Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 65

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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СКАЧАТЬ war sinnlos. Der letzte Rest Peschtan, das den Soldaten vielleicht noch Mut zur Rebellion eingeflößt hätte, war längst aus den Adern gewaschen. Negan-Parr war der Vordenker. Er hatte einen Befehl gegeben, ihn stichhaltig begründet. Die Soldaten mussten ihm gehorchen.

      Der Trupp brach zu dem Feindnest auf, umzingelte es in einer weiten Sphäre.

      »Simultanangriff in fünf Subeinheiten«, befahl der Vordenker. »Ich bleibe zurück und koordiniere.«

      An-Keyt hatte es nicht anders erwartet. Ihr war übel. Sie wollte nicht mehr länger töten. Aber sie wollte ebenso wenig sterben. Doch was konnte sie tun? Sie konnte den Befehl unmöglich verweigern, sie hätte ebenso gut den Strahler auf sich selbst richten können. Ihr Ende wäre nur schneller gekommen und schmerzloser gewesen. Ihr blieb keine Wahl, sie musste den Angriff mitmachen. Vielleicht, hoffte sie inständig, war es ein Orterfehler, und das Nest war verlassen. Es kam vor.

      »Vordenker?«, hörte sie die Stimme des Navigators.

      »Ja, was ist, Lef-Krar?«

      »Ich halte dieses Vorgehen für unklug. Es ist un-entelechisch.«

      An-Keyt ruckte unwillkürlich hoch. Ein gravierenderer Vorwurf war für Zweidenker undenkbar.

      »Un-entelechisch ...« Der Vordenker hatte hörbar an ihm zu kauen. »Und wie kommst du darauf, Soldat?«

      »Die Neo-Entelechie ist nicht zuletzt die Lehre des optimalen Einsatzes von Ressourcen, um das objektiv als richtig erkannte Ziel zu erreichen.«

      Ein weiterer Affront. Lef-Krar wagte es, dem Vordenker öffentlich grundlegende Lehrsätze zu zitieren, als wäre er ein Novize.

      »So ist es«, pflichtete Negan-Parr bei. Er war verwirrt. »Ich sehe nicht, was das mit unserer ...«

      »Der Zusammenhang ist offensichtlich. Die von dir vorgeschlagene Angriffsstrategie wäre eine Ressourcenverschwendung.«

      Die Sprachblase des Vordenkers bebte so stark, dass feuchter Nebel um den Höckerwulst aufstieg. Negan-Parrs Tentakel, der sich um den entsicherten Strahler klammerte, zuckte. An-Keyt hatte eine Vision: Sie sah, wie der Vordenker auf den Navigator anlegte und ihn erschoss. Lef-Krar war ihm schon immer ein Dorn im Auge gewesen, eine Lästigkeit in guten Tagen, an einem Tag wie diesem ein tonnenschweres Gewicht, das dem Vordenker die Luft abzudrücken drohte. Lef-Krar drohte ihm die sicher geglaubte Vergeltung zu rauben, sie in eine neue Demütigung zu verwandeln. Der Vordenker, war sich die Loowerin sicher, würde dem Druck nicht mehr standhalten können.

      Doch An-Keyt hatte Negan-Parr unterschätzt. »Sprich weiter, Soldat!«, befahl er beherrscht, wenn auch mühsam.

      »Unser Angriff wird sich deutlich auf den Ortern des Feindes abzeichnen. Unsere erste Priorität muss deshalb sein, für die Zeit nach dem Angriff Vorkehrungen zu treffen, unser Quartier so gut wie nur irgend möglich zu sichern.«

      Die Logik des Navigators war makellos. Negan-Parr schwieg für einige Augenblicke, dann sagte er: »Was schlägst du vor, Soldat?«

      »Ich bleibe zurück. Als Navigator ist es meine Pflicht, den Weg und das Quartier des Trupps abzusichern. Ich beaufsichtige die Helk-Module, überwache den Sektor.«

      Er steigt aus!, schrillte es in An-Keyts Gedanken. Er muss den Angriff nicht mitmachen!

      Neid überkam sie. Sie wollte ebenfalls zurückbleiben. Nur wie? Sie hatte keine Fähigkeiten, die sie für irgendetwas anderes prädestinierten als zum Töten.

