Название: Wechselspiel der Liebe
Автор: Heather Graham
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: MacKenzies Saga
isbn: 9783962153397
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»Setzen Sie sich«, forderte er sie auf. In seinen dunklen Augen lag ein rätselhafter Ausdruck.
»Wie ich bereits sagte – ich stehe keinem Mann für eine Nacht zur Verfügung.«
Belustigt hob er die dunklen Brauen. »Ich sagte nicht, daß ich Sie für eine Nacht haben will.«
»Aber ...«
»Wir werden sehen. Überlassen wir die Entscheidung den Spielkarten. Dreihundert Dollar ist viel Geld – für jede Frau. Setzen Sie sich!«
»Nein ...«
»Sie sollten hoffen, daß ich Sie gewinne – und nicht der Franzose«, warnte er sie.
»Und nun bringen wir das verdammte Spiel hinter uns. Setzen Sie sich! Oder ich nehme Sie auf meinen Schoß.«
Tränen brannten in ihren Augen, und sie biß die Zähne zusammen. Da sie keine Wahl hatte, sank sie auf einen Stuhl.
Der vierte Mann am Tisch, der Junge mit dem blonden Haar und den freundlichen grünen Augen, ergriff ihre Hand. »Keine Bange, Miss, so schlimm wird’s nicht werden.«
»Keine falschen Versprechungen, Robert!« mahnte McKenzie und setzte sich wieder. »Noch habe ich das Spiel nicht gewonnen.« Dann wandte er sich an den Franzosen. »Also, es geht um das Mädchen. Hier ist mein Blatt.« Er legte seine Karten auf den Tisch, und Tara hielt den Atem an. Eine Drei, eine Vier, eine Fünf, eine Sechs – und eine Sieben.
Das sah nicht allzugut aus. O Gott, wie lächerlich! Sie wußte nicht einmal, welchen Sieger sie sich wünschte. Was würde geschehen, wenn der Franzose McKenzie schlug? Der Ire hatte wenigstens erklärt, er würde keinen Wert auf sie legen.
Fluchend warf Smiling Jack seine Karten hin, und Tara blinzelte. Drei Asse, ein König, eine Zehn.
Wer zum Teufel hatte gewonnen? In tiefem Schweigen verstrichen die Sekunden.
Endlich begann McKenzie zu sprechen. »Nun habe ich Sie schon wieder besiegt, Jack. Ich glaube, jetzt ist das Spiel endgültig vorbei.«
»Mais oui!« fauchte der Franzose. »Das Spiel ist vorbei!«
Entsetzt stieß Tara einen Warnruf hervor, als der Franzose eine Pistole zog und auf McKenzies Herz zielte.
Doch die Waffe explodierte nicht. Blitzschnell stand McKenzie auf, griff in seinen Stiefel, eine Klinge flog wie ein Silberstreif durch die Luft und bohrte sich in Jacks Hand.
Schreiend vor Schmerz verkrümmte er sich. Das Messer nagelte seine Hand auf den Tisch, krachend landete die Pistole am Boden. »Man sollte Sie einsperren, McKenzie!«
»Das würden Sie eher verdienen als ich. Immerhin wollten Sie mich kaltblütig niederschießen. Jeder Mann in diesem Raum kann das bezeugen.«
»Natürlich wollte ich Sie niederknallen! Weil Sie mich betrogen haben! Und hätte diese kleine Hure Sie nicht gewarnt ...«
»Wie können Sie es wagen ...«, begann Tara erbost, aber die Männer ignorierten sie.
»Auch dann wäre ich schneller gewesen als Sie«, entgegnete McKenzie.
