Название: Hopeless Trust
Автор: Nadine Kapp
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783752921564
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»Sieh mich an, Hailey«, raunte er mir zu und ich öffnete sie wieder. »Ich will, dass du mich nie wieder vergisst.«
Und dann nahm er Besitz von meinem Mund, erkundete mich, drückte mich gegen meinen Spind und all die anwesenden Menschen um uns herum gerieten völlig in Vergessenheit. Alles, was ich in diesem Augenblick spürte, was ich wollte … war er. Nur er. Und tief in meinem Inneren gab ich Tyler das stumme Versprechen, dass ich ihn niemals vergessen würde.
Egal, was auch geschehen würde.
Als er sich wieder von mir löste, wollte ich protestieren, denn mir wurde kalt. Ich wollte die Wärme zurück, die nur er verursachen konnte, und ich blinzelte einige Male, um wieder in die Wirklichkeit zu gelangen. Er lächelte mich an, bevor er noch einmal mit seinem Finger über meine Lippen strich.
»Ich will ein Date, Hailey. Du und ich, heute Abend. Ich hole dich um sieben ab.«
»Aber du weißt doch gar nicht, wo ich wohne«, rief ich ihm irritiert hinterher, als er sich von mir entfernte und zu seinen Football-Kumpeln ging. Auf meine Worte hin drehte er sich noch einmal zu mir um und grinste.
»Ich würde die ganze Stadt absuchen, nur um dich zu finden.«
Damit entfernte er sich aus meinem Sichtfeld und ich blieb zurück. Verwirrt. Glücklich. Verknallt.
Den ganzen Tag über lief ich wie auf Watte und tatsächlich sah ich von Bethany nichts mehr. Tylers Ansprache hatte gewirkt und ich war durcheinander. Denn mit dem, was sie gesagt hatte, hatte sie nicht unrecht. Kerle wie Tyler standen normalerweise nicht auf Mädchen wie mich.
Diese Gedanken verfolgten mich auch noch, als ich mich für den Abend zurechtmachte. Frustriert durchwühlte ich meinen Schrank und das einzige Kleid, das ich fand, besaß ich seit ungefähr vier Jahren und hatte es nie getragen. Es war ein leichtes weißes Sommerkleid und wenn man bedachte, welche Temperaturen zurzeit herrschten, war es sicherlich völlig verrückt, dass ich mich schließlich dazu entschloss, es an diesem Abend zu tragen.
Ich zuckte zusammen, als ich die Stimme meiner Mom hinter mir vernahm. »Du bist wunderschön, aber glaubst du nicht, dass es etwas zu kalt für dieses Outfit ist?«
Ich drehte mich zu ihr um und schüttelte den Kopf. »Es wird schon gehen.«
»Was hast du denn vor? Hat meine siebzehnjährige Tochter etwa ein Date?«
Ich errötete prompt. »Mom!«
»Geht es vielleicht um den heißen Feger dort draußen vor unserem Haus?«
Eilig griff ich nach meiner Handtasche. »Er ist schon da? Oh mein Gott!«
Meine Mom lächelte und kam auf mich zu, um mich in eine Umarmung zu schließen. »Ich freue mich für dich.«
»Danke«, erwiderte ich ehrlich, als ich mich von ihr löste, und sie küsste mich auf die Stirn. »Ich werde dann … mal gehen.«
Sie nickte und hielt ihre Daumen in die Höhe, woraufhin ich die Augen verdrehte. Manchmal konnte sie wirklich peinlich sein.
Aufgeregt lief ich die Treppe hinunter und atmete noch ein paar Mal tief durch, bevor ich die Haustür öffnete.
Und da stand er.
Ich hoffte, dass diese Gefühle, die jedes Mal aus mir hervorbrachen, wenn ich ihn sah, niemals verschwanden. Es war das Schönste, was ich je empfunden hatte.
»Wow, Hail. Du siehst atemberaubend aus.«
Ich biss mir auf die Unterlippe. »Du siehst aber auch nicht schlecht aus«, feixte ich und Tyler lachte.
