Gerichtsdolmetschen. Christiane Driesen
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Название: Gerichtsdolmetschen

Автор: Christiane Driesen

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: narr studienbücher

isbn: 9783823300472

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СКАЧАТЬ Er starb in New York an Bauchspeicheldrüsenkrebs, wie sein früherer Kollege bei der «New York Times», Sydney Schanberg, am Sonntag bestätigte. Dith war 65 Jahre alt.

      Dith arbeitete 1975 als Dolmetscher für Schanberg, als der Vietnamkrieg endete und in Kambodscha die Roten Khmer an die Macht kamen. Schanberg half seinem Freund, dessen Familie aus dem Land zu bringen. Er musste Dith aber zurücklassen, als die Hauptstadt Phnom Penh an die Roten Khmer fiel – Dith entkam erst viereinhalb Jahre später nach einer unglaublichen Odyssee durch die Todeslager der Roten Khmer.

      Als Bauer verkleidet überlebte Dith die Terrorherrschaft. Er selbst prägte den Begriff «Killing Fields» für die riesigen Massengräber, die er sah. Das Regime von Pol Pot wird für den Massenmord an fast zwei Millionen der sieben Millionen Kambodschaner verantwortlich gemacht. Während tausende erschossen wurden, weil sie Zeichen von Intellekt oder westlichem Einfluss – dafür reichte eine Brille oder Armbanduhr – zeigten, überlebte Dith, indem er sich als ungebildeter Bauer verkleidete. Er musste in den Feldern arbeiten und bekam meist nicht mehr als eine Handvoll Reis zu essen.

      Dith arbeitete später als Fotograf für die «New York Times». Über seine Erlebnisse schrieb Schanberg zunächst den Artikel «Der Tod und das Leben des Dith Pran». Daraus entstand ein Buch, das Vorlage für den britischen Film «The Killing Fields» wurde, der 1984 erschien und ein internationaler Erfolg wurde.

      Dith war Botschafter des guten Willens des UN-Flüchtlingskommissars. Er gründete das Dith Pran Holocaust Awareness Project, um über die Geschichte der Roten Khmer und ihrer Terrorherrschaft zu informieren.

       [Nachricht: 20080330APD7228.xml]

      Die oben beschriebene Vorgehensweise ist hier anzuwenden:

       Nur mit den Augen, lautlos lesen, indem man sich auf die Sinneseinheiten konzentriert – so oft wie nötig darf hinuntergeschaut werden, insbesondere wegen Zahlen oder Eigennamen.

       Hochschauen, wobei die jeweilige Sinneseinheit verarbeitet und zu eigen gemacht (assimiliert) wird.

       Sprechen, wobei die „Worthülsen“ der Zielsprache gewählt werden.

      Empfehlung: Nicht Wort für Wort vorgehen, sondern ganze Zeilen mit einem Blick erfassen. Der Blick soll wandern. Bitte von Sinneseinheiten und nicht von Sätzen ausgehen.

      Selbstbewertung

      Tonaufnahme abspielen und folgende Fragen stellen:

       Gab es Übersetzungsschwierigkeiten?

       Wie war die Kommunikation: Stimme, Rhythmus, Atem?

      Gruppenbewertung

      Nach Abspielen der Aufnahme und nachdem der Vortragende die eigenen Eindrücke mitgeteilt hat, beantworten Gruppenteilnehmer folgende Fragen zur Leistungsbewertung:

      Fragen zur Kommunikation:

       War die Verdolmetschung überzeugend?

       Wie war die Atmung? (ruhig? gehetzt?)

       Wie war der Sprechrhythmus? (fließend? abgehackt?)

       War die Stimme moduliert, angemessen projiziert?

       Wie war die Haltung (Körpersprache)?

       Wie war die Gestik im Bereich des Oberkörpers? (Hin- und Herschaukeln, Verschränken der Arme sollen vermieden werden.)

       Wie war der Blickkontakt?

       Waren Anfang und Schluss eindeutig?

       Wurde die Dolmetschetikette eingehalten?

      Fragen zur Translationsleistung:

       Wie war die Wortwahl? (Zu wörtlich? Angemessene Sprachebene?)

