Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 46

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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СКАЧАТЬ Glieder kam zu einem abrupten Halt. Das Beben, das seinen Körper erfasst und sich auf den Lauf der Waffe ausgedehnt hatte, klang ab. Der Fremde streckte den Waffenarm ganz aus, zielte auf ihren Höckerwulst und zischte scharf.

      Es war der Befehl, auf den An-Keyt gewartet hatte. Sie schob einen Fuß vor, um den ersten Schritt in die Gefangenschaft zu machen.

      Ein Zischen stoppte sie, ließ ihren Fuß in der Luft hängen. Der Fremde fixierte sie mit seinen starren Augen, machte mit dem Lauf der Waffe eine kreisende Bewegung, gefolgt von einem Schieben.

      An-Keyt verstand. Dreh dich um! Verschwinde!

      Die Körperhaare der Loowerin erbebten. Sie machte auf dem Absatz kehrt, in einer Bewegung von einer Eleganz und Schnelligkeit, von der die Flachaugen nur träumen konnten. Ihr Rückgrat, das einem Scharnier glich, machte es ihr möglich.

      Sie ging los. Setzte einen Fuß vor den anderen. Konzentriert, als balanciere sie auf einem dünnen Seil über einem Abgrund. Ihre Rückenhaare waren in Aufruhr, juckten mit einer solchen Intensität, dass der Drang, sich mit den Greiflappen – oder wenigstens den Flughäuten! – zu kratzen, beinahe übermächtig war. An-Keyt widerstand ihm. Widerstand auch dem Impuls, ein Stielauge zu drehen, um zu sehen, was der Fremde hinter ihrem Rücken tat. Es war ein furchtbares Gefühl, die totale Ohnmacht. Loower waren Rundumsicht gewohnt, sie kannten keinen toten Winkel, keinen »Rücken«.

      Weiter ging An-Keyt, immer weiter.

      Was ist das für ein Wesen?, fragte sie sich, im festen Glauben, ihre letzten Augenblicke zu erleben. Was ist das für ein Wesen, das es nicht fertig bringt, einen Feind, eines der Wesen, die seinesgleichen ausrotten wie Ungeziefer, aus nächster Nähe zu töten? Es nicht ertragen konnte, ihm ins Auge zu sehen?

      Die Loowerin gelangte an das Ende des Ganges, die Einmündung in einen anderen, breiteren Korridor. Der Augenblick ihres Todes war gekommen. Ein Tod, schändlicher, als sie ihn sich jemals hätte ausmalen können. Ein Opfer ihrer eigenen Unzulänglichkeit. Wäre sie eine wahre Zweidenkerin gewesen, hätte sie sich niemals von ihren Kameraden entfernt. Wäre sie dem Fremden im Schutz ihres Tiefenbewusstseins wenigstens mit Gelassenheit und Würde gegenübergetreten, um einen schnellen und sauberen Tod zu sterben, wäre sie ...

      Sie durfte nicht stehen bleiben. Aufs Geratewohl wandte sie sich nach links. Es war egal, welche Richtung sie einschlug, sie würde nicht weiter als ein, zwei Schritte weit kommen.

      An-Keyt machte einen Schritt, dann einen zweiten, dritten und vierten. Der Gang mit dem Fremden blieb hinter ihr zurück, kein Energiestrahl bohrte sich in ihren Rücken.

       Sie lebte!

      Ihre Beine versagten. Sie sackte auf den Boden. Die Wände, die Decke, alles um sie herum drehte sich. An-Keyt stöhnte, schrie. Ihre Glieder schlugen aus, sie zappelte auf dem kühlen Metall wie ein Fisch, den man seinem Element entrissen hatte, bis das protestierende Pochen in ihren überbeanspruchten Muskeln sie erlahmen ließ. An-Keyt holte tief Luft und kroch los, zurück in den Gang, in dem sie um ein Haar gestorben wäre. Hätte sterben müssen.

      Der Gang war verlassen.

       Kapitel 20

       LFT-Einheit LUCKY JIM

      20. April 1341 NGZ, 12:55 Bordzeit

      Vernehmung: Yun, Eingeborener der Kolonialwelt Snowflake

      Vernehmungsgegenstand: Shon Leehan

      Vernehmender Spezialist: Wilton Dolson

      DOLSON: Yun, darf ich etwas sagen?

      YUN: Seit wann fragst du mich um Erlaubnis für irgendwas?

      DOLSON: Nun, ich möchte dich bitten, nicht wütend zu werden, wenn ich gleich etwas sage. In Ordnung?

