Suche nichts - finde alles!. Frank J. Kinslow
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Название: Suche nichts - finde alles!

Автор: Frank J. Kinslow

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Quantum Entrainment (R)

isbn: 9783954841011

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      Das Erbe Newtons

      Haben Sie schon einmal den Spruch gehört: „Je mehr man weiß, desto sicherer weiß man, dass man nichts weiß.“? Oder wie steht es mit diesem: „Wenn ich ein Problem löse, treten zwei andere an seine Stelle.“? In diesen Aussagen verbirgt sich die Erkenntnis, dass wir unsere Welt nicht mit der Brachialgewalt des Intellekts bezwingen können. Der Einfluss der newtonschen Physik spornt uns an, mehr Informationen zu sammeln und auf das jeweilige Problem anzuwenden. Die Idee dahinter besagt: Wenn wir endlich genug Informationen zusammengetragen haben, werden wir unser Schicksal meistern. Das wird das Ende des Leidens bedeuten … Diese Herangehensweise funktioniert gut bei eng umrissenen Herausforderungen, etwa bei einem Leck in einem Rohr, bei einer quietschenden Schaukel im Garten, bei einem noch nicht perfekten Golfschlag, bei übermäßigem Essen oder beim Erlernen der japanischen Sprache. Dieser Ansatz kann aber nicht die schwerwiegenden Konflikte lösen, die unser Leben ausmachen.

      Und zwar deshalb nicht, weil unser Leben in seiner Komplexität unser Verständnis übersteigt. Wir können gar nicht alles wissen, was wir wissen müssten. Schon für die einfache Tätigkeit, dieses Buch zu halten und seinen Inhalt zu lesen, müssen Billionen von Nervenimpulsen pro Sekunde an den Synapsen feuern. Und dabei geht es nur um den physischen Vorgang des Lesens. Können Sie sich vorstellen, welcher ordnenden Kraft es bedarf, um diese elektrischen Impulse in Verständnis, in anwendbares Wissen umzuwandeln? Ich nicht. Das übersteigt mein geistiges Verständnis, weil es über meinen Verstand geht. Und jetzt kommen wir zum Kern des Problems.

      Die klassische Physik, die großenteils auf den Erkenntnissen von Sir Isaac Newton basiert, ist seit mehr als 200 Jahren der „Plan“, nach dem wir leben. Sie geht an die uns bekannte Welt mit den Sinnen heran, die Welt mit ihren Bäumen, dem Himmel, den Autos und Gebäuden, den Arbeitsplätzen und Familien. Doch in unserem Leben gibt es noch viel mehr als das, was wir sehen, schmecken oder hören. Da gibt es das ganz Große und das ganz Kleine, die Galaxien im Kosmos und die tanzenden Energien im Inneren der Atome. Diese Welten beeinflussen uns ebenso stark wie oder stärker als unsere Arbeit und unsere Familie. Solange wir glauben, sie wirkten sich nicht in nennenswerter Weise auf unsere Lebensweise aus, stecken wir sozusagen den Kopf in den Sand.

      Wenn im Wald ein Baum umfällt …

      Die Quantenphysik erforscht das „Leben“ jenseits unserer Sinne. Bedeutende Erkenntnisse der letzten paar Jahre sind so erstaunlich, dass sie schon fast mystisch sind. Eine solche Erkenntnis hilft uns, unser Problem mit den Problemen zu verstehen:

      Die Quantenmechanik zeigt uns, dass wir, wenn wir einen Vorgang beobachten, das Ergebnis dieses Vorgangs tatsächlich beeinflussen. In meinem ersten Studienjahr hatte ich einen Englisch-Grundkurs, der dreimal in der Woche morgens um acht Uhr stattfand. Ich liebte Englisch und hasste die frühe Zeit. An einem feucht-kalten Novembermorgen hingen die Wolken wie graue Baumwolle knapp über den Bäumen. Im Unterrichtsraum war es heiß und genauso trostlos wie das Wetter. Ich war schon bei meiner zweiten Tasse Kaffee und setzte mich an einen Tisch in der letzten Reihe. In seiner Begeisterung über seinen ersten Lehrauftrag war der junge Dozent weit enthusiastischer, als ein Englischlehrer das eigentlich sein durfte. War ihm denn nicht klar, welche Tageszeit es war? Ohne irgendeine Einleitung lächelte er uns an, als wollte er mit seinem Lächeln sagen: „Damit werde ich Sie aufwecken“, und fragte uns: „Wenn im Wald ein Baum umfällt und niemand es beobachtet, ertönt dann ein Geräusch?“

