Die Sterne in uns. Jan Corvin Schneyder
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Название: Die Sterne in uns

Автор: Jan Corvin Schneyder

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783968140131

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СКАЧАТЬ Oder so ähnlich.

      Kann mal einer vorspulen? Das ist so langweilig! Ich würde aber wahrscheinlich dabei sterben. Langweilig sterben. Ich kann im Weltraum, im Krieg auf einem Schiff, gerne irgendeine sich schnell ausbreitende Katastrophe verhindern, oder schneller schießen als man zielen kann – mit den Bordwaffen – oder Leute umtreten, Torpedos rasend schnell umprogrammieren und so weiter. So ein Zeug eben. Kriegszeug. Aber das hier? Das ist kein Krieg. Das ist Scheiße.

      Ich dachte an das, was draußen war.

      Irland und seine verschlafene, wild-romantische Westküste. Ich war doch hier, damit ich meine Ruhe hatte. Das Command war erst mal ein wenig traurig gewesen, dass ich nicht mehr auf einem Schiff dienen wollte, aber danach dachten sie sich, ich würde bestimmt wenigstens gern Tokyo übernehmen.

      Tokyo!

      Von dort wurde die halbe Erde kontrolliert, wenn es um Verteidigungstechnologien ging. Und wie viele Menschen da rumrannten!

      Äh, und ich dann so: Nöööö!

      Ich hatte mir vorher schon angesehen, wo Teams und Standorte etabliert werden. Nichts war randständiger als das hier, als County Mayo und Co.

      Ich wollte diesen Standort, da hier nichts explodierte, niemand starb und keine politischen Intrigen durch die Tür kamen.

       Fuck! Pech muss man haben!

      Und jetzt saß ich im dunklen, abgeriegelten Kontrollraum.

       Wie in einem Panic Room!

      Einige Gefühle in mir warben dafür, schnell wieder hier herauszukommen, aber ich würde auf keinen Fall rausgehen. Irre Mörder warteten doch nur darauf.

      Aber Kommunikation, fand ich, musste schon sein. Ich konnte ja nicht ewig hier bleiben. Das Licht hatte ich selbst ausgemacht, also musste jetzt gezwungenermaßen aufs Tageslicht gewartet werden. Wobei, wie viele Morde passieren bei Tag, wie viele bei Nacht?

      Warum habe ich eigentlich Angst? Habe ich denn Angst? Kein Freund oder Kind wartet auf mich in meinem spartanischen Zuhause. Bislang ist das so, und das meiste davon ist selbst gewählt. Ich will nicht klagen, aber wovor habe ich Angst? Was würde ich, was würde das Universum schon verlieren? Keinen Stern.

      Ich lag in meinem Kommandosessel und sehnte mich nach Getränken, die mir die Situation erleichtert hätten. Es gab keine. Aber die galoppierende Gedankenlawine war jetzt ohnehin nicht mehr aufzuhalten.

      Aber ich hab es mir doch eigentlich ganz hübsch gemacht. Nein, hab ich nicht! Wem will ich das erzählen? Weil Frauen sich immer alles hübsch machen müssen? Wieso eigentlich? Ich schmeiße gern meine verschwitzten Stiefel neben die Tür und lasse sie dort verrecken.

      Aber schön, stylish und kuschelig mag ich´s ja auch. Ich weiß nicht, wie viele von uns Frauen zerrissen sind zwischen Gestaltungswillen und Ästhetik auf der einen, aber auch Coolness und Rotzigkeit auf der anderen Seite. Ich glaub, das sind ganz, ganz viele von uns.

      Ich bin aber noch mal ein ganzes Stück weniger Durchschnitt. Wahrscheinlich eher halb Mann, halb Frau. Irgendwie. Mit einem leichten Tick zur Frau. Ich muss mich aber eh nicht entscheiden. Nicht dafür.

      Alles im Kontrollraum fiel plötzlich aus.

      Wirklich alles, das in irgendeiner Weise die noch verbliebene Energie beanspruchte, war nun offline.

      Es war stockfinster, und nichts regte sich.

      Die Minuten verstrichen.

      Ich lauschte auf das Nichts und bewegte mich nicht.

