Название: Schöpferisches Schlesien von A bis Z
Автор: Suzanna Wycisk-Müller
Издательство: Автор
Жанр: Историческая литература
isbn: 9783957446541
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Er beschäftigte sich unter anderem mit den Folgen der Relativitätstheorie seines Physiker-Kollegen Albert Einstein17 für die Physik fester Körper und mit der Theorie atomarer Kristallgitter. Darüber veröffentlichte er 1915 das Buch „Dynamik der Kristallgitter". Mit einem Kollegen entwickelte er die Quantentheorie der spezifischen Wärme.
Born war zunächst Privatdozent in Göttingen, danach außerordentlicher Professor für theoretische Physik an der Universität Berlin, wo er mit Max Planck18, Albert Einstein und Walter Nernst19 zusammenarbeitete. 1919 erhielt er seinen ersten Lehrstuhl an der Universität in Frankfurt/Main.
1933 nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Max Born wegen seiner jüdischen Vorfahren zwangsbeurlaubt. Er wanderte im selben Jahr nach England aus.
1934 erhielt er eine Professur in Cambridge.
1936 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Im selben Jahr wechselte er an den Lehrstuhl für theoretische Physik an der Universität in Edinburgh, wo er als Dozent tätig war.
1953, nach seiner Emeritierung, kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich in Bad Pyrmont nieder. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Göttinger Stadtfriedhof.
Mit Albert Einstein war Born lebenslang eng befreundet. Aus Borns Göttinger Schule kamen berühmte Physiker wie Maria Goeppert-Mayer20, Victor Weisskopf21 und Robert Oppenheimer22.
Born engagierte sich gegen das globale Wettrüsten und war 1957 Mitverfasser des Appells der Physiker gegen Missbrauch der Kernphysik für Rüstungszwecke.
(Fotos: Antoni Stryjewski, 2012)
2002 wurde an Borns Geburtshaus eine Gedenktafel in polnischer, deutscher und englischer Sprache angebracht. Das Geburtshaus selbst ist unbewohnt und wartet auf Sanierung.
Im August 2014 war auch die Gedenktafel entfernt, es blieben nur Spuren zurück. Unweit des Mineralogischen Museums in Breslau ist ein Platz nach Max Born benannt.
In der Galerie „Große Breslauer" im Breslauer Rathaus ist eine Büste von Max Born aus schlesischem Marmor aufgestellt. Das Kompendium der Encyklopedia Wrocławia würdigt Max Born mit einem Eintrag.
Ehrungen und Anerkennungen:
1948 Max-Planck-Medaille, 1950 die Hughes-Medaille
1953 Ehrenbürger der Stadt Göttingen, auch eine Straße ist nach ihm benannt
1954 Nobelpreis für Physik
1959 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
Ehrenmitgliedschaft von Akademien in Moskau, Washington und Ehrendoktor in Bristol, Bordeaux, Oxford, Freiburg im Breisgau, Edinburgh, Oslo, Brüssel, an der Humboldt- Universität Berlin und der Universität Stuttgart
Max Born gehört zu den größten Physikern des 20. Jahrhunderts.
17 Albert Einstein, 1879 - 1955, deutscher Physiker, Begründer der speziellen Relativitätstheorie, 1922 Nobelpreis für Physik
18 Max Planck, 1858 - 1947, deutscher Physiker, Begründer der Quantenphysik, 1918 Nobelpreis für Physik
19 Walter Nernst, 1864 - 1941, deutscher Physiker und Chemiker, 1920 Nobelpreis für Chemie
20 s. Goeppert-Mayer, Maria
21 Victor Frederick Weisskopf, 1908 - 2002, österreichisch-US-amerikanischer Physiker
22Julius Robert Oppenheimer, 1904 - 1967, US-amerikanischer Physiker
Borsig, Johann Friedrich August
* 23. Juni 1804 in Breslau
† 6. Juli 1854 in Berlin
Maschinen- und Lokomotivenbauer
Industriepionier – Erbauer der ersten
Lokomotivfabrik in Berlin
Gründer der Borsigwerke in Oberschlesien
Borsig war Sohn einer schlesischen Bauern- und Handwerkerfamilie.
Er lernte zunächst Zimmermann. Zur weiteren Ausbildung ging er an die Kunst-, Bau- und Handwerkerschule in Breslau, danach an das Gewerbeinstitut in Berlin. Diese Ausbildung brach er ab und machte im September 1825 eine Ausbildung in Maschinenbau bei der Berliner Eisengießerei.
Mit seinem ersten Auftrag, der Montage einer Dampfmaschine in Waldenburg/Wałbrzych, bekam er die erste feste Anstellung.
Nachbau der Beuth von 1912, Deutsches Technikmuseum Berlin
1836 erwarb Borsig ein Grundstück und gründete eine eigene Eisengießerei und Maschinenfabrik in Berlin. 1841 brach die Ära der Dampflokomotive an und Borsig erlangte bald den Ruf eines Lokomotivbauers.
1844 stellte Borsig auf der Berliner Industrieausstellung seine 24. Dampflokomotive, die Beuth, aus. Es war die erste in Deutschland entwickelte Lokomotive.
Borsigs Unternehmen entwickelte sich schnell zu einem Lokomotivunternehmen. Von 1845 bis 1847 baute das Unternehmen insgesamt 170 Lokomotiven.
Außer Dampflokomotiven baute das Unternehmen auch Kunst- und Baugussteile.
Borsig arbeitete an der Fontänenanlage im Park Sanssouci in Potsdam, an der Kuppel der Potsdamer Nicolai-Kirche und an der Kuppel des Königlichen Schlosses in Berlin, für die er 1851 den Titel eines Kommerzienrates erhielt.
1847 errichtete Borsig ein Eisenhüttenwalzwerk und erwarb 1850 die Eisengießerei und Maschinenfabrk in Berlin-Moabit. Im selben Jahr reiste Borsig nach Oberschlesien, um dort die geplante Errichtung eines Hüttenwerkes und geeignete Kohlenlagerstätten zur Herstellung der seiner Dampfmaschinen zu prüfen.
1853 baute Borsig die Lokomotive für die Warschau-Wien-Eisenbahn.
1854 schloss Borsig mit Ballestrem23 einen Pachtvertrag über die Kohlengruben in Hindenburg-Biskupitz/Zabrze-Biskupice für 25 Jahre ab und erwarb ein Baugelände für ein Hüttenwerk. So wurde der Borsig-Besitz in Oberschlesien geboren. Im selben Jahr wurde die 500. Dampflokomotive in seinem Unternehmen gebaut.
August Borsig ist in die deutsche Industrie und Sozialgeschichte als „das größte und erfolgreichste Unternehmergenie, das Deutschland je hervorgebracht hat" eingegangen.
Er wurde mit dem Roten Adlerorden und dem Titel Geheimer Kommerzienrat geehrt und starb 1854 auf dem Höhepunkt seiner Karriere im Alter von 50 Jahren.