      Mein erster Gedanke war: Selbstverständlich macht ein umstürzender Baum ein Geräusch, wenn niemand da ist. Was für eine absurde Frage! Und dann drängte sich aus der hintersten Ecke meines Geistes ein anderer Gedanke nach vorn. „Und was wäre, wenn er kein Geräusch machte?“ Wie könnten wir das herausbekommen? Wir könnten eins der modernen Tonaufzeichnungsgeräte aufstellen, das würde die Frage ein für alle Mal beantworten. Doch wenn eine Intelligenz, sagen wir, dieselbe Kraft, die den Wald erschaffen hätte, das Vorhandensein eines von Menschen gebauten Gerätes wahrnehmen könnte? Was wäre, wenn diese Kraft genau die Ergebnisse hervorbringen könnte, die die Menschen, die den Rekorder aufstellten, erwarten? Auch das erschien absurd. Wie könnte die schwerfällige, alte Mutter Natur den Menschen austricksen? Ist es schließlich nicht nur eine Frage der Zeit, bis wir unsere Umwelt völlig beherrschen? Wir bauen Straßen und fahren mit Autos, wir errichten Einkaufszentren und geben Geld aus, wir bauen Häuser und regeln das Klima darin. Darin sind wir recht gut. Im Laufe der Zeit werden wir sogar immer besser. Oder haben die Naturkräfte und die Wirkkräfte des Universums andere Pläne für uns?

      Diese Ausgangsfrage, die mein Dozent so beiläufig einfließen ließ, entwickelte ein Eigenleben. Er hat damit sicherlich noch einen „Hinweis“ auf unseren Englischkurs verbunden, doch ich erinnere mich an gar nichts mehr, was er nach dieser täuschend verzwickten Frage sagte. Ich vermute, er hat mich tatsächlich aufgeweckt – aber anders, als er es beabsichtigt hatte. Ich erinnere mich kaum, wie ich den Kurs verließ und nach draußen ging. Die frische Morgenluft schlug mir ins Gesicht und ich blickte hinauf in einen wolkenlosen, blauen Himmel.

      Vor fast vierzig Jahren hörte ich diese Frage also zum ersten Mal. Damals glaubte ich, wir hätten bereits die meisten Antworten und unsere wissenschaftliche Methode würde bald alles entdecken, was wir brauchten, um unser Schicksal zu meistern. Und als Meister unseres Schicksals würden wir glücklich und endlich im Frieden sein. Inzwischen sehen wir die Dinge anders.

      Das klassische Doppelspaltexperiment der Quantenmechanik belegt, dass der Vorgang des Beobachtens den Ausgang eines Ereignisses verändert. Dem Geist nach hat die neue Wissenschaft die Frage beantwortet, die mein Englischlehrer vor so langer Zeit stellte. Wir wissen jetzt mit absoluter Gewissheit: Wenn im Wald ein Baum umfällt und jemand da ist, der das beobachtet, dann läuft das Ereignis anders ab. Und nun halten Sie Ihren Hut, Ihre Kappe fest: Die neuesten Untersuchungen legen nahe, dass jedes Ereignis nur eine Möglichkeit ist [engl.: potential]. Das heißt aber, es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie sich die Dinge entwickeln können. Eine Situation bleibt gleichsam in Saatform und entwickelt sich erst dann, wenn sie beobachtet wird!

      Bleiben Sie ganz ruhig! Sie brauchen hier keine Grundkenntnisse der Quantenphysik. Glücklicherweise setzt Ihr innerer Friede kein intellektuelles Verständnis dafür voraus. Ich erwähne es nur, um Ihnen eine andere Sichtweise auf Ihre Welt vorzustellen. Denn wie Sie bald erkennen werden, ist eine Änderung der Sichtweise der erste Schritt hin zu einem sinnvollen Leben, das frei von Leiden ist und in dem sich Ihr tiefster Wunsch erfüllt.

      Zwei einfache Regeln

      Ein „Umschalten“ Ihrer Wahrnehmung kann viel Verwirrung aus Ihrem Leben beseitigen. Ich möchte Ihnen zwei einfache Regeln vorstellen; sie erleichtern Ihrem Verstand diesen Wechsel der Sichtweise, der selbst erzeugte Leiden massiv lindern kann. Mein ganzes Erwachsenenleben hindurch habe ich mich von diesen beiden einfachen Einsichten leiten lassen. Sie haben mir Trost gespendet und eine Richtung gewiesen:

      • Die erste Einsicht lautet: „Das Leben ist Harmonie.“ Das heißt, es herrscht immer eine Ordnung im Universum, auch wenn es nicht so erscheint.

      • Das zweite Diktum lautet: „Die Welt ist nicht so, wie ich sie wahrnehme.“ Mir ist es unmöglich, in jeder sich mir bietenden Situation alles zu wissen, zu fühlen oder wahrzunehmen – deshalb ist mein Verständnis zwangsläufig lückenhaft.

      Diese schlichten Sentenzen haben meine persönliche Entwicklung tiefgehend beeinflusst. Wenn die Welt nicht in Harmonie wäre, könnte ich Leiden oder eine Einschränkung als natürlich akzeptieren. Wenn ich den Eindruck hätte, meine Sicht der Welt sei vollständig, dann könnte ich meine Einstellung als die „korrekte“ empfinden. Wann immer ich ins Stocken geriet oder mich in eingefahrenen Geleisen bewegte, rief ich mir selbst ins Gedächtnis, dass das Leben im Grunde genommen freudvoll sei und dass meine СКАЧАТЬ