Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 68

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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      YUN: Spezialist, das weiß ich. Okay? Kann ich jetzt weiter erzählen? Oder glaubst du, dass, was zwischen Arcelia und mir passiert ist, Shon oder Rhodan hilft?

      DOLSON: Nein ... entschuldige bitte. Erzähl weiter.

      YUN: Also, Shon hält seinen Vortrag und überzeugt Arcelia. Damit hatte er alle dran. Arcelia war so was wie die Anführerin in der Katakombe.

      Und dann geht's los. Die Schläfer fallen über die Robbe her und schlingen sie runter. Ich geb' Shon 'nen Wink, sich dazuzusetzen. Dauert' nicht lang, und von der Robbe sind nur 'n paar Gräten übrig. Gibt kurz Streit, wer sie haben darf, dann setzt sich Arcelia durch. Sie putzt sie knirschend runter – und testet Shon. Kuppler sind blöd, weiß jeder. Lassen das Beste von den Robben übrig, die Gräten. Schmeißen sie einfach aus den Kuppeln. Deshalb drücken sich auch viele Vierte in der Nähe der Kuppeln rum. Können die Kuppeln nicht ausstehen, aber leichter kommst du auf dem Eis nicht zu 'ner Mahlzeit. Und Terraner ... sind ja noch blöder als Kuppler. Ein Terraner würd' nie 'ne Gräte auch nur anfassen, würd' lieber draufgehen vorher.

      Arcelia hält also Shon die Gräte hin. Der bedankt sich und beißt so beiläufig rein, als hätt' er sein Leben nie was anderes gefuttert. Knirscht extra laut und schluckt runter. Mir bleibt die Spucke weg. Der frostige Wahnsinn, der Typ. Später hat er mir erzählt, dass seine Speiseröhre schon seit zehn Jahren oder so aus 'nem Spezialgummi ist. Hat sich die echte bei 'nem Essen auf 'ner anderen Welt ruiniert. Irgend so'n Säuredrink ...

      Egal, Shon hatte die Jungs und Mädels geknackt. Vor allem Arcelia, das zählte.

      'ne terranische Woche sind wir in der Katakombe geblieben. Am Ende hatten wir fast alle Robben aus der Vorratskammer gefressen. Shon schlief viel, Arcelia und ich rieben viel unsere Häute aneinander, und zwischendrin hockten wir alle zusammen und erzählten uns Geschichten. Shon hat die meiste Zeit zugehört. Er hat sein Notizbuch aufgeklappt, vor sich gelegt und die Augen zugemacht. Das Notizbuch hat alles aufgezeichnet, was wir quatschten. War viel Scheiß dabei, eigentlich fast nur. Wie's halt ist, wenn man hundert Meter tief im Eis hockt und sich wohl fühlt wie im Mutterleib. Konnten ja nicht ahnen, dass es da draußen im Weltraum jemand auf uns abgesehen hatte. Und selbst wenn ... wir hätten's sowieso nicht geglaubt. Niemand kann so blöd sein und sich um 'nen Schneeball wie Flake scheren, dachten wir uns. Außer uns Vierten, und wir hatten Flake ja schon im Sack.

      DOLSON: Und die Erzählungen am Feuer haben euch mehr über die Tring verraten?

      YUN: Die Tring, hätt' ich schon fast vergessen. [Lächelt wehmütig.] Hm, haben wir mehr rausgekriegt? Nicht direkt. War schon von den Tring die Rede, ab und zu. Aber erst zum Schluss so richtig. Shon hat keinem von erzählt, dass es uns um die Tring geht. Ziemlich blöd, fand ich. Wenn man was wissen will, muss man danach fragen, oder? Ich meine, wie soll man's sonst rausfinden?

      DOLSON: Hast du Shon gesagt, was du davon hältst?

      YUN: Nicht in der Katakombe. Ich hatt's ja nicht eilig. Gutes Futter, gute Geschichten, Arcelia ... aber hinterher schon. Er quatschte was von »unverfälschten Berichten«, und dass er »die orale Tradition nicht mit seinen unterschwelligen Einschätzungen und Bewertungen kontaminieren« wollte und so Zeugs. Vielleicht kapierst du ja, was er damit gemeint hat.

      Eins muss ich ihm aber lassen. Der Typ hat 'ne Geduld wie'n Eisangler. Saß mit verzücktem Gesicht da und hörte dem letzten brabbelnden Scheiß zu, als wär's so 'ne Offenbarung, von denen die Missionare in den Kuppeln immer schwafeln. Weiß bis heute nicht, ob das echt war. Schätze schon. Aber was immer er sich dabei gedacht hat, wir sind voll drauf abgefahren. Die Leute erzählten und erzählten und erzählten ... kamen richtig in Fahrt.

