Название: Дариус Дорван. Наемник
Автор: Владимир Корн
Издательство: ЛитРес: чтец
Жанр: Героическая фантастика
isbn:
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„Ich würde mir gern Ihre Brust ansehen. Die fehlende, meine ich. Ich habe so was noch nie gesehen, bin neugierig, wie eine fehlende Brust aussieht“, gab Spade zu.
Vera zog ihre Bluse an der linken Seite ein Stück hinunter. Über der glatten Haut verlief der Riemen eines einseitigen BHs, darunter befand sich glatte, gestraffte Brustmuskulatur, wie bei einem Mann, glatt, ohne Brustwarze, mit einer tiefen Narbe darunter, die beinahe aussah wie der Lanzenstoß Jesu.
„Eine Brust besteht zum größten Teil aus Fettgewebe und Haut. Darunter sind auch nur Muskeln wie bei euch.“
Spade spürte imaginäre Schmerzen bei der bloßen Vorstellung an den flüssigen Stickstoff und wie er ihr Fettgewebe gefror. Schrecklich wie ein Autounfall und doch faszinierend schön.
Das geliebte Gegenteil …
Das war er also? Der asiatische Gemischtwarenladen mit billigen, ausländisch gefertigten Kleidern, Porzellanfiguren und billigem Plastikspielzeug, hinter dem sich die Schönheitschirurgie befand. Pomelos, Äpfel, Ananas, Orangen. Ein einfacher Obststand aus hölzernen Schachteln auf dünnen Metallbeinen, der auf dem Pflaster des breiten Gehwegs vor dem großen Schaufenster stand, das voller einfacher Schaufensterpuppen mit irgendwelchen Trend-Imitationen war. Ein kleiner, älterer Asiat stand am Obststand, auf den Pia nun zielstrebig zuging. Es gab kaum jemanden, der sich für den kleinen Laden interessierte. Draußen standen ebenfalls billige Fahrräder und eine kleine Auswahl an Kleidung.
Der ältere Herr sah zu Pia auf, als würden ihr zerschnittenes Gesicht und ihr flauschiger Iro ihn einschüchtern. Pia lächelte und fragte: „Kennen Sie einen Doktor Steinmann?“
Der kleine, leicht gebeugte Kerl lächelte, was seine ohnehin schon spaltförmigen Augen noch schmaler werden ließ. Er nickte: „Oh ja, oh ja, ich kenne einen Doktor Steinmann. Wenn Sie mit Doktor Steinmann reden wollen, müssen Sie meine Frau fragen. Sie steht drinnen an der Kasse.“
„Danke.“ Pia ging die drei Stufen in den Kasten, den ein Zoll sicherlich gern einmal unter die Lupe nehmen würde, wobei er das Leben der beiden, vielleicht sogar gern, zerstören und ihnen jede Grundlage entziehen würde, nur um die Namen von Firmen zu schützen, die einfach nicht satt wurden, egal, wie viel sie verschlangen.
Drinnen machte sie gleich die ältere Asiatin aus, die an der Kasse stand, und ging zu ihr hinüber. „Kennen Sie …“, und noch bevor Pia aussprechen konnte, fuhr die Frau dazwischen: „Doktor Steinmann?“
Pia nickte. „Ja.“
„Doktor Steinmann ist gerade nicht da.“
Daraufhin begannen Pias Erwartungen zu schmelzen.
„Er wird bald zurück sein, warten Sie einen Moment.“
Sofort richteten sich Pias Erwartungen wieder auf.
„Wie lange wird es denn dauern, bis er zurück ist?“, hakte sie nach.
„Nicht lang. Zehn Minuten“, meinte Frau Wo.
Zehn Minuten konnte Pia ruhig warten, also sagte sie:
„Ich sehe mich solange um“, und ging um das Regal.
Billiges Spielzeug. Blaue Spritzpistolen, Plastikhubschrauber, lauter kleine Zootiere aus Plastik in einem Beutel, auf dessen Pappverschluss ein gemalter Löwe, Zebras, Giraffen und Elefanten gedruckt waren. Pia ging an den billigen Puppen vorbei. Babys aus Plastik, die sie mit ihren blauen Augen aus der Verpackung heraus anstarrten. Schon als Kinder spielten die Mädchen, wie man sich um ein Kind kümmert, fast, als wären sie für nichts anderes da. Und dicht daneben No-Name-Barbies, die sie lächelnd und hübsch geschminkt aus ihren Kisten anstarrten. Alle in hübschen, pinkfarbenen Kleidern. Pia hatte Pink noch nie gemocht oder die Tussen verstanden, die anscheinend im Kleinkindalter stecken geblieben waren, außer, dass ihre Sexualität dazugekommen war.
