Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Umberto Eco
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Название: Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt

Автор: Umberto Eco

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783846353776

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СКАЧАТЬ Wie man verhindert, daß man vom Betreuer ausgenutzt wird

       III. Die Materialsuche

       III.1. Die Zugänglichkeit der Quellen

       III.1.1. Was sind Quellen einer wissenschaftlichen Arbeit?

       III.1.2. Quellen erster und zweiter Hand

       III.2. Die Literatursuche

       III.2.1. Wie man eine Bibliothek benützt

       III.2.2. Wie man die Bibliographie anpackt: die Kartei

       III.2.3. Das bibliographische Zitat

       III.2.4. Die Bibliothek von Alessandria: Ein Experiment

       III.2.5. Aber muß man denn immer Bücher lesen? Und in welcher Reihenfolge?

       IV. Der Arbeitsplan und die Anlage der Kartei

       IV.1. Das Inhaltsverzeichnis als Arbeitshypothese

       IV.2. Karteikarten und Notizen

       IV.2.1. Die verschiedenen Arten von Karteikarten und wozu sie dienen

       IV.2.2. Das »Verzetteln« der Primärquellen

       IV.2.3. Die Lektüre-Karten

       IV.2.4. Die wissenschaftliche Bescheidenheit

       V. Das Schreiben

       V.1. An wen man sich wendet

       V.2. Wie man sich ausdrückt

       V.3. Die Zitate

       V.3.1. Wann und wie man zitiert: zehn Regeln

       V.3.2. Zitat, sinngemäße Wiedergabe, Plagiat

       V.4. Die Fußnoten

      [xvii]

       V.4.1. Welchen Zweck die Fußnoten haben

       V.4.2. Die Zitierweise Zitat – Fußnote

       V.4.3. Das System Autor – Jahr

       V.5. Hinweise, Fallen, Gebräuche

       V.6. Der wissenschaftliche Stolz

       VI. Die Schlußredaktion

       VII. Abschließende Bemerkungen

       Anmerkungen

      Einleitung

      1. Früher war die Universität nur für eine Elite da. Es besuchten sie nur die Kinder von Leuten, die selber studiert hatten. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, konnte jeder, der studierte, über seine Zeit frei verfügen. Die Universitätsausbildung war so angelegt, daß man sie in Ruhe absolvieren konnte – mit ein wenig Zeit zum Studieren und ein wenig für die »gesunden« Ablenkungen des Studentenlebens, vielleicht auch für Aktivitäten in Vertretungsorganen.

      Die Vorlesungen waren anspruchsvolle Vorträge. Waren sie absolviert, so zogen sich die interessierten Studenten mit Professoren und Assistenten in ausgedehnte Seminare zurück, zehn bis fünfzehn Personen höchstens.

      Noch heute nehmen an vielen amerikanischen Universitäten nicht mehr als zehn oder zwanzig Studenten an den Veranstaltungen teil (sie zahlen einen üppigen Preis und haben darum das Recht, den Unterrichtenden zu »gebrauchen«, wenn sie mit ihm diskutieren wollen). An einer Universität wie Oxford kümmert sich ein Dozent, Tutor genannt, um die Forschungsarbeit einer ganz kleinen Gruppe von Studenten (es kann vorkommen, daß er nur einen oder zwei im Jahr betreut) und verfolgt ihre Arbeit Tag für Tag.

      Wäre die Lage heute so, es wäre nicht nötig, dieses Buch zu schreiben – auch wenn einige der in ihm enthaltenen Ratschläge für den oben beschriebenen »idealen« Studenten nützlich sein könnten.

      Aber die Universität von heute ist eine Massenuniversität. An ihr studieren Studenten aller Bevölkerungsgruppen, mit Abschlüssen der verschiedensten Art höherer Schulen. Sie wollen [2] vielleicht Philosophie oder klassische Literatur studieren, kommen aber von einer technischen Fachschule, wo sie kein Griechisch und vielleicht nicht einmal Latein gelernt haben. Und so richtig es sein mag, daß Latein für viele Tätigkeiten kaum gebraucht wird – für ein geisteswissenschaftliches Studium ist es sehr nützlich.

      In manchen Lehrveranstaltungen sind Tausende eingeschrieben. Der Professor kennt vielleicht dreißig von ihnen, die interessiert mitarbeiten, mehr oder weniger gut. Mit Hilfe seiner Mitarbeiter (Stipendiaten, Zeitangestellten, Übungsassistenten) gelingt es ihm vielleicht, hundert zu einem gewissen Engagement zu bewegen. Unter ihnen sind viele, die in guten Verhältnissen leben, in einer gebildeten Familie aufgewachsen sind, mit einer kulturell lebendigen Umgebung Kontakt haben, sich Bildungsreisen leisten können, künstlerische Veranstaltungen und Theaterfestspiele besuchen, fremde Länder besuchen. Dann sind da noch die anderen Studenten, die vielleicht gleichzeitig einer Arbeit nachgehen, die auf dem Einwohnermeldeamt einer Stadt mit zehntausend Einwohnern arbeiten, in der es statt einer Buchhandlung nur Schreibwarengeschäfte gibt, die auch Bücher führen. Studenten, die, enttäuscht von der Universität, sich der Politik zugewandt haben und sich auf andere Weise ausbilden wollen, die sich aber dennoch früher oder später der Abschlußarbeit stellen müssen. Sehr arme Studenten, die sich ihre Examensfächer nach dem Preis der vorgeschriebenen Bücher СКАЧАТЬ