Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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СКАЧАТЬ haarsträubende Aufstiege später erreichten sie ihr Ziel. Auf einem mit Eis bedeckten Hochplateau hatte sich eine für oxtornische Verhältnisse beachtliche Menschenmenge versammelt. Lifkom schätzte ihre Zahl auf über zweihundert. Ein weiter Kreis hatte sich um ein halbes Dutzend kleinerer Gruppen gebildet, die so eng zusammenstanden, dass der Terraner nicht erkennen konnte, was bei ihnen vorging.

      »Gerade noch rechtzeitig!«, stieß Talina hervor, als wäre die Welt untergegangen, hätten sie sich noch weiter verspätet.

      »Du sagst es!«, entgegnete Modesto. »Sie warten auf mich!« Ohne weiteren Gruß schloss sich der Oxtorner einer der Gruppen im Innern des Kreises an. Hoch erhobene Hände und erleichterte Ausrufe begrüßten ihn.

      »Komm!« Talina zog Lifkom mit sich. Das Flugaggregat seines Anzugs heulte kurz auf, sah dann aber die Vergeblichkeit seiner Mühen ein und gab die Gegenwehr gegen die Naturgewalt auf. Die Oxtornerin reihte sich in den Kreis der Wartenden ein. Der eine oder andere prüfende Blick streifte den Terraner, dann wandte sich wieder alle Aufmerksamkeit den Gruppen im Kreis zu.

      Die Versammelten beugten sich über primitive Apparaturen. Lifkom sah Gestänge, schreiend bunte Flächen aus Leinwand sowie Gurte und Seile.

      »Was geht hier vor?«, fragte er.

      »Was wohl, Dummerchen? Ein Spiel, ein Rennen.«

      »Natürlich. Ich hätte es gleich wissen sollen. Aber was für ein Rennen?«

      Talina, die den Blick nicht von der Kreismitte abgewandt hatte, sprang aufgeregt hoch. »Sieh nur! Es geht los!«

      Die einzelnen Gruppen hoben ihre Apparaturen an, schritten mit ihnen prahlerisch auf und ab und beschimpften, einer geheiligten oxtornischen Sitte folgend, ihre Konkurrenten.

      »Tichklan, was willst du mit diesem Okrill-Frühstück? Mit diesem Klotz hebst du niemals ab!«

      »Modesto, du siehst ja völlig abgewrackt aus! Wieder zu viel mit den Weibern rumgemacht, was?«

      »Nimm dir einen Regenschutz mit, Grango. Ich werde auf dich runterpissen!«

      Als sich die Gemüter zur allgemeinen Zufriedenheit erhitzt hatten, erfolgte der Start. Die Mannschaften hielten ihre Apparaturen in den Wind, und bald darauf flatterten acht Drachen über den Köpfen der Menge – die Schnüre von zweien hatten sich, absichtlich oder durch einen Zufall, beim Start verheddert, und die Fluggeräte waren unter allgemeinem Gelächter abgestürzt. Die Oxtorner brachten wenig Mitgefühl für Verlierer auf.

      Dann geschah eine Weile nichts. Die Drachen zogen ihre Kreise. Die Mannschaften verzichteten darauf, einander in die Quere zu kommen, und die Zuschauer nutzten die Gelegenheit zu einer ausgiebigen Mahlzeit.

      »Ist das etwa alles?«, wandte er sich an Talina. »Dafür schleppst du mich in die Berge? Für ein Drachensteigen?«

      Sie sah ihn mit ihren großen Augen an und schüttelte den Kopf. »Dummerchen, wirst schon sehen, gleich geht es mächtig los.«

      »Was du nicht sagst.«

      Lifkom hätte es ihr nie eingestanden, aber er genoss die Geplänkel mit Talina. Wenn er mit ihr unterwegs war, konnte er aus seiner steifen Diplomatenhaut heraus, und ihm schien, als verstärke sich mit jedem Wortwechsel das Band zwischen ihnen.

      Eine Bö erfasste ihn, hätte ihn davongetragen, wäre nicht der Anzug gewesen. Der Terraner rief die Umgebungsdaten ab. 23 Grad unter null, Luftfeuchtigkeit 14 Prozent, Luftdruck – selbst in dieser Höhe – noch knapp das Sechsfache des irdischen, Windgeschwindigkeit laue 70 Kilometer pro Stunde, keine Wolke am Himmel. Die rote Scheibe der Sonne Illema, um die Oxtorne sich drehte, stand hoch am Himmel. Hätte Lifkom ihr seine ungeschützte Haut ausgesetzt, sie wäre innerhalb von Minuten verbrannt. Den nackten Oxtornern dagegen machte sie nichts aus. Nicht weiter überraschend, wusste man, dass ihre Haut sogar dem Beschuss aus schwachen Strahlern standhielt.

