Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 4

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

isbn:

СКАЧАТЬ du dich einen »Vierten« nennst?

      YUN: Ist ganz simpel. Vierte Generation.

      DOLSON: Vierte Generation von was?

      YUN: Seit der Ankunft.

      DOLSON: Der Ankunft?

      YUN: Der Ankunft auf Flake natürlich! Die ersten Siedler!

      DOLSON: Verstehe. Du gehörst der vierten Generation von Menschen auf deiner Welt an. Und was macht es für einen Unterschied, welcher Generation man angehört? Zweite, dritte oder vierte – die Angehörigen der früheren Generationen sind eben älter. Haben wahrscheinlich andere Ansichten als die Leute deiner Generation. Sie ...

      YUN: Darauf kannst du deinen tollen Doppelnamen in den Schnee pissen! Die Zweiten und Dritten sind noch überhitzter als das, was ich von euch Terranern gesehen habe!

      DOLSON: Und die Vierten sind was ... kalt?

      YUN: Fängst an zu kapieren. So ähnlich. Wir sind cold. Frostig eben.

      DOLSON: Was macht euch so cold?

      YUN: Das da. [Hebt einen Arm. Nimmt das nackte Fleisch zwischen Zeigefinger und Daumen und drückt.] Das Fett. Wir Vierten haben es überall am Körper, 'ne zweite Haut unter der Haut. Das Fett isoliert uns. Hält uns schön kuschlig, nicht zu kalt, nicht zu warm. Damit überstehst du 'ne ganze Polnacht, wenn die Sonne wochenlang nicht mehr hochkommt. Hab's selbst ausprobiert. Mit meinen Kumpeln.

      DOLSON: Man sieht das Fett kaum. Eigentlich sogar gar nicht. Die Schicht kann nicht sehr dick sein.

      YUN: Eben. Die Dritten sind üble Klötze. Können keinen geraden Schritt machen. Wenn du ihre Fußspuren siehst, schmeißt du dich weg vor Lachen. Watschel, watschel, watschel! Hast du schon mal 'nen Dritten gesehen, der versucht, in die Hände zu klatschen? Erst kriegt er's kaum hin, der ganze Speck ist im Weg, dann klingt es, wie wenn man zwei frisch gefangene Fettrobben gegeneinander haut.

      DOLSON: Verstehe. Und die Zweiten?

      YUN: Trauen sich kaum raus. Sind schlimmer als die paar Ersten, die noch übrig sind. Die packen sich richtig dick ein und trauen sich raus – von weitem sehen sie dann aus wie Dritte –, aber die Zweiten ... hocken immer nur drinnen. Die Anpassung ging schief. An manchen Stellen haben sie dicker Fett als die Dritten, an anderen gar keins. Zweite sind nie zufrieden. Sind immer sauer auf alles und jeden, am meisten auf sich selber. Ist ihnen immer zu heiß oder zu kalt, sitzen nie bequem, und laufen ist ihnen zu anstrengend. Ich geb dir 'nen guten Rat: Geh' den Zweiern aus dem Weg!

      DOLSON: Das klingt eher danach, als hätten sie Mitleid verdient.

      YUN: [Denkt nach.] Schon, ja. Irgendwie schon. Aber irgendwann ist gut mit Mitleid. Ich mein', sie sind, wie sie sind. Sollen sie dafür die Schuld geben, wem sie wollen. Ich bin's nicht gewesen. Nicht wir Vierten.

      DOLSON: Wer hat sie dann?

      YUN: Keiner. Die Einer haben es gut mit ihnen gemeint, wollten ihren Kindern bessere Gene mitgeben. Flakie-Gene. Haben alles getan, was sie konnten. Ging schief. Pech.

      DOLSON: Und du hast Glück gehabt?

      YUN: Eine Riesenschneeschaufel davon. Die Oxtorner, sie ...

      DOLSON: Augenblick. Sagtest du »Oxtorner«?

      YUN: Klar. Was guckst du plötzlich so? Ist was mit den Oxtornern?

      DOLSON: Nein, gar nichts. Sprich weiter – was haben die Oxtorner gemacht?