Ich räusperte mich, da ich es nicht gewohnt war, so bewundernd von einem Jungen angesehen zu werden.
Er deutete zu seinem Wagen. »Bereit?«
»Bereit wofür?«, fragte ich lächelnd, als er mir die Autotür aufhielt und ich vorsichtig einstieg, darauf bedacht, ihm nicht ungewollt einen Blick unter mein Kleid zu bescheren.
»Lass dich überraschen«, erwiderte Tyler geheimnisvoll und ich seufzte, als er die Tür schloss und das Auto umrundete, um auf der Fahrerseite einzusteigen.
Er startete den Wagen und warf mir noch einen Tyler-typischen Blick zu, mit dem er wohl alles von mir bekommen hätte.
In den ersten Minuten der Fahrt schwiegen wir, doch ich fühlte mich keineswegs unwohl – im Gegenteil. Wir mussten nicht sprechen, die Nähe zueinander reichte vollkommen aus, um sich beschützt und gewollt zu fühlen. Es war … unglaublich.
Die Autofahrt dauerte ungefähr fünfzehn Minuten die Berge hinauf und ich konnte kaum erwarten, zu erfahren, was er geplant hatte. Als er anhielt und ich einen ersten Blick auf die Aussicht werfen konnte, stockte mir schier den Atem.
»Wow, das ist der Wahnsinn«, sagte ich, als ich aus dem Wagen stieg und ein paar Schritte in Richtung Abgrund machte. Von hier oben konnte man die Freiheit schmecken und mir wurde schwindelig, wenn ich daran dachte, mit wem ich hier war. Ich stolperte über einen Stein und wartete schon auf den schmerzhaften Fall, doch ein starker Arm fing mich auf.
»Hey, vorsichtig.«
Ich wagte es, nach oben zu sehen, und sofort durchbohrten mich seine Augen bis tief in meine Seele. Mit Tyler war ich verletzlicher, als ich es je gewesen war. Aber auf eine ziemlich verkorkste Art und Weise störte es mich nicht.
Ich wandte mich wieder der Aussicht zu und atmete tief ein. Tyler ließ mich nicht los, stattdessen zog er mich noch enger zu sich und bettete seinen Kopf auf meinem.
»Ich komme immer hierher, wenn mich etwas beschäftigt«, beantwortete er meine unausgesprochene Frage, wieso er sich gerade diesen Ort ausgesucht hatte.
»Machst du das öfter?«, wollte ich wissen, bevor ich länger darüber nachdenken konnte. »Ich meine, ein Mädchen herbringen?«
Er versteifte sich hinter mir und ich spürte, wie er sich mir langsam entzog. Tyler berührte sanft meine Schulter und drehte mich so, dass er mich ansehen konnte. »Wie kommst du denn auf so was? Das hier ist mein persönlicher Rückzugsort und ich habe ihn niemals jemandem gezeigt.«
»Wieso mir? Wieso ich, Tyler?«, stellte ich endlich die Frage, die mich die ganze Zeit beschäftigte.
Er runzelte fragend die Stirn und ich atmete tief aus.
»Ich meine, sieh dich an. Bethany hatte recht mit dem, was sie gesagt hat. Sie ist die Sorte Mädchen, mit denen du dich abgeben solltest. Sie ist bildschön, beliebt und so unglaublich perfekt. So wie du. Ich hingegen …« Ich starrte wieder den Abgrund hinunter und seufzte. »Ich bin gewöhnlich. Nicht unbedingt jemand, der einem sofort ins Auge fällt. Aber ich mag es, wie es ist, verstehst du? Ich brauche all die Aufmerksamkeit nicht, denn ich habe sie nicht verdient.«
Als ich mich zu Tyler drehte, stand er mit verschränkten Armen vor mir, doch er sagte nichts. Ich hatte den Nagel auf den Kopf getroffen und es tat mehr weh, als ich mir hätte vorstellen können.
Ich lächelte bitter und es fühlte sich falsch an. All das hier fühlte sich falsch an, selbst die Gefühle, die ich empfand. Sie standen mir nicht zu.
»Bist СКАЧАТЬ