      Alles in allem ein perfekter Tag für ein Picknick. Laue Temperaturen, ein laues Lüftchen und Sonne satt, dazu ein grandioser Blick auf die Elftausender der Martianen-Kette, die im Süden des Plateaus aufragten.

      Nur: Oxtornern war die Vorstellung eines Picknicks ein Gräuel. Organisierte Untätigkeit? Wer sich so etwas hingab, war so gut wie tot.

      Aber was trieb die Oxtorner dann auf das Plateau?

      Wie als Antwort schrillte ein Pfiff. Sofort kam Bewegung in die Mannschaften. Sie gaben den Drachen Leine, die Apparaturen schraubten sich höher in den blauen Himmel. Anfeuernde Rufe ertönten – und dann kam der Donner.

      Es war ein Schlag, der Lifkom trotz seines Anzugs um ein Haar von den Beinen gerissen hätte. Mit klingelnden Ohren drehte er sich um, nach Norden, die Richtung, in der die Ebene lag. Er blickte auf eine Gewitterfront. Wie eine Wand schob sie sich auf das Plateau zu. Eine rasende Wand.

      Regen stürzte auf die Versammelten. Eine kompakte Masse, die ihren Winkel veränderte und rasch aus der Horizontalen über sie fegte, zu einer Flutwelle wurde. Nur der Anzug bewahrte den Terraner davor, weggeweht zu werden. Er sah auf das Display: Windgeschwindigkeit 354 Kilometer pro Stunde. Temperatur plus acht Grad.

      »Jaaaaa!!!!«

      Talina schrie. Die Zuschauer schrien. Die Mannschaften schrien. Und, zu Lifkoms eigener Verwunderung, er selbst. Der Diplomat, dessen Credo die Zurückhaltung war, schrie sich die Kehle aus dem Leib.

      Die Drachen hatten sich in Schemen verwandelt, die abgehackten Tänzen nachgingen, hin- und hergestoßen vom Gewittersturm. Lifkoms Blick suchte und fand Modesto. Der Oxtorner gehörte der Mannschaft an, die am nächsten zu dem Terraner stand. Modesto, nach wie vor nackt, hatte beide Hände in die Führungsleinen verkrallt. Der Drachen zog an ihm mit brachialer Gewalt. Nur das Gewicht der übrigen Mannschaft, die sich in einem kompakten Knäuel um seine Beine klammerte, bewahrte ihn davor, fortgerissen zu werden.

      »Los!«

      Der Schrei kam von allen Seiten, vielkehlig, ohne dass Lifkom ausmachen konnte, wer das Signal gegeben hatte. Die Oxtorner spürten einfach, wann es Zeit war. In diesen Dingen hatte er bei ihnen noch nie nur die geringste Unsicherheit festgestellt. Es musste ein Instinkt sein, der in seiner Unscheinbarkeit meist unbemerkt blieb.

      Die Mannschaften lösten ihren Klammergriff, sprangen zur Seite. Lifkom wurde an eine Blüte erinnert, die sich der Sonne öffnete, nur, dass der Vorgang um ein Vielfaches beschleunigt ablief. Die Flieger schnellten in den Sturm, und innerhalb von Sekunden hatten die dunklen Wolken sie verschluckt.

      Ein Blitz zuckte herab, erhellte für einen Augenblick die Umrisse von Drachen und Fliegern in scharfen Konturen.

      »Das ist doch Wahnsinn!«, brüllte Lifkom. Ihm wurde die Sache langsam unheimlich, trotz des Anzugs, der ihn schützte. Die Böen erreichten jetzt Spitzen von nahezu 500 Stundenkilometern. »Sie ...« Ein Donnerschlag schnitt ihm das Wort ab.

      »Wieso?«, antwortete Talina. »Mach dir keine Sorgen um die Blitze. Sie geben eine großartige Kulisse ab, können ihnen aber nichts anhaben.«

      »Das meine ich nicht! Die Flieger, sie haben keine Gurte, keine Haltevorrichtung. Sie klammern sich mit bloßen Händen an die Seile!«

      Talina sah ihn erstaunt an. »Natürlich, Dummerchen. Alles andere würde das Rennen verderben. Das ist kein Training.«

      »Was, wenn jemand in der dünnen Luft das СКАЧАТЬ