Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane. Alfred Bekker
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Название: Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783956178306

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СКАЧАТЬ der es verdient hat."

      "Fragt sich nur, ob er das auch so sieht."

      "Wer?"

      "Der Mann."

      Der Graue erhob sich. "Überlegen Sie es sich einfach. Ich werde wieder Kontakt mit Ihnen aufnehmen."

      Er wollte gehen.

      Ich rief: "Warten Sie!"

      Er blieb stehen, kam zwei Schritte zurück. "Was ist noch?"

      "Es ist eine wirklich große Sache, nicht wahr?"

      "Das wissen Sie selber. Bei dem Preis."

      "Warum nehmen Sie keinen Profi?"

      "Ich will Sie!"

      "Und warum keinen aus der Szene? Einen Erfahrenen. Wenn ich Sie wäre, würde ich das tun. Das Risiko ist doch viel geringer. Ich meine, ich bin sozusagen Anfänger. Ich könnte es verbocken."

      "Das glaube ich nicht."

      "Eine Antwort auf meine Frage ist das aber trotzdem nicht."

      "Gewöhnen Sie sich die Fragerei ab. Hat man Ihnen das bei der Legion nicht beigebracht?"

      Damit drehte er sich um und war weg. Ich stand ebenfalls auf und ging zum Fenster. In der Hand hielt ich noch den Umschlag mit den fünftausend Mäusen. Draußen sah ich den Kerl indessen in ein Taxi steigen.

      Ich muss mir ins Ohr kneifen, dachte ich. Ich kniff. Aber geträumt hatte ich nicht.

      1

      Später, in Tinas Wohnung, saß ich eine ganze Weile einfach da und dachte über diesen grauen Mann mit der dicken Brille nach. Aber so sehr ich meine Gehirnzellen auch anstrengte, es war ziemlich aussichtslos, dass ich darauf kam, wer er war. Ein Gangsterboss? Der Abgesandte eines Bosses? Der Abgesandte eines Abgesandten?

      Nein, dachte ich. Die Sache war größer. Vorausgesetzt, er hatte es wirklich ernst gemeint, was er da von einer halben Million Franken gesagt hatte. Aber er schien es ernst zu meinen. Ich fühlte unwillkürlich an die Brust, wo ich den verdammten Umschlag mit den fünftausend Mäusen trug. Meine Gedanken bewegten sich im Kreis. Und im Zentrum dieses verfluchten Kreises war die halbe Million. Hier wollte nicht irgendein mittelschwerer Drogenbaron die Konkurrenz beseitigen. Also kam der Graue wahrscheinlich auch aus einem ganz anderen Milieu. Ich hatte es schon von Anfang an vermutet.

      Instinktiv, sozusagen. Der Graue hatte etwas sehr Korrektes.

      Etwas Beamtenhaftes, sozusagen. Und vielleicht war er das ja auch. Ein Beamter. Ein Geheimdienstler, der jemanden brauchte, der ihm die heißen Kartoffeln aus dem Feuer holte.

      Und warum ich? Die Frage hämmerte mindestens zum fünfhundertsten Mal in meinem Schädel. Warum ich und nicht ein ausgekochter Spitzenprofi? Der Graue musste noch Gesichtspunkte in seiner Rechnung haben, die ich nicht kannte.

      Ich fühlte wieder den Umschlag.

      Die fünftausend Mäuse verpflichten dich zu nichts, dachte ich. Also nimm sie und brauch' sie auf. Nachgedacht hast du ja. Damit ist dein Teil des Jobs erledigt. Dachte ich.

      Ich hätte mir gewünscht, dass die Sache so einfach gewesen wäre, aber natürlich wusste ich, dass dem nicht so war. Es hing ganz davon ab, mit wem ich es da zu tun hatte.

      Vielleicht würden sie mir ebenfalls einen Todesengel vorbeischicken, wenn meine Antwort endgültig negativ ausfiel. Das konnte niemand ausschließen. Und die andere Sache waren die fünfhunderttausend Franken. Das war schon was. Damit konnte man neu anfangen. Andererseits musste derjenige, der diesen Job machte, das sicher auch. Aber ich hätte nichts dagegen gehabt. Nichts gegen die halbe Million und nichts gegen das Neu-Anfangen. Wäre mir auch ziemlich egal gewesen wo. Australien oder Südamerika, es hätte alles keine Rolle gespielt.

      Später, als Tina nach Hause kam, saß ich noch immer ziemlich gedankenverloren da.

      "Was ist denn mit dir los?", fragte Tina.

      "Nichts."

      "Ach komm schon, irgendetwas ist los. Das sehe ich dir doch an."

      Wir waren immerhin schon lange genug zusammen, um uns gegenseitig solche Dinge an den Nasenspitzen ablesen zu können. Tina war Anfang zwanzig und ziemlich hübsch, wie ich fand. Ihre schulterlangen Haare hatte sie immer irgendwie zusammengesteckt, das gab ihr etwas Praktisches, Patentes.

      Und genau so war sie auch. Sie wusste immer, was zu tun war.

      Ihre Augen waren grün-grau.

      Ein Paar Augen, das mir etwas bedeutete.

      "So geht das nicht weiter mit dir", meinte sie. "Du hängst den ganzen Tag nur 'rum."

      Ich atmete erst einmal tief durch und sagte gar nichts.

      Meine Gedanken waren noch immer meilenweit entfernt. Ich überlegte, was ich mit dem Angebot machen sollte, das der graue Mann mir gemacht hatte. Eine halbe Million... Mir ging das einfach nicht aus dem Kopf. Jeder Mensch hat seinen Preis, ich bin überzeugt davon. Und vielleicht war das meiner. Ich dachte an die Abfindung, die ich vom französischen Staat für meine Dienste in der Legion bekommen hatte. Fast verbraucht. Irgendwie hatte ich nie eine besonders glückliche Hand gehabt, was Geld anging. Wie lange es wohl dauern würde, eine halbe Million Franken durchzubringen? Aber das war schon eine Summe, die selbst mich eine Weile über Wasser halten würde. Vermutlich sogar mehr als das.

      "Was hältst du von etwas ganz Bürgerlichem?", meinte Tina.

      "Häh?", machte ich. Ich schaute sie an, sie schaute zurück.

      Ihre grauen Augen musterten mich. "Wovon sprichst du?", fragte ich.

      "Von Arbeit. Einem Job. Ich meine damit allerdings nicht diese zwielichtigen Angelegenheiten, die du Geschäfte nennst."

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