Überall diese kleinen, perfekten, makellosen Gesichter. Die Imitationen von reeller Perfektion. Und wenn Pia nicht ihre Cuttings und ihre rasierten Schläfen hätte, würde sie wahrscheinlich genauso aussehen mit ihrem strahlenden Lächeln, selbst wenn sie ihre Wangenmuskeln nicht gebrauchte, den perfekt geformten, strahlend blauen Augen und dem von Natur aus so perfekten Blond. Sie wäre so, wie sich ihre Eltern eine perfekte Tochter vorstellen, einfach makellos und schön, ohne jeden Eingriff. Glatte Haut, frei von jeder Spur eines Leberflecks. Keinen einzigen Pickel hatte sie in ihrem ganzen Leben gehabt, nicht einmal Mitesser während der Pubertät. Die Nase war, wie ein Maler sie nicht besser hätte malen können. Sie hatte straffe Brüste mit dem Hauch einer Tropfenform. Selbst die Form ihrer Vagina war sicher vorgeplant.
Unverwandt griff sie in ihre Tasche und zog den Schlüsselbund heraus, an dem ein Barbiekopf baumelte. Er hatte einen Irokesenschnitt wie sie und die gleichen Narben, die sie mit einem Messer in das glatte Plastik geritzt, geradezu gemeißelt hatte. Sie wollte wissen, wie sie aussehen würde.
Fast träumerisch dachte sie an den Tag, an dem sie ihre Narben mit einem roten Filzstift vorgezeichnet hatte, fast wie ein echter Chirurg vor der Operation. Wie sie nackt vor dem Spiegel gestanden hatte und das Blut über ihr Gesicht gelaufen war. Wie sie es immer wieder abgewaschen hatte, um die feinen und nach dem dritten Waschen verblassenden Filzstiftlinien zu sehen. Wie schmerzhaft, aber auch befriedigend es gewesen war. Wie ihr ganzes Bad voller Blutspritzer gewesen war.
Geburten sind immer schmerzhaft, hatte Pia gedacht. Und gerade eben habe ich mich selbst neu geboren. Ich habe mich entschieden, niemand sonst.
Kann man bei einem Spermium, das immer in Richtung Eizelle strebt, von einem unbedingten Willen zum Leben ausgehen oder muss man es als natürlichen Reflex sehen?
Pia fuhr ihre Narben mit den Fingern nach, sie kamen ihr noch so groß vor, dabei waren sie fast verheilt und bald würden sie kaum noch zu sehen sein, so, als würde sich ihr Gesicht, egal was sie damit anstellte, immer zu dem Barbiegesicht zurückverwandeln.
Zufällig sah sie zur Tür, wo ein asiatisches Mädchen, das ungefähr in ihrem Alter war, hineingelaufen kam – Pia vermutete ganz richtig, dass es die Tochter der beiden war –, gefolgt von einem dünnen Mann mit ausdruckslosem Gesicht, der etwas von dem berechnenden Wesen eines entlassenen Mathelehrers hatte.
Noch während genau diese Gedanken hinter ihrem vernarbten Gesicht entlangglitten, rief Frau Wo: „Doktor Steinmann ist jetzt da!“
Pia stopfte ihren Schlüssel im Gehen in die Tasche zurück und ging auf David zu. „Sie sind Doktor Steinmann?“, fragte sie etwas nervös.
Er sah sie abschätzend an und Pia konnte nicht sagen, was in seinem Kopf vorging, dann sagte er ruhig: „Ja. Was kann ich für Sie tun?“
„Ich habe gehört, dass Sie hier Ihre Praxis haben“, erwiderte Pia leise.
„Ja, ich nehme an, Sie wollen sie sehen?“
„Ja.“
„Kommen Sie mit“, meinte David und zog an ihr vorüber.
Pia durchströmte eine СКАЧАТЬ