Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 56

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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СКАЧАТЬ herunter. »Ich habe nie geglaubt, dass ein Augenblick kommen würde, in dem ich einen Terraner um Hilfe bitten muss.« Sie holte tief Luft. »Verdammt, Lifkom, ich brauche deine Hilfe. Ich komme nicht weiter.«

      »Das kann nicht sein! Du hast doch eine Hypnoschulung für diesen Schiffstyp erhalten!« Lifkom glaubte, sich verhört zu haben. Eine Oxtornerin bat ihn um Hilfe! Lifkom hatte oft davon phantasiert in den langen Nächten, in denen ihm die Bilder von Oxtornern im Kopf herumspukten, die sich lachend Gewalten entgegenwarfen, die ihn, den jämmerlichen Terraner, auf der Stelle getötet hätten. Jetzt war der Traum Wirklichkeit geworden – in Form eines Albtraums.

      »Ja, ich habe eine Hypnoschulung erhalten. Und ich weiß genau, welche Befehle ich der Positronik zu geben habe oder, im Notfall, welche Knöpfe ich drücken muss. Aber ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich tun soll, wenn weder die Positronik noch die übrigen Systeme reagieren. Hier ist alles tot!«

      »Du denkst, ich komme weiter als du?«

      »Wenn nicht du, wer dann?« Sie breitete die Arme aus und umschloss mit einer Geste die gesamte Zentrale. »Oder siehst du hier noch jemand anderen, der dafür in Frage kommt?«

      Lifkom schluckte. »Nein.«

      Talina legte ihm beide Arme auf die Schultern. »Lifkom. Du bist ein Terraner. Das ist ein terranisches Schiff. Du musst doch etwas darüber wissen. Bitte, sag jetzt nicht nein!«

      »N-nein«, brachte er hervor.

      »Gut. Dann mach endlich!«

      Talina räumte ihren Platz vor dem Pult. Entweder, sie hatte die Doppeldeutigkeit seiner Antwort nicht erkannt, oder sie zog es vor, nicht darauf einzugehen.

      Nein, Lifkom Tremter hatte nicht die geringste Ahnung davon, wie ein Raumschiff funktionierte. Er war Diplomat; was ihn von jeher antrieb, war das Interesse an anderen Intelligenzen. Und in wenigstens einer Beziehung glich er den Oxtornern: Technik hatte ihn weiter nie interessiert. Ihm genügte es zu wissen, welchen Knopf er zu drücken hatte. Für den Rest gab es Spezialisten.

      Die natürlich nie zur Hand waren, wenn man sie brauchte.

      Lifkom wünschte sich weit weg. Weg aus diesem Wrack, das steuerlos dahintrieb, zum Abschuss freigegeben. Weg aus einer Welt, in der Oxtorner gegen Wände klatschten und halb tot an ihnen hinunterrutschten. Wieso konnte die Welt nicht wie in einem Trickfilm sein? In den Filmen stand man hinterher immer auf, lachte und klatschte sich den Staub aus den Kleidern.

      Er dachte an seinen Großvater. Ein merkwürdiger Mann mit merkwürdigen Vorlieben. Antike Trickfilme. Basteleien. Sein Zimmer hatte immer einer Werkstatt geglichen. Der eigenwillige alte Mann hatte den Schrott anderer Leute gesammelt und zu unsinnigen Maschinchen montiert. Er hatte sie stolz Kunstwerke genannt, eine Einschätzung, der niemand hatte zustimmen wollen, und nach seinem Tod waren seine Erzeugnisse im Konverter verschwunden, noch bevor er selbst begraben war. Sein Großvater hatte ihn oft gezwungen, ihm zur Hand zu gehen, was in der absoluten Langeweile beinahe noch unerträglicher als die unerträglichen Trickfilme gewesen war. Der junge Lifkom hatte sich jede erdenkliche Ausrede einfallen lassen, doch viel zu oft war er seinem unerbittlichen Großvater in die Fänge gelaufen.

      Konnten die langen Stunden der Zwangsarbeit ihm jetzt helfen? Die BANDIKOT war ein Kreuzer, eine gewaltige, hochgezüchtete Kriegsmaschine. Sein Großvater hatte Alltagstechnik verbaut, dazu noch prä-Hyperimpedanz-Technik.

