Название: Akrons Crowley Tarot Führer
Автор: Akron Frey
Издательство: Автор
Жанр: Эзотерика
isbn: 9783905372489
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eine vitale Größe mit begrenzter Existenzdauer, der sich aus unbewussten Verhaltensmechanismen und kollektiven Urmustern zusammensetzt. Aus alchemistischer Sicht stellt der rote Adler die rote Tinktur der Alchemisten dar, die der Natur der Sonne entspricht, während das Wappentier der Regentin mit dem Mond korrespondiert.2 In die gleiche Richtung deutet auch das von oben einströmende Licht:3 Nur solange die Motive und Handlungen sich im Einklang mit dem schöpferischen Willen befinden, sind die angepeilten Ziele erstrebenswert. Deshalb wäre es aus heutiger Sicht sinnvoller zu sagen: Nicht Ich und der Vater, sondern Vorstellung und Wille oder Sehnsucht und Ziel sind eins! Das Lamm mit Siegesfahne schließlich versinnbildlicht das absolute Vertrauen in den Großen Vater oder Big Brother, dessen Regeln zu überwachen er sich zusammen mit seinem Kumpanen, dem geistigeren, aber nicht weniger autoritären Hierophanten, berufen fühlt.4 Das reflektiert den Persönlichkeitsteil eines strengen, aber gerechten Herrschers, der seine Kinder auf das harte Leben vorbereitet und auch die Bürde ohne Murren für den Umstand trägt, dass sie ihn später dafür hassen werden. Sein Herz kann letzten Endes nur erringen, wer alle Hinweisschilder genau beachtet, keines der Verbote missachtet und alle Regeln respektvoll akzeptiert. Diese Sicherheit ist für den Kaiser die Voraussetzung, um seine Seele wenigstens einen Spalt breit zu öffnen.
Weiterführende Bemerkungen
1 Damit nimmt der Kaiser eine Haltung ein, die allegorisch das alchemistische Zeichen darstellt. Das † steht für Stabilität und Fixierung bis hin zum Starrsinn und das △ für Zuverlässigkeit, Verantwortung, zähe Ausdauer und stetige Disziplin. Zusammen bilden sie das alchemistische Symbol des
Was finden wir als weitere elegante Umschreibungen in dieser Karte versteckt? Die Krone hat 6 Strahlen, was mit der Sephira Nr. 6 korrespondiert.5 Sie ist mit 6 Steinen besetzt, die ein Kreuz in einem Kreis zeigen, was der Kontrolle (+) des Unfassbaren (0) entspricht. Auf den Thronlehnen sehen wir die beiden großen 16-zackigen Sterne (16 = 4 x 4), Zeichen der strukturierenden und alles kontrollierenden Kraft. Auch der harte, wuchtige Gesichtsausdruck des Kaisers zeigt eine starre innere Haltung, allen Anforderungen des Lebens zu trotzen, was Crowley aber als künstlerisches Manko auffasste. In einer übelgelaunten Note hält er Harris bei der Gestaltung menschlicher Gesichter fehlendes Selbstvertrauen vor: Ihr Problem bei Gesichtsformen ist symptomatisch für die moderne Seelenkrankheit. Es ist ein Fehlen von Selbstvertrauen in die kreativen Kräfte. Ich muss betonen, dass diese Angst vor »Gesichtern« ein entsetzliches Symptom der Feigheit ist. (Crowley im Dezember 1939 in einem Brief an Harris)
Andere Verbindungen
– Tiefenpsychologische Zusammenhänge –
Die Eltern
Die Nähe der Trümpfe III und IV ist nicht zufällig, denn sie sind das durch eine ähnliche, sich ergänzende Körpersprache in ein Netzwerk von gegenseitigen Beziehungen eingebundene Elternpaar. Bei der Mutter sind es die sanften Pastelltöne in weichem Licht, die die fließenden Formen des Lebens zum Ausdruck bringen, während beim Vater die breite Sitzhaltung und der dominante Körperausdruck in brennenden Orange-Rot-Farben dominieren. Die Bienen, die bei der Urmutter noch Fruchtbarkeit symbolisieren, verwandeln sich auf dem Gewand des Regenten eher zu einem Zeichen für die Struktur der Waben im Bienenstock. Umgekehrt sind die kristallisierenden, sechzehnzackigen Sonnensterne des Kaisers der Gegenpart zu den beiden sichelförmigen Monden der Kaiserin. Auch die beiden Widderköpfe, von denen der eine im