Perry Rhodan 176: In letzter Minute. Kurt Brand
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Название: Perry Rhodan 176: In letzter Minute

Автор: Kurt Brand

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845301754

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СКАЧАТЬ ein; groß, hager, erwiderte er aus braunen Augen Bullys fragenden Blick. Julian Tifflor, von seinen Freunden Tiff genannt, kam von der Einsatzzentrale der Explorer. Zusammen mit einem Team eingearbeiteter Fachleute hatte er die bisher von den Forschungsschiffen eingelaufenen Berichte ausgewertet. Für eine halbe Stunde war die Rieseninpotronik auf dem Mond in Anspruch genommen worden. Auf Grund der gefundenen Daten sollte die Inpotronik nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung angeben, ob noch Hoffnung bestand, den Chef und seine Männer zu finden.

      Die Inpotronik hatte sich geweigert, diese Berechnung anzustellen.

      »Nichts«, sagte Tiff auf Bullys fragenden Blick hin. »Weit über tausend Berichte sind inzwischen eingegangen. Tagesdurchschnitt pro Explorer acht Systeme; durchschnittlich jedes fünfte System mit Planeten ...«

      Bully winkte ungeduldig ab. »Tiff, Sie sind und bleiben ein mathematisches Genie, aber wenn Sie mir jetzt vorrechnen wollen, wieviel Jahrhunderte unsere Explorer benötigen, um in einem Raum von fünftausend Lichtjahren Durchmesser alle Systeme zu kontrollieren, dann bekommen wir beide Streit! Ich will keine Zahlen mehr hören! Ich will nur die eine Meldung hören, dass man den Chef gefunden hat, aber nicht tot, sondern lebend!«

      Tiff behielt seine Ruhe. Selbst in der Uniform eines Marschalls wirkte er schüchtern. Aber wenn man bedachte, dass Julian Tifflor zu den wenigen Menschen gehörte, die einen lebensverlängernden Zellaktivator trugen, dann wusste man, dass viel mehr in diesem Mann steckte, als er zu zeigen bereit war.

      »Die Akonen machen mir größere Sorgen als das Verschwinden des Chefs, Sir«, erklärte Tifflor ruhig. »Hat der Chef nicht im letzten Spruch ausdrücklich erklärt, auf keinen Ruf zu antworten, bis er sich selbst wieder melden würde?«

      »Habe ich Sie danach gefragt, Tiff?« Bully war ungerecht. Das, was der Marschall ihm gerade vor Augen hielt, hatte er sich selbst schon tausendmal gesagt, aber es wirkte nicht mehr.

      Der Bildschirm flackerte auf. »Was ist denn jetzt schon wieder?«, fragte Reginald Bull barsch.

      Terranias Großfunkstation war der Vermittler. »Sir, Mister Leyden von Aralon möchte Sie sprechen. Gespräch als dringend gekennzeichnet!«

      Heftig antwortete Bully: »Richten Sie diesem Mister Leyden aus, er solle sich mit seinen Sorgen gefälligst an die zuständigen Experten wenden, mich aber mit Anrufen ein für allemal verschonen. Ende!«

      »Vielleicht hat Mister Leyden aber etwas Wichtiges zu melden, Sir!«, gab Tiff zu bedenken.

      »Ist sonst noch etwas zu besprechen, Marschall?«, fragte Bully im ärgerlichen Ton.

      Julian Tifflor beherrschte sich. Er musste weit in die Vergangenheit gehen, um sich einer ähnlichen Szene zu erinnern, in der er von Reginald Bull nicht mit Tiff, sondern mit seinem Dienstrang angesprochen worden war.

      »Nein, Sir, ich habe nichts mehr vorzutragen.« Er nickte knapp, drehte sich auf der Stelle und ging. Kurz vor der Tür rief Bully ihm nach: »Tiff, Sie brauchen mir durch Ihren steifen Gang nicht noch extra zu verstehen geben, dass Sie wütend auf mich sind!«

      Tiff ging bis zur Tür, drehte sich um und blickte Bully über die Schulter an. »Sir, haben Sie noch Anweisungen?«, fragte er kurz.

      Diese im sachlichen Ton gestellte Frage machte es dem gereizten Bully unmöglich, anders, als ebenfalls sachlich zu erwidern: »Keine Anweisungen!«

      Dann schloss Julian Tifflor die Tür. Unzufrieden mit sich selbst, rieb Bully sein Kinn und murmelte: »Der hat mir schön heimgezahlt. Aber versteht der mich denn auch nicht ...?« Und wieder dachte er an Perry Rhodan, und er merkte nicht, dass er stöhnte.