»Elender Bastard!« keuchte der Franzose. McKenzie zog das Messer aus dem Tisch und der Hand seines Gegners, der vor Schmerzen aufheulte. »Nie im Leben habe ich jemanden betrogen, mon ami. Das wissen Sie. Eigentlich hätte ich Sie töten müssen. Seien Sie dankbar, daß Sie noch leben.«
»Trotz allem sind Sie der Verlierer, McKenzie. Welche Frau ist schon dreihundert Dollar wert?«
»Diese hier!« McKenzie umfaßte Taras Handgelenke und zog sie zu sich heran. Um Himmels willen, warum hatte sie dagestanden und Matdaffenfeilgehalten, statt die Gunst des Augenblicks zu nutzen und zu fliehen, solange sie nicht beachtet worden war? »Teilen Sie Eastwood mit, daß sie seine Schuld um dreihundert Dollar verringert hat – und warum sie ihn verläßt.«
Mit langen Schritten ging er zur Tür und zerrte Tara hinter sich her. Erfolglos versuchte sie, sich zu befreien. Und jeder Hilferuf wäre sinnlos gewesen. Keiner der anderen Gäste, die sie neugierig anstarrten, hätte ihr beigestanden. Und Eastwood, um einen Teil seiner Schulden erleichtert, grinste zufrieden und rührte sich nicht von der Stelle.
»Ich würde sagen, sie ist dreihundert wert!« lallte ein Betrunkener.
Nur kurz hielt Jarrett inne, nahm Taras Umhang vom Wandhaken, an den sie ihn gehängt hatte, und warf ihn tun ihre Schultern.
»Warten Sie!« bat sie. »Ich kann doch nicht ...«
»Kommen Sie, verschwinden wir von hier.« Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er ihr zuflüsterte: »Kleine Närrin! Für diese Nacht gehören Sie mir. Seien Sie doch froh, daß Sie diesem Höllenloch entrinnen.«
Aber tun welchen Preis? Wilde Panik stieg plötzlich in ihr auf.
2
Wenig später eilten sie durch die nächtlichen Straßen von New Orleans, umgeben von schmiedeeisernen Gittern, Blumenduft und dem Geruch des Flusses.
Wieder versuchte Tara sich loszureißen. »Mr. McKenzie, das müssen Sie doch begreifen. Ich bin kein Preis, den man am Spieltisch gewinnen kann. Mit alldem habe ich nichts zu tun ...«
Abrupt blieb er unter einer Straßenlaterne stehen und musterte ihr Gesicht. »Und was machen Sie dann in so einer üblen Spelunke?«
Seine Frage überraschte sie, und in diesem Augenblick erschien er ihr wie ein älterer Bruder. »Ich versuche Geld zu verdienen.«
»O Gott!« murmelte er.
Nur zu leicht erriet sie seine Gedanken. »Nicht auf solche Weise! Aber ich brauche dringend Geld.«
»Ich verstehe.« Nachdenklich hob er ihre Hand, sein Daumen strich über ihre weichen, glatten Finger. »Und warum arbeiten Sie bei Eastwood?«
»Weil man mir versichert hat, das sei ein respektables Lokal.«
»Etwas respektabler als die anderen Hurenhäuser am Hafen. Wenigstens erwartet Eastwood nicht, daß seine Mädchen zwei oder drei Gäste gleichzeitig beglücken.«
Tara wurde blaß. »Aber ...«
»Du lieber Himmel, sind Sie wirklich so naiv?«
»Ja, wahrscheinlich!« fauchte sie. »Ich wollte mein Geld auf ehrliche Weise verdienen.«
»Nun, heute abend haben Sie auf ehrliche Weise dreihundert Dollar verdient.«
»Ich sagte doch ...«
»Daß Sie als Kellnerin arbeiten«, unterbrach er sie. »Wimderbar! Das können Sie auch anderswo tun. Aber nicht in dieser Kneipe.«
Zu ihrer Verblüffung wandte er sich ab und ging davon, ohne sie hinter sich herzuziehen. Sollte sie die Flucht ergreifen? Nein, das wäre albern. Er würde sie bei Eastwood СКАЧАТЬ