      »Lifkom, worauf wartest du noch?«

      Vielleicht ließ sich einiges von seinem Wissen anwenden, übertragen. Er beugte sich über das Pult. Die Sensorfelder reagierten nicht, genau, wie Talina gesagt hatte. Unmöglich eigentlich. Lifkom wusste, dass man bei Kriegsschiffen gleich mehrfach redundant baute. Und die BANDIKOT ... der Terraner erinnerte sich an einen Pflichttermin vor einigen Jahren. Die Liga hatte den Oxtornern ein Dutzend Schiffe übergeben. Natürlich hatte der Liga-Botschafter zugegen sein müssen. Die Zeremonie war eine einzige, endlos erscheinende Qual gewesen, deren Höhepunkt erreicht wurde, als ein Ingenieur endlos über die technischen Vorzüge der neuen Schiffe referierte.

      Es waren Kreuzer der DIANA-Klasse gewesen, desselben Typs wie die BANDIKOT. Vielleicht war die BANDIKOT sogar eines der Schiffe gewesen. »Talina, die Verkleidung muss weg!«

      Die Oxtornerin warf ihm einen skeptischen Blick zu, aber als er bekräftigend nickte, grub sie ihre Finger in das Material und riss es weg. Positronische Schaltungen kamen zum Vorschein, Leiterbahnen. Lifkom ging in die Knie, folgte ihrem Verlauf mit den Fingern. Sein Großvater hatte widerborstigen Geräten stets einen Stoß versetzt. »Hilft immer!«, hatte er behauptet, eine offensichtliche Fehleinschätzung. Den Stoß hatte die BANDIKOT bereits erhalten, mehrmals, und nichts ging mehr. Was also dann? Sein Finger stoppte über einer Leiterbahn ab.

      »Hast du etwas gefunden, Lifkom?«, fragte Talina.

      »Ich glaube ja.«

      Ein gelöster Kontakt – konnte es so einfach sein? Der Terraner verband ihn wieder, und einige der Anzeigen erwachten zum Leben.

      »Ich bekomme Statusmeldungen herein«, jubelte die Oxtornerin. Dann fluchte sie. »Verdammt, das sieht übel aus! Hyper- und Normalfunk sind tot. Schirme sind zusammengebrochen. Die Nug-Schwarzschild-Generatoren haben sich verabschiedet. Wir haben nur noch die Energie von einem Notreaktor und das, was vielleicht noch in den Speichern steckt. Von den Triebwerken kommt keine Meldung.« Als sie Lifkoms unglücklichen Blick bemerkte, fügte sie hinzu: »Ach ja, und die gute Nachricht: Der Rumpf hat bislang gehalten. Keine Vakuumeinbrüche.«

      »Reagiert die Steuerung?«

      »Nein. Weder Steuerung noch andere Instrumente.«

      Lifkom Tremter, der unverbindliche, höfliche Diplomat, leistete sich den Luxus einer Verwünschung. Wie war das möglich? Sie bekamen Daten herein, konnten aber nichts ausrichten? Hektisch überprüfte er die Leiterbahnen; eine Geste, die ihn selbst mindestens ebenso beruhigen sollte wie die Oxtornerin. Was hatte der Ingenieur damals geschwafelt? Hätte er nur aufgepasst! Der Bordrechner ... eine Biopositronik. Was sonst? Aber das Wichtige war ... war ... ja! Sie bestand aus sechs autonomen Knotenrechnern. Aber das machte die Lage nur noch unerklärlicher. Alle sechs Rechner sollten ausgefallen sein? Das wäre nur möglich gewesen, wenn die BANDIKOT sich in eine Gaswolke verwandelt hätte.

      »Lifkom, wie lange dauert das noch?«

      »Einen Moment.«

      Er hatte nicht den Mut, ihr einzugestehen, dass er hilflos war. Die Rechner der BANDIKOT blieben tot, und er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er sie wieder zum Leben erwecken konnte.

      Der Kreuzer steckte einen weiteren Treffer ein. Der Stahl kreischte unter der Überlastung, als sei er lebendig. Eine gequälte Kreatur, die das Leid nicht versteht, das man ihr antut. Aus dem Augenwinkel sah der Terraner, wie Talina zur Seite geschleudert wurde. Das war alles – ihn schützte sein Anzug. Er erwartete den Schlag, mit dem sie in die Wand rammte, stattdessen hörte er Flüche. Talina hatte es geschafft, sich an ein Pult entlang ihrer Flugbahn zu klammern. Sie kroch zu ihm zurück.

      »Verdammt! Noch so ein Treffer, und ...« Sie brach ab.

      »Talina, was hast du?«

      Die Oxtornerin lehnte sich mit beiden Armen auf das Kommandantenpult. Ihre Augenbrauen tanzten fröhlich.

      »Lifkom, das ist ... du bist ein Genie! Wie hast du das angestellt?«

      Der Terraner wollte ihr ein СКАЧАТЬ