Arthritis heilen. Susan Blum
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Название: Arthritis heilen

Автор: Susan Blum

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783954843763

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СКАЧАТЬ Anpassung oder ein Absetzen der Medikation erwägen können. Dies ist jedoch kein Muss. Sie können auch einfach Ihr Allgemeinbefinden als Richtschnur nehmen.

      Viele Menschen fragen sich, warum ihre Ärzte sie zum Röntgen oder zu anderen Bildgebungsverfahren für die Hände schicken, um herauszufinden, welche Form der Arthritis bei ihnen vorliegt sowie ob und wie die Therapie hilft. Röntgen, Computertomografie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und Ultraschall sind sehr nützliche Methoden zur Beurteilung von Gelenkentzündungen und Gelenkschäden. So kann eine Diagnose auch unabhängig vom Vorliegen anderer ACR-2010-Kriterien gestellt werden. Ein erfahrener Radiologe kann die verschiedenen Arthritisformen allein anhand dieser Bilder erkennen, was sehr hilfreich sein kann, wenn die Blutuntersuchungen unauffällig sind.15 Die Gelenke von Menschen mit rheumatoider Arthritis unterscheiden sich auf charakteristische Weise von jenen von Personen mit anderen Arthritisformen, denn es kann in den Knochen beiderseits des Gelenks zu geringerer Knochendichte (Osteopenie), einer Verschmälerung des Gelenkspalts, Knochenerosionen sowie einem Anschwellen der Gelenkschleimhäute kommen. Bei chronischem Verlauf kann hieraus eine Fehlstellung des Gelenks erwachsen. An den Füßen erfasst die rheumatoide Arthritis in der Regel beide Zehengelenke sowie die Gelenke im Fußballen. Wenn Hände und Füße betroffen sind, tritt die Arthritis normalerweise symmetrisch auf, also auf der rechten und der linken Seite.

      Bildgebungsverfahren können auch eine Synovitis entdecken, eine Entzündung in der Schleimhaut der Gelenkkapsel, die offenbar noch vor den ersten Symptomen einer Arthritis auftritt. Als ein Team der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg die Gelenke von Patienten mit rheumatoider Arthritis über CT und MRT abbildete, stellte sich heraus, dass eine Synovitis sehr häufig vorlag, wenn zwar Antikörper nachweisbar waren, aber keine Arthritissymptomatik. Außerdem zeigte sich dabei, dass kleine geschädigte Areale mit dem späteren Auftreten von rheumatoider Arthritis in Zusammenhang standen. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass sich die Entzündung allmählich entwickelt und schließlich zu Arthritis führt. Am Ende folgt der Schmerz, und auch der wird erst spürbar, wenn eine gewisse Entzündungsschwelle überschritten wird.16

      Diese und andere Arbeiten legen nahe, dass die rheumatoide Arthritis die Spitze des Eisbergs ist. Erkennbar ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt, der nicht widerspiegelt, was insbesondere vor dem Auftreten der Symptome und einer entsprechenden Diagnose längst unter der Oberfläche abläuft. Das unterstreicht nachdrücklich, weshalb ein Arzt solch umfassende Diagnoseverfahren einsetzen muss, wenn jemand mit Arthritis, anhaltender Abgeschlagenheit oder Entzündungsmarkern im Blut sich bei ihm vorstellt. Bei entsprechenden Blutwerten muss selbst ein schmerzfreier Patient behandelt werden, als wäre die rheumatoide Arthritis bereits eingetreten, denn man kann die Entzündung gezielt beeinflussen, bevor Symptome und dauerhafte Schäden entstehen. Das ist der optimale Zeitpunkt, um einer drohenden Arthritis über einen funktionsmedizinischen Ansatz vorzubeugen.

      Frühe (seronegative) rheumatoide Arthritis

      Gelenkschmerzen, Steifheit oder Schwellungen, die nicht den Diagnosekriterien einer rheumatoiden Arthritis entsprechen, sind sehr verbreitet. Viele Rheumatologen sprechen in diesem Fall von einer rheumatoiden Arthritis (RA) im Frühstadium, die sich ohne rechtzeitiges Gegensteuern wahrscheinlich verschlimmert. Seronegativ bedeutet dabei, dass im Blut keine typischen RA-Antikörper nachweisbar sind. Tatsächlich sind die Entzündungsmarker ESR und CRP bei 60 Prozent der Menschen mit früher rheumatoider Arthritis unauffällig, bei 70 Prozent sind die Rheumafaktoren normal, und 70 Prozent haben auch normale Röntgenbilder.17 Man spricht dann von einer Ausschlussdiagnose, bei der durch akribische Detektivarbeit andere mögliche Ursachen wie Viruserkrankungen, Borreliose, Gicht oder eine andere Autoimmunkrankheit ausgeschlossen werden. (Siehe Einschub auf den Seiten 45 bis 48.) Wenn nichts zu finden ist, die Symptome (in der Regel an den Fingern oder Zehen) aber dem typischen Erscheinungsbild einer rheumatoiden Arthritis entsprechen, erhält der Patient gegebenenfalls die Diagnose einer frühen oder seronegativen rheumatoiden Arthritis.

