Termonia. Renate Doms
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Название: Termonia

Автор: Renate Doms

Издательство: Автор

Жанр: Детская фантастика

Серия:

isbn: 9783944575124

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СКАЧАТЬ Die Youla?«

      Youla lächelte zufrieden. Es überraschte sie nicht, dass sie auch hier nicht unbekannt war, trotzdem gab sie sich bescheiden. »Wie mir scheint, eilt mein Ruf mir voraus.«

      »Bei Hedog und das mir! Du bist eine der mächtigsten Zauberinnen. Wie könnte ich dir denn helfen?« Untertänigst beugte Salenga ihren betagten Rücken.

      »Ich mag in der Tat eine gewisse Macht besitzen, dennoch gibt es etwas, dass ich nicht vermag. Aber du kannst das.«

      »Was sollte das sein? Ich habe meine Kräuter und braue Tinkturen und Heilmittel daraus. Nicht mehr und nicht weniger.«

      Youla ging einen Schritt auf das kleine Fenster zu, durch das man den Kutschbock und die zwei davor gespannten weißen Omihyns sehen konnte, die noch immer genüsslich das Heu mit ihren Zähnen zermahlten.

      »Du bist im Besitz dieser edlen und einzigartigen Geschöpfe da draußen …« Die Zauberin wandte sich vom Fenster ab und warf einen sorgenvollen Blick auf den noch immer zuckenden Korb am Boden. »… und ich möchte lieber nicht erfahren, was sich in dieser Kiste verbirgt. Magische Geschöpfe waren mir schon immer ein Rätsel und ich ziehe es vor, ihnen weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Es gibt allerdings ein Geschöpf, das ich aufzusuchen gedenke. Und damit dieses Zusammentreffen gut ausgeht, benötige ich deine Hilfe.«

      »Welches Geschöpf sollte das denn sein?«

      Youla schaute Salenga fest in die Augen. »Ein Lauerfisch.«

      Salenga lachte spitz auf, aber dadurch konnte sie nicht verhindern, dass Youla ihr angsterfülltes Gesicht sah.

      »Der Lauerfisch ist ein Mythos. Jeder weiß das. Ebenso wie Nemelist. Glaubst du tatsächlich an das Märchen von diesem Wasserschloss und dem Schleier der Schatten? Schleier, Schloss und Lauerfisch existieren nicht«, behauptete die Alte felsenfest, doch etwas an ihr zeigte, dass da ein Fünkchen Glaube an diese Dinge aufkeimte.

      »Du weißt, dass sie existieren, Alte. Und du weißt, wie man dieses Ungetüm lahm legen kann, um ungehindert das Schloss zu betreten.« Youlas stechender Blick durchbohrte die Alte.

      Salenga fühlte sich mehr und mehr unwohl in Gegenwart dieser Zauberin, denn sie spürte die schwarze Magie, die durch Youlas Adern floss. Angst überkam die Kräuterfrau und schließlich brach sie ein. Keine Sekunde länger hätte sie diesem Blick standhalten können, und Youla wusste das sehr genau.

      »Ja, du hast recht, ich weiß um Nemelist und auch was es beherbergt. Ich weiß aber auch, dass es besser für uns alle ist, dass das, was im Schloss aufbewahrt wird, an seinem angestammten Platz verbleibt. Oder willst du den Zorn der Elementare auf dich ziehen?«

      »Lass die Elementare meine Sorge sein. Brau du mir nur einen Trank, der den Lauerfisch außer Gefecht setzt«, erwiderte die Zauberin.

      Salenga beäugte Youla nun argwöhnisch. Trotz Furcht witterte sie ein großes Geschäft … Größer als alle Geschäfte, die sie je abgewickelt hatte. Hiernach würde sie sich zur Ruhe setzen können. Sie durfte jetzt nur keinen Fehler machen. Sie stand auf, ging ein paar Schritte auf Youla zu und reckte sich zu voller Größe, was nicht viel nützte, denn Youla überragte sie um einen ganzen Kopf.

      Die hochgewachsene Zauberin schaute hochmütig auf das Kräuterweib herab.

