Название: Hopeless Trust
Автор: Nadine Kapp
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783752921564
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»Damit, diesen Bullshit von dir zu geben. Bethany mag beliebt sein und vielleicht sieht man in diesen völlig verdrehten High-School-Filmen, dass der Captain des Football-Teams und die Cheerleaderin zusammengehören, aber nicht in meiner Welt. In meiner Welt gibt es dich. Ich habe dich gesehen und du hast mich umgehauen, Hailey. Das sage ich nicht nur so, denn so ein Typ bin ich nicht. Wenn du eines über mich wissen solltest, dann ist es, dass ich immer die Wahrheit sage. Immer.« Er breitete die Arme aus und drehte sich im Kreis. »Das hier wollte ich dir zeigen, weil ich will, dass du ein Teil meines Lebens wirst. Dass du all meine Geheimnisse kennst, weißt, wohin ich gehe, wenn ich mich nicht gut fühle. Und scheiße, ich bin eigentlich nicht so ein Weichei. Vor Wochen war es noch undenkbar, dass ich je über meine Gefühle spreche, aber das bringst du in mir hervor. Du bist der Grund, dass ich mich so fühle und am liebsten die ganze gottverdammte Welt umarmen will.«
Tränen liefen lautlos über meine Wangen, als er mir sein Herz öffnete. Das Herz, in dem ich scheinbar wirklich einen Platz gefunden hatte.
»Ich hielt diesen Scheiß mit der Liebe auf den ersten Blick für Bullshit. Doch all das war, bevor ich dich gesehen habe. Fuck, ich habe Gefühle für dich, echte Gefühle, und sie jagen mir eine Scheißangst ein. Doch ich bin bereit, es zu versuchen. Ich würde mir in den verdammten Arsch treten, wenn ich dich einfach gehen lassen würde, ohne es versucht zu haben.«
Tyler kam auf mich zu und lehnte seine Stirn gegen meine. »Verstehst du jetzt? Ich brauche keine Bethany, keine andere. Nur dich. Ich brauche dich, Hailey.«
Als seine Lippen meine fanden, fiel all die Anspannung der letzten Tage, Wochen, Monate – wenn nicht sogar Jahre – von mir ab. Es war, als hätten seine Worte mich geheilt, jeden Schmerz aus meinem Körper vertrieben, den ich hatte durchleben müssen. Ich klammerte mich an ihn wie eine Ertrinkende, wollte ihn fühlen, spüren, ihm nah sein. Dann löste er sich langsam von mir.
»Hey, nicht so stürmisch. Jetzt wäre eigentlich der Zeitpunkt, an dem du etwas erwiderst.« Er verstellte seine Stimme und versuchte, meine nachzuahmen. »Oh ja, Tyler. Ich empfinde das Gleiche für dich und das sage ich dir jetzt endlich, damit du nicht das Gefühl hast, dass du dich zum Affen gemacht hast.«
Ich lachte laut und zog ihn wieder zu mir. »Dass ich das überhaupt sagen muss. Ich fühle genauso wie du, bereits als ich dich zum ersten Mal bewusst wahrgenommen habe.«
Nun lachte auch er. »Zum ersten Mal? Wann war das denn? In der Cafeteria oder auf der Party?«
Ich verdrehte lächelnd die Augen. »Auf der Party! Aber das mit der Frauenstimme von vorhin solltest du noch mal üben, das klang wirklich furchtbar.«
Ich zog eine Grimasse und er hob mich schwungvoll in die Luft. Kreischend klammerte ich mich an ihm fest, während er mich durch die Luft wirbelte. Als er mich langsam wieder herunterließ, verschlug es mir den Atem.
Voller Liebe sah er mich an. Es war verrückt.
Ich war Tyler Ward verfallen.
Hailey
Heute
- Linkin Park / Castle of Glass
Das Schwindelgefühl nahm zu, als ich das Ortsschild von Mariposa erkennen konnte. Ich hatte Angst, schreckliche Angst davor, wieder diesen Ort zu betreten und damit das Erlebte zurück in mein Leben zu lassen.
Wer wusste schon, was mich dort erwartete?
In den letzten Tagen hatte ich oft gezweifelt, ob es das Richtige war. Ob meine Entscheidung, mich der Vergangenheit zu stellen, nicht eher das Gegenteil bewirkte. Seit ich losgefahren war, zitterten meine Hände, ich schwitzte und bekam diese schrecklichen Bilder nicht aus meinem Kopf. Wütend schlug ich auf das Lenkrad. Wieso hatte er nach all den Jahren immer noch eine solche Macht über mich?