      Frühe RA ist ein Grund zur Besorgnis, denn das bedeutet, dass man auf das Vollbild der Erkrankung zusteuert, wenn man nichts unternimmt. Genau das habe ich selbst erlebt. Als mir bewusst wurde, dass ich Arthritis in den Fingern hatte, obwohl alle Testwerte unauffällig waren, hielt ich die Arthritiskur vor lauter Angst, am Ende eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln, 1 000-prozentig ein. Ich konnte meine Gelenkentzündungen heilen, indem ich meinen Darm in Ordnung brachte, Entspannungsverfahren praktizierte und mich an die darmfreundliche Arthritisdiät hielt, damit mein Schicksal niemals rheumatoide Arthritis lauten würde. Was ich im Einzelnen unternommen habe, schildere ich in Kapitel 9, „Meine Geschichte: Wie alle Elemente zusammenfanden“.

      Im Frühstadium kann eine entzündlich bedingte Arthritis auf unerfindliche Weise kommen und gehen, Stunden bis Tage anhalten und von Tagen bis Monaten ohne Symptome gefolgt sein. Erkennbare Auslöser muss es dafür nicht geben. Diese Krankheitsform wird als „Palindromer Rheumatismus“ bezeichnet und gilt als Frühform der rheumatoiden Arthritis, auch wenn alle Tests unauffällig sind. Eine andere Form der seronegativen entzündlich bedingten Gelenkveränderung, die Polymyalgia rheumatica, ist der rheumatoiden Arthritis sehr ähnlich, weil hier eine Synovitis in den kleineren Gelenken der Hände und Füße vorliegt. Die Gelenkschmerzen sind jedoch deutlich erträglicher und treten in der Regel einseitig (asymmetrisch) auf. Bei diesen Patienten kommen auch erhebliche Muskelschmerzen hinzu. Menschen mit derartiger Symptomatik sollten die Arthritiskur ebenfalls befolgen.

      Überblick: Arthritisdiagnose kurz und knapp

      Rheumatische Gelenkerkrankungen

      Rheumatoide Arthritis (RA)

      ● Befällt beidseits die kleinen Gelenke, meist Hände und Füße

      ● Erforderliche Diagnostik: Blutuntersuchungen auf Rheumafaktor (RF), Antikörper gegen cyclisch citrullinierte Peptide (CCP-Antikörper), Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und C-reaktives Protein (CRP). Besonders spezifisch für RA sind die CCP-Antikörper (auch ACPA genannt).

      Spondyloarthritis (SA)

      ● Umfasst Psoriasisarthritis und ankylosierende Spondylitis

      ● Übliche weitere Symptome: Psoriasis (Schuppenflechte), chronisch-entzündliche Darmerkrankung, Rückenschmerzen oder Spondyloarthritis in der Familie

      ● Erforderliche Diagnostik: Hautuntersuchung auf Psoriasis und Blutuntersuchung auf humane Leukozytenantigene (HLA-B27, ein Gentest)

      Autoimmunerkrankung

      ● Umfasst Systemischen Lupus erythematodes (SLE), Sjögren-Syndrom (SS), Dermatomyositis, Polymyositis und Sklerodermie

      ● Erforderliche Diagnostik: Blutuntersuchungen auf antinukleäre Antikörper (ANA) bzw. dsDNA-Antikörper (Anti-dsDNA); beim Sjögren-Syndrom sucht man nach Anti-SSA- und Anti-SSB-Antikörpern.

      (Eine Liste aller Antikörpersuchtests finden Sie auf Seite 89–90.)

      Arthritis bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED)

      ● Bei Bauchschmerzen, Durchfällen oder Blut im Stuhl kann ein Gastroenterologe gegebenenfalls eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung feststellen.

      Seronegative entzündlich bedingte Arthritis

      ● Auch als undifferenzierte Arthritis oder frühe RA bezeichnet

      ● Diese Diagnose wird gestellt, wenn die Tests auf RA und andere СКАЧАТЬ