      *

      Atlan und seinem Generalstab blieb es weiterhin unerklärlich, warum die Gataser immer wieder so genannte Brennpunkte schufen, wo sie mit massierter Kraft die Schiffe der Imperiumsflotte angriffen, während sie die Abschnitte rechts und links davon ungeschoren ließen.

      Auch das Erscheinen und Verschwinden der Molkexschiffe aus dem Kugelsternhaufen M 13 war mit Hilfe der Logik nicht zu deuten. Die Vermutung, die Blues würden erst Erfahrungen sammeln, ob es für sie ungefährlich wäre, bewohnte Welten anzugreifen, konnte nicht bewiesen werden.

      Eins stand aber fest: Jener tragische Fall, der den Blaupelzen 48 Terraner hatte in die Hände fallen lassen, lieferte ihnen die ersten wichtigen Nachrichten über das Vereinte Imperium. An den Vorstößen einzelner Molkexschiffe war eindeutig zu erkennen, dass ihnen die galaktischen Positionen der wichtigsten Imperiumswelten bekannt geworden waren. Einen weiteren Hinweis hatte ihnen jener Serienbericht in der TERRANIA-POST geliefert, der unter dem Titel: Der Krieg, der kein Krieg ist! veröffentlicht worden war. Darin hatte gestanden, dass auf Arkon III, der Erde und Aralon B-Hormonforschung betrieben würde. Dass weder Aralon noch die Erde bis zur Stunde uneingeladenen Besuch durch Bluesschiffe erhalten hatten, war ein weiteres Rätsel.

      Selbst die Posbis mit ihren Fragmentraumern hatten sich inzwischen auf die schier widersinnige Tatsache eingestellt, dass ihre gesamte technische Überlegenheit gegenüber den Molkexraumern keinen Solar wert war, weil sie über kein Mittel verfügten, die halb organische, halb mineralische Molkexhülle der feindlichen Schiffe zu zerstören.

      Mit einer nicht zu beschreibenden Dreistigkeit rasten oft die hässlichen Bluesschiffe in Gruppen heran, stürzten sich gemeinsam auf einen Raumer und versuchten durch Punktfeuer aus ihren an und für sich primitiven Strahlwaffen, die energetischen Schutzschirme des Gegners zum Zusammenbruch zu bringen. Dieses Punktfeuer, wenn es aus ausreichend vielen Geschützen erfolgte, war sogar in der Lage, die Schutzschirme eines Kampfschiffes der Imperiumsklasse zu vernichten.

      Damit ergab sich ein Umstand, der Atlan in seiner zehntausendjährigen Erfahrung noch nicht vorgekommen war: Trotz technischer und auch zahlenmäßiger Überlegenheit war er mit seinen Flottenverbänden nicht in der Lage, das ständige Vordringen der Gataser aufzuhalten, wie er auch nicht für den Schutz bewohnter Welten garantieren konnte.

      Dieser ungleiche Kampf, der für das Imperium mit einer völligen Niederlage enden musste, wenn nicht bald ein Wunder geschah, hatte auf politischem Gebiet etwas Gutes zustande gebracht.

      Im Imperium gab es nur noch das Volk. Die Springersippen, die Überschweren, die Aras und die lethargischen Arkoniden hatten sich in der Galaktischen Allianz mit den Terranern zum Volk der Humanoiden zusammengefunden.

      Innerhalb dieses politischen Gebildes, das sonst noch viele Jahrzehnte der Entwicklung benötigt hätte, um eine in sich geschlossene Einheit zu werden, hatte sich aber auch ein politischer Unruheherd herauskristallisiert, der nicht mehr zu übersehen war.

      Die Regierung der Akonen, der Große Rat, spielte nicht nur mit dem Gedanken, sich aus der Galaktischen Allianz zu lösen, sondern versuchte, diese Trennung auch wirklich durchzuführen, um, wie bekannt geworden war, Akon vor den Blues zu retten!

      Aus aufgefangenen und entzifferten Funksprüchen und auf Grund von Agentenmeldungen der Galaktischen Abwehr hatte man klar herausfinden können, dass die Akonen im Blauen System verräterische Beziehungen zu den Gatasern unterhielten.

      Schon seit Wochen wurden sämtliche Transmitterstationen im terranischen sowie arkonidischen Bereich schärfstens bewacht, weil das gesamte Transmittersystem auch an die Stationen des Akonenreiches angeschlossen war. Diese Sicherheitsvorkehrungen hatten getroffen werden müssen, wollte man nicht Gefahr laufen, einer plötzlichen Gataserinvasion im Imperium gegenüberzustehen.

      Reginald Bull hatte durch seinen Botschafter auf Sphinx, der Regierungswelt des Blauen СКАЧАТЬ