Ich schaltete das Radio ein und hoffte, mich so ablenken zu können, doch natürlich geschah das genaue Gegenteil. Sobald ich die Straße entlangfuhr, kehrte all das zurück, was mich beinahe umgebracht hätte.
Jede einzelne Stelle hier erinnerte mich an all das, was ich verloren hatte.
Ich brauchte eine Pause, auch wenn es nicht mehr weit bis zu dem Apartment war, das ich angemietet hatte. Schluchzend parkte ich meinen Wagen am Straßenrand und schlug die Hände vors Gesicht. Es gab nur eine Möglichkeit, mich zu beruhigen.
Obwohl ich es hasste, verfluchte und unglaublich verabscheute, griff ich in meine Handtasche und zog die Tablettenpackung heraus.
Seit Jahren war es notwendig, dass ich Medikamente nahm, anders würde ich meine Gefühlswelt nicht unter Kontrolle halten können. Ich könnte nicht schlafen, nichts mehr essen und wäre an genau demselben Punkt wie vor fünf Jahren.
Ich litt unter Panikattacken und Angststörungen, ausgelöst durch meine Vergangenheit. Doch ich wusste, dass irgendwo in dieser Stadt die Lösung für all meine Probleme versteckt lag. Ich würde eher sterben, als die Stadt ohne das zu verlassen, was ich liebte und an das ich jeden verfluchten Tag dachte.
Ein unbekanntes Auto sorgte für Gerede, was ich daran erkennen konnte, dass sich auf der anderen Straßenseite bereits ein paar Frauen zusammengetan hatten, die zu meinem Wagen starrten. Also startete ich ihn wieder und flüchtete vor ihren Blicken und den Gerüchten, die sich nun erneut erzählt werden würden.
Ich war zurück und doch fühlte es sich nicht so an. Obwohl alles so vertraut war, war es mir zugleich so fremd.
Beinahe erleichtert fuhr ich wenige Minuten später vor dem Haus vor, das einige Apartments im Inneren versteckte. Es war die günstigste Lösung, bis ich zumindest einen Job gefunden hatte. Der Schlüssel war mir schon vor einigen Wochen per Post zugestellt worden und es war mir auch lieber so, als nun einem Menschen begegnen zu müssen, der mir im schlimmsten Fall Fragen zu meiner Rückkehr stellte.
Ich hielt immer noch die Tablettenschachtel in meiner Hand, während ich die Tür aufschloss und ins Innere ging. Aus dem Kofferraum hatte ich eine einzige Reisetasche geholt, in der alles zu finden war, was ich besaß.
Das Apartment war unspektakulär, umfasste ein winziges Badezimmer und einen Wohnbereich, in dem in der rechten Ecke eine kleine Kochnische zu finden war. Ich hatte das Glück, dass der Vormieter mir gegen einen geringen Geldbetrag die wichtigsten Möbel zurückgelassen hatte. So besaß ich zusätzlich zu meinem Hab und Gut in der Reisetasche ein Bett, eine kleine Couch mit Beistelltisch und eine Kommode in dem Flur, in dem ich mich gerade so bewegen konnte.
Ich stellte meine Tasche ab und ging in das Badezimmer, das wohl das kleinste war, das ich je gesehen hatte, und brach eine der Tabletten aus dem Blister, während ich den Wasserhahn aufdrehte. Mit etwas Wasser schluckte ich die Pille und hoffte, dass es mir bald etwas besser ging.
Nachdem ich mich für einige Minuten auf die schwarze Couch gesetzt hatte, stand ich wieder auf, um den Reißverschluss der Tasche zu öffnen. Ich nahm einen großen Umschlag heraus und ein paar Fotos fielen zu Boden. Mühsam sammelte ich sie auf und presste die Zähne zusammen. Ich ging zur Kochnische und schüttete den Umschlag aus, um all die Fotos auf der Theke auszubreiten. Mein Herz raste, als ich auf den Mann blickte, der von einem Privatdetektiv, den ich beauftragt hatte, fotografiert worden war. So lange hatte ich auf diesen Moment gewartet, so viele schlaflose Nächte verbracht, СКАЧАТЬ