      YUN: Na, mich. Uns, die Vierten. Eines Tages sind sie auf Flake aufgekreuzt. War, bevor ich auf der Welt war. Sind nackt über das Eis spaziert, von oben bis unten angemalt, und haben ausprobiert, wie lang sie's aushalten. Müssen wohl Mitleid gekriegt haben mit den Einsern, Zweiern und Dreiern. Haben ihnen angeboten zu helfen. Und dabei bin sind wir Vierten rausgekommen. Müssen richtig cold sein, Oxtorner.

      DOLSON: Hast du noch keinen gesehen?

      YUN: Nein. Sie sind wieder gegangen, nachdem sie uns gemacht haben. Gehen viele Geschichten rum, dass sie bald wiederkommen und Fünfte machen. Hab' ich nie geglaubt. Wir Vierten sind perfekt, echte Schneemenschen. Fünfte? Braucht keiner. Aber ... das ist jetzt egal, schätze ich. Wird keine Fünfte mehr geben. Jetzt ganz bestimmt nicht mehr.

      Trotzdem, wäre frostig cold, mal einen zu sehen. Einen Oxtorner, mein' ich. Müssen echt Supertypen sein, wenn man den Geschichten trauen kann, die die Leute rumerzählen. He, da fällt mir ein – euer Monsterschiff ist doch riesig und voll mit Leuten. Ihr habt doch bestimmt Oxtorner an Bord, oder?

      DOLSON: Ja ... den ein oder anderen.

      YUN: Cold. Kann ich einen sehen? Bitte!

      DOLSON: Später. Vielleicht.

      YUN: Wenn wir hier fertig sind?

      DOLSON: Nein. Noch später.

      YUN: Wieso später?

      DOLSON: Das ist nicht so einfach zu erklären ...

      YUN: Und ich bin zu blöd, es zu kapieren, was? Ich bin gar nicht blöd, Mann! Du willst nur nicht, dass ich einen sehe! Gib's zu! Ihr wollt die Oxtorner für euch behalten, was?

      DOLSON: Das ist es nicht, Yun. Du verstehst mich falsch.

      YUN: Was denn sonst? Du bist nicht ehrlich zu mir. Das ist nicht fair! Du willst, dass ich ehrlich zu dir bin, dir alles erzähle – also musst du auch ehrlich zu mir sein!

      DOLSON: [Zögert.] Du hast Recht, entschuldige. Die Wahrheit ist: Wir haben Oxtorner an Bord. Zwei von ihnen. Aber niemand darf zu ihnen. Sie liegen auf der Medostation. Die Ärzte wissen nicht, ob sie durchkommen.

      YUN: Das ... das tut mir Leid für sie. Dachte nicht, dass Oxtorner krank werden können.

      DOLSON: Sie sind nicht krank. Sie sind verletzt. Sehr böse verletzt.

      YUN: Was? Aber das geht doch nicht! Oxtorner haben Haut aus Stahl, das sagen alle Geschichten. Sie fallen von 'nem Eisberg, krachen ins Eis und stehen hinterher auf und grinsen. Du ballerst mit 'nem Strahler auf sie, und sie lachen dich aus!

      DOLSON: Das kommt auf die Größe des Strahlers an. Die beiden Oxtorner in der Medostation haben Glück gehabt. Von vielen ihrer Kameraden ist nicht mehr genug übrig, um sie zusammenzuflicken. Von den meisten sogar.

      YUN: [Schluckt.] Wie ist das passiert?

      DOLSON: Das wissen wir nicht, noch nicht. Wir haben die beiden Oxtorner zusammen mit einem Terraner im All treibend gefunden, in einer Space-Jet, die nur noch eine tote Hülle war. Nicht so viel anders als euch, übrigens.

      YUN: Und? Ich sitz' vor dir, ich hab' auf keine Medostation gemusst. Shon auch nicht. Wieso dann die Oxtorner?

      DOLSON: Ihnen ist der Sauerstoff ausgegangen. Sie liegen im Koma, alle drei, die beiden Oxtorner und der Terraner. Das Seltsame ist, dass es dem Terraner am besten von den Dreien geht. Einen Arm gebrochen, allgemein erschöpft und durchgeschüttelt – aber in ein paar Tagen ist er wieder der Alte.

      YUN: Und die Oxtorner?

      DOLSON: Sieht nicht СКАЧАТЬ