      Na, und irgendwann kamen wir auf die Tring. Musste ja so kommen. Wir quatschten ja 'ne Menge Scheiß, da durften die Viecher nicht fehlen. Fing mit dem üblichen Gefluche an. Kennst das ja schon. Tauchen immer dann auf, wenn du sie am wenigsten gebrauchen kannst und so Zeugs. Shon guckte noch verzückter als sonst aus dem Thermoanzug, und bald ging's zur Sache. Kam raus, dass ich nicht der Einzige war, dem die Tring ihre Greifer sonst wohin gesteckt haben. Waren uns alle einig, dass nichts auf der Welt so fies schmeckt wie Tringgreifer. Ging also 'ne Weile hin und her. Ein paar meinten, dass man einfach alle Tring erschießen sollte, dann wäre die Sache erledigt. Das Übliche eben. Am Ende bringt es doch keiner übers Herz. Nur Gestörte schießen mehr als einmal auf Tring. Und die machen es meistens nicht lang. Nicht wegen der Tring, sondern weil sie früher oder später anderen Gestörten über den Weg laufen, und dann macht es »puff!«, und die eine oder andere Seite oder sogar beide verpuffen in hübschen Dampfwolken. 'ne Art natürlicher Auslese, wenn du mich fragst.

      Aber irgendwann wurd's spannend. »Ich frage mich«, sagt Arcelia, »wo die Tring sind, wenn sie nicht gerade eine Burg bauen.«

      Echt clever, das Mädel. Hatt' ich das schon gesagt? Hatt' noch nie drüber nachgedacht. So blöd kann man sein. Die Viecher müssen ja irgendwo stecken. Bloß wo? Ich hatt' für keine Hand voll Schnee 'ne Idee, aber dafür die anderen. Sie schlafen im Eis, meinten ein paar. Nein, sie schlafen gar nicht, meinte der Rest. Es gibt nur ein paar Hand voll Tring überhaupt, und sie ziehen durch die Gegend und bauen Burg nach Burg. Ein Typ behauptete, die Tring würden sich zwischendrin immer in Robben verwandeln, und deshalb würde man sie nie sehen.

      Arcelia fand das alles Quatsch. »Ich glaube, die Tring leben ganz woanders«, sagt sie. »Im Wasser.« So ein Quatsch! Aber Arcelia blieb dabei. »Ich habe sie einmal aus dem Wasser kommen sehen, durch ein Angelloch. Aus der Ferne, gut, aber ich bin mir ziemlich sicher.« Wollte ihr keiner glauben. Außer mir und Shon.

      DOLSON: Und wieso das?

      YUN: Na ja, denk' mal nach. Kommt immer wieder vor, dass Leute beim Angeln spurlos verschwinden. Killerrobben, denken wir uns. Klar. Ist bestimmt auch meistens so. Aber wenn die Killerrobben einen aus einem Eisloch anspringen können, wieso nicht auch Tring? Und dass niemand davon weiß, ist ja nur logisch. Flakies sind Einzelgänger, und wenn es wen erwischt, der kann ja nicht mehr viel erzählen. Ist dann egal, wer oder was ihn erwischt hat.

      DOLSON: Menschengroße Insekten, die im Wasser leben und ab und zu aufs Eis kommen, um Bauten ohne jeden erkennbaren Sinn und Zweck zu errichten ... klingt nicht sehr glaubwürdig.

      YUN: Meinte Shon auch. Aber er war ab dem Moment nur noch schärfer drauf rauszufinden, was hinter den Tring steckt. Ich konnt's ihm ansehen. Konnte kaum stillsitzen, als wir weitergeflogen sind.

      DOLSON: Das war also das Wichtigste, was ihr in einer Woche herausgefunden habt? Dass die Tring möglicherweise im Meer leben?

      YUN: Beinahe. War wichtig, aber lange nicht so wie, dass wir von Felton gehört haben.

       Kapitel 30

      »Starke Energieausbrüche! Entfernung 6,8 Lichtjahre!«

      Die Meldung der Ortungsabteilung riss Perry Rhodan, Reginald Bull und Julian Tifflor aus der Beschäftigung, der sie sich mittlerweile seit Tagen hingaben: dem Kaffeeplausch. Der erste Erfolg hatte Bulls Jagdinstinkt geweckt. Er war losgezogen und hatte systematisch weitere potentielle Kaffeeverstecke abgegrast. Die Beiboothangars der IMDABAN hatten sich als reiche Beutegründe entpuppt. Die IMDABAN selbst war ein nagelneues Schiff, auf seiner dritten Fahrt überhaupt. In ihren Vorratslagern gab es keine Entdeckungen zu machen. Ganz im Gegensatz zu ihren Beibooten: Die Flottille des 1800 Meter durchmessenden Raumers bestand zu großen Teilen aus Modellen aus der Zeit vor dem Hyperimpedanz-Schock, generalüberholt und den neuen physikalischen Verhältnissen angepasst. Die Notproviantvorräte hatte man dabei links liegen lassen. Zu Bulls diebischer Freude. Der Unsterbliche mit dem Stoppelhaar war schwer beladen von seinem Jagdzug zurückgekehrt, mit dem breiten, СКАЧАТЬ