       Waren die Fachtermini korrekt?

       Entsprach die Übersetzung den sprachlichen und kulturellen Konventionen der Zielsprache?

       Gab es Auslassungen?

      3.2.3 Übung 3: Vom-Blatt-Übersetzen von vorbereiteten Fachtexten

      Sobald diese besondere Technik beherrscht wird, müssen die Teilnehmer Gelegenheit haben, Texte vorzubereiten und sie dann allein und in der Gruppe vom Blatt zu übersetzen. Beim Vom-Blatt-Übersetzen bzw. -Dolmetschen kann der Dolmetscher das Publikum nicht warten lassen. Die Übersetzung muss fließend sein.

      In der Praxis wird vom Dolmetscher die zuverlässige und spontane Beherrschung eines Grundvokabulars aus polizeilichen bzw. gerichtlichen Presseberichten erwartet, aber bei den ersten Übungen sollte von Urkunden und juristischen Texten Abstand genommen werden.

      Setting: Allein-Übung, Gruppenübung, Arbeit mit oder ohne Dozent

      Zweifacher Übungszweck: Einerseits wird Vom-Blatt-Übersetzen geübt und andererseits das gängige Fachvokabular als Grundlage für zukünftige Einsätze und als Vorbereitung auf juristisches Übersetzen gelernt.

       Neues Phantombild nach Überfall auf Geldtransport

      Im Zusammenhang mit einem im August 2006 in Mahlsdorf erschossenen Geldtransporteur wendet sich die Berliner Polizei mit der Veröffentlichung eines weiteren Phantombildes an die Bevölkerung. Für sachdienliche Hinweise ist eine Belohnung von bis zu 35.000 Euro ausgesetzt. Der 40-Jährige und ein Kollege wollten am Freitag, den 11. August, gegen 1.50 Uhr die Geldautomaten einer Sparkassen-Filiale am Hultschiner Damm im Bezirk Marzahn-Hellersdorf auffüllen. Vor der Bank wurden die beiden von zwei oder drei bewaffneten Räubern abgepasst, die sofort das Feuer eröffneten. Der Wachmann erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen, sein Kollege und ein weiterer Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, der im Geldtransporter vor der Bank gewartet hatte, blieben unverletzt. Die Räuber flüchteten mit ihrer Beute in einem zuvor gestohlenen schwarzen Audi A6 Avant. Die Veröffentlichung von zwei Phantombildern des Fluchtwagenfahrers sowie des vermeintlichen Todesschützen durch die Berliner Polizei erbrachte zwar eine hohe Anzahl von Hinweisen, eine heiße Spur war jedoch nicht dabei. Über die veröffentlichten Bilder des Fluchtautos, an dem sich zur Tatzeit die entwendeten Kennzeichen B-DJ 2061 befanden, konnte ein Hinweisgeber ermittelt werden, der dieses Fahrzeug am Tag vor und in der Nacht nach der Tat im Bereich Schonensche/Trelleborger Straße in Pankow gesehen haben will. Als Pkw-Führer habe er den auf dem damaligen Phantombild abgebildeten Fahrer des Fluchtwagens wiedererkannt, der sich in Begleitung eines zweiten Mannes befunden habe. Bei diesem Mann, von dem mit Hilfe des Zeugen das nunmehr dritte Phantombild gefertigt wurde, muss es sich nicht zwangsläufig um einen der Täter handeln. Er kann auch eine unbeteiligte Kontaktperson sein. Der Gesuchte ist vermutlich Deutscher, etwa 30 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß und hat eine normale bis sportliche Figur. Er hat sehr ausgeprägte Tränensäcke unter den Augen und trug damals kurze, dunkle Haare. Die Kriminalpolizei fragt: Wer kennt den auf dem Phantombild abgebildeten Mann, der vermutlich einen Bezug zur Wohngegend Schonensche/Trelleborger/Wisbyer Straße hat? Wer hat den schwarzen Audi A6 Avant mit dem Kennzeichen B-DJ 2061 zwischen Mittwoch, den 9., und Sonnabend, den 12. August 2006, im entsprechenden Bereich in Pankow СКАЧАТЬ