Schatten steht und der andere in dem von oben einfallenden Licht, korrespondieren mit dem Doppelmotiv der Mondgöttin zwischen ihrer hellen (Luna, Selene) und dunklen Seite (Hekate), das aus ältester Zeit überliefert ist. Die gleiche Idee finden wir bei der Kaiserin, die zwischen der zunehmenden (oben) und der abnehmenden Mondsichel (unten) sitzt. Die weiße Taube in ihrem Blickfeld hält sich im Lichtkreis des Mondes auf, während der Sperling in ihrem Rücken etwas in den Schatten eingetaucht ist. Bleibt noch die ausgeklügelte Symmetrie der beiden Wappentiere. Während der weiße Doppeladler auf der linken Seite mit dem silbernen Mond korrespondiert und damit Ausdruck der inneren Quellen des Weiblichen ist, steht dieser auf der rechten Seite des Kaisers und damit für die bewusste Beherrschung der Materie. Er zeigt unser Streben nach Unabhängigkeit von den Bedingtheiten der Natur, das der Hingabe an die fließenden Abläufe der Schöpfung entgegensteht.6
Das (die Eltern erschaffende) Kind
Die Verbindung dieser beiden Karten krönt sich im Kind. Die beiden Elternteile sind völlig aufeinander abgestimmt und der Narr schiebt sich (spirituell) ergänzend dazwischen. Doch Vorsicht, so einfach kann die Lösung nicht sein – wäre die Reise schon zu Ende, wofür bräuchte man dann noch die anderen Trümpfe und Kartensätze?
Normalerweise geht man davon aus, dass der Narr das Kind des Herrscherpaares Kaiserin – Kaiser ist. Energetisch ist es ein bisschen komplizierter. In Wirklichkeit ist das Unbewusste der Architekt der Realität, denn der Verstand des Menschen holt sich seine Impulse maßgeblich aus den Eingebungen seines Unbewussten. Simpel gesprochen erklärt sich das so: Der duale Verstand ist sich nicht bewusst genug, die Impulse, die er ständig empfängt, auf seine Ursprünge hin abklopfen zu können. Da er aber die Kontrolle nicht abgeben will, schlägt ihm das Unbewusste einen Deal vor: Es gibt ihm das Gefühl, das ihn glauben lässt, seine Realität selbst erschaffen zu können, wenn er dafür die Ermittlungen einstellt, herausfinden zu wollen, warum das so ist. Man könnte auch sagen, das Unbewusste bedient sich im Narren eines Tricks: Es gibt dem Ego des Herrschers in der Inszenierung »Das Ich ist der Erschaffer seines Selbst« das Gefühl, sich als Darsteller in dem von ihm selbst gestalteten Stück zu profilieren und das Ganze als »Realität« wahrzunehmen. Deshalb ist alles, was wir empfinden, eine Schein-Kontrolle. Im Grunde spielen die Eltern in unserem Exempel die Hauptrolle in einem Stück, das ihnen vom Narren (= Unbewussten) kreiert worden ist.
Die Lösung vom inneren Vaterbild
Nach dem, was wir gesagt haben, tönt es ein wenig absurd, wenn wir nun zu erklären versuchen, dass sich der Narr auf seiner spirituellen Reise nach der Mutter auch vom Vater emanzipieren muss. Der Held muss nicht nur den Kaiser (in sich) besiegen und töten, um frei zu werden, er muss sich auch von allem trennen, was sie repräsentieren. Um sich an seine spirituelle Quelle herantasten zu können, muss er ein Loch in das ihm von den Eltern anerzogene Weltbild sprengen, damit die Erkenntnisse aus tieferen Ebenen, die er für seinen spirituellen Weg benötigt, auf seine gereinigte und unverstellte Bewusstseinsbühne gelangen können.
Psychologisch betrachtet können wir in den Akt der Zerstörung auch einen Akt der Liebe unter einem verkehrten Stern interpretieren, eine Art Verzweiflung, um die zu bestrafen, die einem die Liebe verweigerten, nach der man sich sehnte. Pointiert formuliert mag es sich dabei um den Schock der Bewusstwerdung, also der schmerzlichen Ablösung von der Natur, handeln. Dieser innere Schmerz wirkt in den Minderwertigkeitsgefühlen des unerlösten Kind-Helden im Vater fort, der das Leben dafür bestrafen will, dass ihn die Mutter von sich stieß.
Der pubertierende СКАЧАТЬ