      Der Vordenker stieß in einem sprühenden Strahl die Luft aus den Lungen. »Also gut«, fügte er sich in das Unvermeidliche. »Du bleibst zurück, Lef-Krar. Ich führe den Angriff. Zufrieden?«

      »Das ist keine Angelegenheit von Zufriedenheit«, entgegnete der Navigator. »Es ist lediglich gute Entelechie.«

      Negan-Parr ließ seine Stielaugen auffordernd kreisen. »Wir schwärmen aus!«, rief er, bemüht, den Augenblick seiner missglückten Vergeltung hinter sich zu lassen, ihn im Rausch des Kampfs vergessen zu machen.

      Aber Lef-Krar war noch nicht fertig. »Da ist noch etwas, Vordenker.«

      »Was?« Negan-Parr wirbelte herum.

      »Es wäre unklug, unsere gesamten Ressourcen auf die Eliminierung eines einzigen Feindnests zu verwenden. Ich schlage vor, dass An-Keyt als Reserve zurückbleibt. Sie kann mit mir zusammen Verstärkungen abfangen, sollten die Flachaugen versuchen, welche heranzuführen. Wir sollten auch die Möglichkeit eines Hinterhalts nicht ausschließen.«

      Die Worte des Navigators trafen An-Keyt wie ein elektrischer Schlag, ihre Stielaugen kreisten verwirrt. Sie glaubte ihren Sinnen nicht. Hatte sie gehört, was sie eben gehört hatte? Es schien unmöglich, unwirklich wie ihre Begegnung mit dem Fremden. Es war unmöglich. Wieso sollte Lef-Krar sich um sich kümmern? Er hatte ihr noch nie besondere Beachtung geschenkt. Wieso jetzt?

      An-Keyt zwang ihre Augen zur Ruhe, sah zum Vordenker. Der Druck auf Negan-Parr war zu viel. Er fiel in sich zusammen, wie ein Ballon, aus dem man die Luft entließ. Er war gebrochen. Für den Augenblick wenigstens. »Was immer du willst, Soldat«, brachte er flüsternd hervor. »Wieso gerade An-Keyt?«

      »Sie ist eine gute Kämpferin. Aber sie ist erschöpft. Die Züchtigung gestern hat ihre Kräfte in besonderer Weise angegriffen. Wir tun gut daran, ihr die Möglichkeit zu geben, sich zu sammeln.«

      An-Keyt war wie erstarrt. Was hast du vor, Lef-Krar?, schrie es in ihr. Was weißt du? Was willst du von mir?

      Es konnte nichts Gutes sein.

      Betäubt verfolgte sie, wie ein Soldat nach dem anderen sich auf den Weg zu seiner Angriffsposition machte, bis nur noch der Vordenker, der Navigator und sie zurückblieben.

      »Worauf wartest du noch?«, schnauzte der Navigator sie an. »Geh an deine Position, Soldatin!«

      An-Keyt machte sich auf, brachte das Feindnest zwischen sich und den Navigator. Sie war wie eine Schlafwandlerin, nahm ihre Umwelt nur am Rande wahr.

      Der Angriff begann. Auf die Loowerin, die ihn über das Rundumdisplay ihres Helms verfolgte, wirkte er wie eine Aufzeichnung, die Wiederholung eines Films, den sie bereits viel zu oft gesehen hatte. Wände glühten auf, zersprangen in Funken. Ihre Kameraden stießen in das Nest wie Geschosse, angetrieben von ihren Flugaggregaten und eröffneten das Feuer. Die Flachaugen drängten sich in den Ecken aneinander. In den wenigen Momenten, bevor sie starben, fand keine Gegenwehr statt.

      An-Keyt zog ihre Stielaugen ein, wollte nicht zuschauen, wie ihre Kameraden durch die Reste stöberten. Den Tod, den sie gesät hatten, für das Oberkommando dokumentierten und in Zahlen fassten.

      Etwas berührte sie an der Flughaut.

      Sie sprang hoch, ihre Stielaugen preschten vor – und sahen Lef-Krar, der vor ihr stand und beruhigend gestikulierte. Klapp deinen Helm ein!, befahl er ihr wortlos.

      Sie tat es.

      Der Navigator beugte sich ganz nahe an sie heran, so nahe, bis ihre Höcker einander beinahe berührten, und flüsterte: »Ich weiß es. Ich weiß, dass du die Züchtigung nicht mitgemacht hast.«

      An-Keyt wollte ihm widersprechen. Doch in den Momenten, СКАЧАТЬ