      Salenga räusperte sich. »Was springt für mich dabei heraus? Mit ein paar lumpigen Tibar wirst du meine Dienste für dieses Vorhaben nicht bekommen«, tönte sie und mühte sich, ihre Stimme fest und fordernd klingen zu lassen, was Youla jedoch kaum beeindruckte. Die halbherzige Forderung rang der Zauberin nur ein müdes Lächeln ab. Sie packte die Alte an ihrem Tuch, drängte sie in eine Ecke des Wagens und drückte sie gegen die mit Haken bestückte Wand. Knisternd zerbröselten die Kräuter in abertausend Stückchen und rieselten zu Boden. Der Geruch von Salbei, Melisse und Minze breitete sich aus. Die metallenen Spitzen der Haken drückten sich durch Salengas Kleid und stachen sie in den Rücken. Die Alte stöhnte auf.

      »Ich denke nicht, dass du in der Position bist, Forderungen an mich zu richten«, gab Youla ihr unmissverständlich zu verstehen, dann ließ sie sie los. »Die Bedingungen unserer Geschäftsbeziehung stelle ich.«

      Salenga sackte zusammen, japste nach Luft und kroch von Youla weg.

      »Ich gebe dir genau zwei Tage Zeit, dann komme ich wieder und hole den Trank. Und lass dir ja nicht einfallen zu verschwinden. Ich werde dich aufspüren«, drohte Youla und verschwand in einer weißen Rauchwolke.

       Zwei

      Pläne

      Das monotone Piepsen des Weckers holte Cathy Punkt 5 : 30 Uhr aus einem unruhigen Schlaf. Ohne sich groß aufzurichten, suchte sie mit ausgestrecktem Arm im Dämmerlicht nach der nervenden Uhr, um sie zum Schweigen zu bringen. Der Inhalt des Bechers, den sie tags zuvor auf dem Nachttisch abgestellt hatte, ergoss sich über ihrer linken Schulter. Nun schnellte Cathy hellwach empor.

      »So ’n Mist«, wetterte sie und schlug ihre Bettdecke zurück. Sie verpasste dem Wecker, den sie aus Watford mitgebracht hatte und der noch immer nervtötend piepste, einen kräftigen Schlag und er verstummte augenblicklich. Es war noch dunkel und Cathy horchte in die Stille. Sie hoffte, dass ihre Großeltern nicht wach geworden waren, was bei dem Lärm, den der Wecker und ihr Gepolter veranstaltet hatten, sehr unwahrscheinlich war. Cathy sollte sich nicht täuschen, denn Sekunden später pochte es ganz sachte an ihrer Tür.

      »Komm rein, ich bin wach«, rief sie leise und ihre Großmutter trat ins Zimmer. Unter ihrem langen gelben Nachthemd schauten lustige bunte Pantoffeln hervor.

      Perl hatte eine große Stola um ihre Schultern gelegt. Ihr graues Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten, der über ihrer Schulter hing.

      »Was in Hedogs Namen veranstaltest du denn so früh schon hier drin?«, flüsterte Perl verschlafen.

      »Entschuldige, ich wollte euch nicht aufwecken. Ich habe den Wasserbecher umgestoßen, als ich den blöden Knopf vom Wecker nicht gleich gefunden hatte. Jetzt ist mein Bett ganz nass.«

      Perl entzündete die kleine Lampe an der Wand über der Waschschüssel, woraufhin sich ein gemütliches Licht in der kleinen Kammer ausbreitete.

      »Wo willst du denn um diese Uhrzeit hin?«

      »Ich wollte mit Annabelle und Finn zu Hesekiel. Wir wollen schauen, wie weit er mit dem magischen Spiegel ist.«

      Perl schüttelte ungläubig ihren Kopf. »Magischer Spiegel. So ein Unfug und dann auch noch mitten in der Nacht, als ob das nicht bis zum Tagesanbruch Zeit hätte.« Perl schüttelte müde den Kopf. »Der alte Hesekiel schafft es aber auch immer wieder, euch Kinder in seinen Bann zu ziehen. Kein Wort glaub ich ihm. Ich geh Frühstück machen.«

      »Nein, warte, Großmutter, das brauchst du nicht. Leg dich wieder hin. Ich komm schon allein zurecht«, beteuerte Cathy, doch Perl winkte nur ab.

      »Soweit kommt es noch, ich bereite seit Jahrzehnten das Frühstück in diesem СКАЧАТЬ