      Ich war nicht sicher, ob die weitere Abschaltung eine Folge meiner vorherigen Abschaltungsstufen oder ein externer Eingriff war.

      Die Türverriegelung war nicht nur elektronisch, sondern auch mechanisch und magnetisch. Das war Standard bei Kontrollräumen der ST, vom Raumschiff bis zur Kleinstation in Irland.

      Meine Position war nicht unsicherer als vorher, aber diese Schwärze war neu.

      Der Raum hatte keine Fenster.

      Es war eine allumfassende Dunkelheit.

       Schwarz wie die Nacht in Afrika. Mann, wird´s da nachts schwarz! Wunderschön!

      Überhaupt ist die Farbe schwarz wundervoll. Schwarze Menschen sind so fucking schön! Nur steh ich selbst halt nicht drauf. Dafür kann ich ja nichts.

       Ich mag eher japanische Typen. Gut, dass ich nicht nach Tokyo gegangen bin! Manche sind voll knuddelig, aber der Vorteil ist dann irgendwie auch der Nachteil. Ich sehe denen manchmal nicht an, ob sie 16 oder 36 sind. Irgendwie fehlen da Hormone. Mir wahrscheinlich. Und wenn doch mal einer richtig cool und geil und irgendwie in meinem Alter ist, dann stimmt irgendwas anderes nicht. Zu hohe Stimme. Oder spricht nur japanisch. LOGISCH. Aber ich nicht. Oder er ist trotz meiner eigenen Verzwergung nicht größer als ich. Ich mag schon eher größere Typen. SEUFZ. Jaja, Äußerlichkeiten sind egal, ist schon klar. Am Arsch! Sind sie ja dann doch kaum jemandem. Zumindest anfangs. Ist wie Geschmack beim Essen. Lieben soll man jeden Menschen. Find ich zumindest. Aber Sex? Ich esse doch auch nichts, was mir nicht schmeckt. Wenn ich vorher schon weiß, es schmeckt mir nicht, dann schon mal gar nicht. Ok, das weiß man bei Essen selten vorher. Stimmt also auch wieder was nicht bei dieser Überlegung, aber bei Sex? Ich hatte mal fast … nein, falsch. Mich hatte mal fast ein Asiat. Böh, wie das klingt. Rassistisch. Also die letzten, keine Ahnung, dreißig Generationen seiner Familie stammten zumindest dem Äußeren nach aus dem früheren Japan, Korea oder China. Keine Ahnung. Also angeblich war er Japaner. Hat er gesagt. Egal. Der hatte mich soweit. Wir waren irgendwo, und irgendwann plötzlich nackt, und zwar ganz nackt! Dann ging es langsam los… Manche Klischees sind leider wahr. Und ich wollte das dann irgendwie doch gar nicht mehr so sehr. Also geliebt haben wir uns sowieso noch nicht, aber ich finde, man kann als Frau auch mal ehrlich sein, auch wenn niemand danach fragt. Ich geb´s zu, auch wenn das gemein ist. Ja, manche von uns mögen eben keine viel zu kleinen …

      Etwas knallte an die Tür.

      Der Schreck ließ mich nach hinten springen, und alle völlig absurden Gedanken und Erinnerungen waren sofort fort.

      Hatte jemand etwas geworfen oder dagegen geschlagen?

      Selbst wenn es eine Axt wäre, käme man durch die verschlossene Tür des Kommandoraums mit bloßen Händen oder Handwerkszeug nicht hindurch.

      Das war keine Sperrholzplatte.

       Keine Angst vor Äxten! Ich hab doch einen Searer!

      Es knallte wieder.

      Und ich denk an Schwanzgrößen statt mir einen Plan zu überlegen. Echt super. Total vorbildlich.

      Der Searer lag schon länger in meiner rechten Hand, aber ich würde auf keinen Fall grundlos die Tür schmelzen.

      Es knallte wieder.

      Gut möglich, dass da wirklich einer hackte.

       Bisschen sehr irre, oder?

      Ich entschied mich, es langweilig zu finden, tastete mich zu meinem Kommandostuhl und setzte СКАЧАТЬ