Deutung
1. Die Situation als solche
Die Gegebenheiten der Umstände, die zur Entscheidungssituation führen.
2. Die körperliche Ebene des Tuns
Der physische Bereich des Erlebens, wenn du es tust.
3. Die körperliche Ebene des Nicht-Tuns
Der physische Bereich des Erlebens, wenn du es nicht tust.
4. Die seelische Ebene des Tuns
Der psychische Bereich des Empfindens, wenn du es tust.
5. Die seelische Ebene des Nicht-Tuns
Der psychische Bereich des Empfindens, wenn du es nicht tust.
VIII Der Neunstrahl (Das Beziehungsspiel)
Fragestellung
Wie sehe ich den Partner, bzw. wie sieht er mich?
Welchen Schatten reflektiere ich im anderen bzw. lebe ich im anderen gegen mich?
Wie ist meine Beziehung insgesamt einzuschätzen?
Wie sieht mein inneres Bild der Beziehung aus?
Hintergrund
Hier geht es um die Beziehung zum Partner. Präziser: um die Konfliktaufnahme mit dem im Partner reflektierten Teil meiner selbst. Kein Mensch kann sich mit sich selbst – oder mit dem, was er für sich selbst hält – zufrieden geben. Also ist es der andere bzw. das Bild des anderen, das uns wieder vollständig macht. Nach C. G. Jung erfährt der Mann in der Frau sich selbst durch seinen eigenen unbewussten weiblichen Aspekt (= Anima), die Frau erfährt im Mann sich selbst in ihrem unbewussten männlichen Aspekt (= Animus). Erst wenn wir bereit sind, zu akzeptieren, dass der andersgeschlechtliche Teil in uns selbst meist nur über das gespiegelte Bild eines Partners erkannt und zurückgenommen werden kann, können wir aus uns heraustreten. Damit trete ich in eine vollständigere Form der Beziehung ein, wobei mein jetziges Ich zu einem Teil dessen wird, der erst mit dem integrierten Bild meiner Erfahrung wirklich „ganz ich selbst“ ist.
Allegorie (Adams Rippe)
Die Suche nach sich selbst im Bild des Partners ist ein seelischer Vorgang, der bereits von der biblischen Allegorik behandelt wird, und zwar im Mythos von der Erschaffung Evas aus einer Rippe Adams. Er wird meist dahingehend interpretiert, dass der Urmensch erst dadurch die Vollständigkeit der menschlichen Existenz erreicht habe. Es ist aber auch möglich, ihn umgekehrt zu deuten: Adam wurde gleichsam „unvollständig“ gemacht, indem ein Teil von ihm in die Welt gesetzt wurde, den er außen suchen und wieder in sein Selbst integrieren muss. Hier liegt der Keim der Vertreibung aus dem Paradies verborgen – die Vertreibung aus dem eigenen Selbst. Damit wird dem Menschen durch göttlichen Willen das Ziel verordnet, die voneinander getrennten Teile seiner eigenen Natur wieder zu vereinigen. Die Motivation, die ursprüngliche Ganzheit wiederzuerlangen, ist der Hunger nach dem Verlorenen, der Hunger nach jenem Teil von sich selbst, der außerhalb des Ego liegt und der die Menschen zwingt, aus sich heraus- und in die Welt hineinzutreten.
Die Tür, durch die man aus sich heraus- und in die Welt hineintritt, ist man selbst. Ist das Karma gut, dann kann ich meinen inneren Spannungen bewusst entgegentreten, indem ich das, was mich beim anderen fasziniert, als den unerlösten Teil in mir selbst erkenne. Erst muss die Einsicht da sein, dass ich mich nur von Menschen angezogen fühle, denen gegenüber bei mir schon eine Bereitschaft da ist, mich anziehen zu lassen. Dann kommt die Erkenntnis, dass der Teil, den ich beim anderen suche, jener Teil von mir ist, der außen zurückgewonnen werden kann.
Die „Rippe“, die zu mir gehört, aber nun im außen existiert, ist die Gnade Gottes, die mir geschenkt wurde, als ich das Paradies verlassen und in die Dualität hinabsteigen musste. Indem ich sie „im anderen“ finde, werde ich wieder vollständig – werde ich wieder ein Teil von Gott. Wenn ich nicht erkenne, was in mir selbst unerlöst ist, bin ich zu keiner wirklichen Beziehung fähig, weil ich den anderen niemals getrennt von meinen eigenen Bildern und Vorstellungen wirklich sehen und erleben kann.
Auf dieser Stufe kann mir am anderen nur das missfallen, was mich an mir selbst quält. Denn das, was mich an mir selbst nicht quält, kann mir durch einen anderen auch nicht ins Bewusstsein gerufen werden. Wenn ich andererseits erkenne, dass mir nichts von außerhalb entgegentreten kann, was nicht schon in mir selbst liegt, dann kann ich endlich erfahren, dass jede Begegnung nur einem einzigen Ziel dient: der Begegnung mit sich selbst!
Deutung
1. Der Beziehungshintergrund
Das Thema der Beziehung.
2. Die Beziehungsebene
Die bewusste Ebene, auf der du deinem Partner begegnest, wie du über ihn denkst und wie du die ganze Beziehung einschätzt.
3. Die Beziehungsebene des anderen
Die bewusste Ebene des Partners, auf der er dir begegnet, wie er über dich denkt und wie er eure Beziehung einschätzt.
4. Der Animus oder die Anima
Die Anima des Mannes oder der Animus der Frau4, also die seelische Gegengeschlechtlichkeit im Bild des anderen. Die Karte zeigt, was du im anderen suchst bzw. was du an eigenem Suchen im anderen findest.
5. Der Animus oder die Anima des anderen
Die Anima des Partners oder der Animus der Partnerin, die sich in dir reflektieren: Der Mann erfährt in der Frau sich selbst in seinem weiblichen Aspekt, und die Frau erfährt im Mann sich selbst in ihrem männlichen Aspekt.
6. Die unbewusste Beziehungsebene
Die Essenz aus den Karten 2 und 4 oder die vierfache Vereinigung von Mann und Frau, Mann und Anima, Frau und Animus, Anima und Animus.
7. Die unbewusste Beziehungsebene des anderen
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