kindererziehung und –förderung nimmt ungeahnte Ausmaße an.

      Die Eltern, jedenfalls in den meisten Fällen auch die Väter, wünschen sich das Beste für ihr Kind, sie wünschen sich, dass ihr Kind intelligent wird, sie wünschen sich, dass es ein erfolgreiches Leben führen kann mit einem guten Job und in guten sozialen Verhältnissen. Die Verwirrung darüber, wie das zu erreichen ist, ist nach wie vor groß. Es gibt widersprechende Lehrmeinungen, Konflikte in den Familien, die sogar bis zur Trennung der Partner führen können, Streit mit den Kindern bis hin zur Gewalt gegen Kinder, die nicht tun, was man für das Beste hält. Ja die Konflikte und Leiden in diesem Bereich sind ungeheuer. Man schlägt einander förmlich die Köpfe ein mit Meinungen über Richtig und Falsch des Weges zum Erfolg und bleibt dabei oft auf der Strecke. Die Opfer sind dabei nicht zuletzt die Kinder. Verweigerungen, Furcht vor Kontakten oder Ängsten bzw. Aggressionsbereitschaft der Schüler und Schülerinnen werden von Autoritätspersonen in den Institutionen häufig mit einem Scherbenhaufen im Familienleben verknüpft. Schnell werden dann beispielsweise Scheidungskinder oder Kinder von Alleinerziehenden oder Einzelkinder zu Problemfällen erklärt, hinter die Mauern der Fassaden der äußeren Lebensumstände wird nicht geblickt. Das unproblematische Kind, das den Leistungsanforderungen entspricht, ist das Erziehungsziel, selten wird individuell das pädagogische Konzept auf die konkret vorhandenen Kinder abgestimmt. Aus Angst vor dem Bewertungsdruck werden daher Probleme von den Eltern möglichst retuschiert und vor der Öffentlichkeit geheim gehalten (Familiengeheimnisse). Das führt wiederum dazu, dass Eltern selten in der Lage sind, offen über etwaige ähnlich gelagerte Probleme zu reden, um selbständig Ursachen aufzuspüren. Sie sind bei der Erziehung zunehmend isoliert und daher zunehmend auf Ratgeber und Experten angewiesen. Eine Desolidarisierung der Gesellschaft СКАЧАТЬ