      YUN: Ich werd's versuchen. Was gibt's?

      DOLSON: Ich weiß, dass du Shon Leehan als deinen Freund siehst. Bitte nimm das, was ich jetzt sage, nicht als Beleidigung, aber ... in eurer Begegnung mit den Tring ... er erweckt nicht gerade den Eindruck eines Menschen, der vor Kompetenz überschäumt, nicht?

      YUN: [Ruckt hoch.] Was meinst du damit?

      DOLSON: Na ja, Shon Leehan ist Xeno-Ethnologe, Spezialist für fremde Intelligenzen und ihre Gesellschaften. Behauptet er wenigstens. Keine der Universitäten, die er besucht haben will, konnte bislang bestätigen, dass er bei ihr eingeschrieben war. Vielleicht kommt das noch. Daten verschwinden, die letzten Jahre waren in der gesamten Galaxis turbulent. Nur – ein erfahrener Xeno-Ethnologe, der sich wie ein gewöhnlicher Tourist ein paar Stunden, nachdem er eine neue Welt betreten hat, durch seine, nun ja, Ahnungslosigkeit um ein Haar umbringt, das klingt nicht sehr kompetent ...

      YUN: Blöd, sogar. Total uncold bescheuert blöd. Ich habe ihn den ganzen Weg, den sich Prinzessin zurück zur Kuppel über das Eis geschleppt hat, angebrüllt. Von wegen, Typen wie er taugen nur als Robbenfutter, und Frostie ist viel zu gut für dich und so Zeugs. Kannst es dir ausmalen. Hat ihm nicht geschmeckt. Ganz und gar nicht.

      DOLSON: Leehan hat dich fast das Leben gekostet. Er war schuld, dass deiner geliebten Prinzessin übel mitgespielt wurde. Trotzdem nennst du Leehan deinen Freund. Trotzdem bist du bei ihm geblieben, hast ihm geholfen, nicht? Wie passt das zusammen?

      YUN: Na ja, ich hab' sie ja überlebt. Die Tring, Felton und sogar Flake. Also, was soll's? Wir Flakies sind nicht nachtragend.

      DOLSON: Du bist einfach so darüber weggegangen?

      YUN: Nicht einfach so. Wir haben zehn verdammte Stunden zurück zur Kuppel gebraucht. Und es gab nicht mal 'nen einzigen Moment, in dem ich ihn nicht angeschrien hätt'. Ich schwör's. Keinen einzigen. Als wir endlich in die Kuppel eingelaufen sind, war er so klein, dass er beinahe in die Ritze des Sessels gerutscht und verschwunden wär'. Shon hat seine Strafe gekriegt, und damit war gut.

      DOLSON: Und du hattest keine Angst, dass er dich noch einmal in Schwierigkeiten bringt?

      YUN: Klar. Und wie! Shon ist mein Freund, aber er ist eben kein Flakie. Wird nie einer sein. Ist nicht seine Schuld, ich nehm's ihm nicht krumm. Hat eben Pech gehabt und kam als Terraner auf die Welt. Bei Terranern muss man immer die Augen ganz weit offen halten, sonst bringen sie irgendwelchen Scheiß, und wenn's uncold läuft, erstickst du dran.

      Nicht zu ändern. Aber weißt du, das Eis bringt dir was über Leute bei. Flakies, Terraner, was weiß ich. Man darf nicht zu hart zu anderen Leuten sein. Das mit der Härte besorgt schon das Eis. Es schenkt dir kräftig ein, und wenn du am Leben bleiben willst, musst du dir deine Mitmenschen gut temperiert halten, cold eben. Gibt nicht so viele davon und irgendwann kommt der Moment, an dem du auf einen von ihnen angewiesen bist. Das Problem ist bloß, du weißt im Voraus nicht, auf welchen. Also bist du lieber zu allen nett. Sicher ist sicher. Und wenn die Dinge mal uncold werden, lass was von deinem Gegenüber übrig. Der Typ, wegen dem du heute beinahe draufgegangen bist, könnt' morgen der Einzige sein, der deine Fettschicht und alles, was dranhängt, retten kann. Wenn er dann noch Lust dazu hat.

      DOLSON: Und damit war die Sache erledigt? Shon Leehan hat dich von da an nicht wieder in Schwierigkeiten gebracht?

      YUN: [Klopft sich klatschend auf die Schenkel.] Mann, Shon ist eine Schwierigkeit, an die jemand zwei Arme und Beine und einen Kopf geschraubt hat! Der Typ kann nie still dasitzen, außer wenn er in sein Notizbuch schreibt СКАЧАТЬ