Название: Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Автор
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783956178306
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Er hatte mir keine andere Wahl gelassen.
Ich ging auf den regungslos daliegenden Mann zu.
Schließlich stand ich zu seinen Füßen. Seine Augen blickten starr in Nichts. Das Mondlicht spiegelte sich in ihnen. Ich senkte die Waffe.
Rudi war mir gefolgt.
„Das ist der Mann, den wir suchen“, stellte ich fest. „Jemand, der Kampfsport betreibt, wie er uns selbst erzählt hat, und einen Porsche fährt.“
„Reza Tannous!“, stieß Rudi hervor.
„Die Waffe war von Anfang an die richtige Spur.“
„Er wird sie zwischenzeitlich irgendwo deponiert haben. Wie hätten wir das herausfinden können?“
Ich deutete auf das Boot, dessen Vertäuung beinahe gelöst worden war. Es handelte sich um ein einfaches Ruderboot, mit dem Angler hinauszufahren pflegten. Besonders nachts, wenn die Fische zur Ruhe kamen und besonders leicht anbissen.
Ein Mann lag regungslos darin – der Länge nach hingestreckt auf der Seite. Er trug nur eine Badehose. Das Gesicht war nicht zu sehen.
Rudi steckte seine Waffe ein und stieg auf das Boot. Er beugte sich über den Körper und drehte ihn herum.
„Es ist Subotitsch“, stellte er fest. „Hier ist ein Tuch mit...“ Rudi schnupperte kurz daran. „...Chloroform!“
Ich atmete tief durch. „Subotitsch sollte also hinaus auf den See geschafft werden und betäubt in den See geworfen werden“, stellte ich fest.
Rudi nickte. „Alles sollte wie ein Badeunfall aussehen.“
„Reza Tannous ist – war! - der Mann fürs Grobe bei Benny Farkas. Wenn Gerighauser Aussage stimmt, dann muss Farkas der Auftraggeber sein, Rudi!“
„So hat das sogenannte Dream-Team sich vielleicht mit Farkas eine ganz große Nummer als Opfer Ihrer Erpressungen ausgesucht!“
„Aber jemand wie Farkas lässt sich das nicht gefallen und schickt seinen Bluthund.“
„Nur können wir Farkas kaum etwas beweisen, jetzt da ihn sein Bluthund Reza Tannous nicht mehr belasten kann!“
„Warten wir ab, Rudi“, sagte ich. „Vielleicht siegt bei Subotitsch jetzt vielleicht endlich die Vernunft!“
„Oder der Überlebenswille!“, erwiderte Rudi. „Schließlich muss Subotitsch doch klar sein, dass Farkas sofort einen weiteren Killer auf ihn ansetzen wird – schon um die eigene Haut zu retten.“
45
Wir schafften den bewusstlosen Subotitsch zurück ins Haus und meldeten uns im Präsidium. Dabei erfuhren wir, dass Ede Gerighauser inzwischen ausgesagt hatte.
Seine Aussage bestätigte das, was wir bereits vermuteten. Kriminaldirektor Bock beorderte unsere Spurensicherer Sami Oldenburger und Pascal Horster zu dem Haus am See in Mecklenburg. Außerdem wurde die zuständige Gerichtsmedizin alarmiert, um Reza Tannous’ Leiche zu bergen, sowie ein Arzt, der sich um Tom Subotitsch kümmern sollte.
Wir hatten Subotitsch in sein Bett gelegt und bemühten uns darum, ihn aufzuwecken. Aber erst, als bereits der Gerichtsmediziner eintraf, erwachte er aus seiner Betäubung. Er wirkte verstört und wunderte sich darüber, dass er unter der Decke nur eine Badehose trug.
Wir erklären ihm, was geschehen war. Er nahm es ruhig zur Kenntnis.
„Sie wissen, dass Farkas bei nächster Gelegenheit einen anderen Killer schicken wird“, versuchte ich ihm klarzumachen. „Wir haben die Aussage eines Junkies und Ex-Mitgliedes der Killer Bandoleros, den Sie, Maybaum und Rademacher zu Spitzeldiensten gegen Farkas gepresst haben. Aber es ist zweifelhaft, ob dass reichen wird, um ihn festzunageln. Er wird davonkommen, Herr Subotitsch. Und er wird sich in aller Ruhe einen Profi anheuern können, der Sie umbringt.“
„Es ist Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen“, ergänzte Rudi. „Ein Verfahren kommt ohnehin auf Sie zu und Ihr Dienst in der Polizei dürfte so oder so beendet sein. Es ist nur die Frage, ob Sie überleben wollen?“
Subotitsch überlegte einen Moment. Er richtete sich auf und fuhr sich mit der flachen Hand über sein Gesicht.
„Okay“, sagte er. „Das Spiel ist aus.“
„Es freut mich, dass Sie realistisch genug sind, das zu erkennen. Dann helfen Sie uns, Farkas vor den Richter zu stellen.“
„Das ist nicht so einfach, Herr Kubinke. Farkas ist paranoid. Er hat mindestens ein halbes Dutzend Wohnungen unter den Namen von Strohmännern gekauft, wo er sich notfalls verkriechen kann, wenn mal ein Haftbefehl auf seinen Namen ausgestellt werden sollte. Er schläft alle paar Nächte woanders. Manchmal jettet er einfach nach Miami oder Los Angeles, wo er auch Residenzen besitzt.“
„Dann muss man ihn eben aus seinem Versteck locken“, erwiderte ich. „Wie sind Sie mit Farkas in Kontakt getreten – um ihn zu erpressen?“
„Wir haben uns in einer konspirativen Wohnung getroffen. Er kam natürlich nie persönlich. Wir hatten einen Mittelsmann.“
„Ede Gerighauser?“
„Ja.“
„Davon hat Gerighauser uns noch gar nichts erzählt“, ergänzte Rudi. „Seiner Darstellung nach hat Ihr ehrenwertes Polizisten-Trio ihn gnadenlos fallengelassen, nachdem die Verhaftung der ‚Killer Bandoleros’ über die Bühne gegangen war.“
„Haben wir auch. Er hat das nervlich nicht durchgestanden und ist zum Junkie geworden.“
„Wundert Sie das – nach dem, was mit seiner Schwester und seinen Eltern geschehen ist?“
„Farkas СКАЧАТЬ