Название: Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman
Автор: Tessa Hofreiter
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Der neue Landdoktor
isbn: 9783740953676
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»Okay, die Tür steht offen. Wo genau ist er?«
»Auf der Werkbank.«
»Anna, geh bitte in die Garage und hole den Wagenheber!«, rief Sebastian durch die Kellertür.
»Alles klar!«, antwortete sie.
»Frau Bergmann ist auch hier?«
»Wir waren gerade in Garmisch. Emilia hat sich Sorgen um sie gemacht, weil sie nicht zum Wanderwettbewerb gekommen sind. Sie hat uns gebeten, nach Ihnen zu sehen.«
»Ich hoffe, das kann ich wieder gutmachen.«
»Der Wagenheber!«, rief Anna durch das Kellerfenster.
»Ich hole ihn!«, antwortete Sebastian. »Bevor ich den Schrank aufrichte, muss ich wissen, wie es darunter aussieht.«
»Weil sich etwas in meinen Körper gebohrt haben könnte, was ich aber erst spüre, sobald ich mich bewege?«
»Sie liegen unter einem Stahlschrank, da sollten wir vorsichtig sein.«
»Gut, dann sehen wir nach. Würden Sie Frau Bergmann bitten, Britta Bescheid zu geben? Sonst denkt sie noch, ich hätte sie versetzt. Ich wollte doch für ihre kranke Freundin einspringen, die nicht am Wettbewerb teilnehmen kann.«
»Ich habe gehört, was er gesagt hat. Ich wollte Emilia ohnehin jetzt anrufen. Sie wartet doch auf unsere Nachricht«, erinnerte Anna Sebastian daran, dass sie Emilia Bescheid geben wollten, sobald sie Kai gefunden hatten. »Soll ich dir vorher noch den Arztkoffer holen?«
»Ich sehe erst mal nach, was los ist, aber bleib in Rufweite«, bat er sie und nahm den Wagenheber entgegen, den sie ihm durch das Fenster reichte.
*
»Hallo, Anna, was ist mit Herrn Küster?«, fragte Emilia, als ihr Handy endlich läutete. »Und wie geht es ihm? Echt? Dann spielt Papa mal wieder den Helden? Ja, ja, ich weiß, er spielt ihn nicht. Er ist ein Held«, antwortet sie lachend. »Pass gut auf die beiden auf«, sagte sie und beendete das Gespräch.
»Was ist mit Kai?«, wollte Britta wissen, die mit Doro und Emilia auf einer Bank am Feldrand saß und bisher nicht einmal Gundula erzählt hatte, was sie von Emilia erfahren hatte. Sie schämte sich dafür, dass sie sich von Ulrikes Gerede hatte beeinflussen lassen, und hatte sich genau wie Emilia und Doro große Sorgen um Kai gemacht.
»Kai hatte einen Unfall«, sagte Emilia und erzählte Britta und Doro, was sie von Anna erfahren hatte.
»Ich danke euch beiden, dass ihr mich aufgehalten habt. Ich werde jetzt zu ihm fahren«, sagte Britta.
»Ihre Freundin ist offensichtlich schrecklich traurig, dass sie nicht am Wettbewerb teilnehmen kann«, sagte Emilia.
Gundula, die die Wanderung inzwischen abgehakt hatte, saß niedergeschlagen neben Ulrike und Richard im Gras und wartete darauf, dass Britta sich endlich entschied, ob sie nach Hause fahren oder noch bleiben wollte.
»Warum gehen wir nicht mit ihr? Nolan wird uns schon sicher ans Ziel bringen«, schlug Doro vor.
»Super Idee, dann können wir als Teilnehmer über den Wettbewerb in der Schülerzeitung berichten. Ich sage gleich Herrn Kornhuber Bescheid.«
»Das ist wirklich großartig, dass ihr das machen wollt, aber solltet ihr nicht vorher eure Eltern fragen, ob sie es euch erlauben?«, wandte Britta verunsichert ein.
»Diese Wandertour haben wir schon unzählige Male gemacht. Sie ist echt keine Herausforderung für Einheimische«, sagte Doro. »Aber ich gebe meiner Mutter kurz Bescheid, damit sie weiß, wo ich bin.«
»Und ich rufe Anna an«, entschied Emilia und zückte ihr Handy.
»Das wollt ihr echt tun?«, freute sich Gundula, als die Mädchen ihr vorschlugen, sie auf der Wanderung zu begleiten.
»Kein Problem. Wir melden uns an, gehen Sie schon mal zum Start. Es dürfte gleich losgehen. Grüßen Sie Kai von uns«, bat Emilia, als sie sich noch einmal zu Britta umdrehte, bevor sie mit Doro zur Tribüne des Alpenvereins eilte.
»Wir sehen uns«, sagte Gundula, küsste Britta auf die Wange und folgte den Mädchen.
»Er hat mich nicht versetzt. Er hatte einen Unfall«, wandte sich Britta an Ulrike und Richard, die aufgestanden waren und sie abwartend anschauten.
»Das bedeutet?«, fragte Ulrike.
»Das bedeutet, dass ich jetzt zu ihm fahre, und es bedeutet, dass es keine zweite Chance für dich gibt«, erklärte sie und sah Richard direkt an.
»Das ist endgültig?«
»Ja, ist es, aber es bedeutet nicht, dass wir uns in Zukunft aus dem Weg gehen müssen. Vielleicht werden wir sogar wieder Freunde. Und ich bin ganz sicher, dass du bald wieder eine Frau treffen wirst, in die du dich unsterblich verliebst«, sagte sie lächelnd.
»Falls ich über dich hinwegkomme.«
»Das schaffst du«, versicherte ihm Britta und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
»Du bist mir nicht böse, dass ich versucht habe, euch wieder zusammen zu bringen?« Ulrike war endlich bereit, Brittas Entscheidung zu akzeptieren.
»Wir bleiben Freundinnen. Und jetzt muss ich los, mir ein Taxi suchen.«
»Wir können dich fahren, nicht wahr, Ulrike?«
So gern Richard Britta noch hatte, irgendwie fühlte er sich nun auch erleichtert. Weil dieser Druck, den Ulrike aufgebaut hatte, nun vorbei war. Und vielleicht hatte Britta ja recht, und schon bald…
»Sicher, wir fahren sie«, stimmte Ulrike ihm zu.
*
»Wenn es keine Fremdkörper gibt, die Sie verletzt haben, und ich Ihnen genügend Raum verschaffen kann, dann versuchen Sie, vorsichtig unter dem Schrank hervorzurutschen. Alles klar?«, fragte Sebastian, nachdem er die günstigste Stelle für den Wagenheber gesucht und ihn angesetzt hatte.
»Ja, alles klar«, sagte Kai. Er versuchte, ruhig zu atmen, während Sebastian mit Hilfe des Wagenhebers den Aktenschrank langsam anhob.
»Ich denke, da ist nichts.«
Sebastian stellte den Wagenheber fest und legte sich auf den Boden, um unter den Schrank zu blicken. »Sieht alles frei aus. Ich hebe den Schrank noch ein paar Zentimeter an, und dann raus da unten.« Er sprang auf und hob den Schrank weiter an.
»Das müsste reichen.« Kai versuchte, seine Beine zu bewegen. Als er kein Hindernis spürte, stützte er sich nach hinten auf seine Hände ab, holte tief Luft und befreite sich aus seiner misslichen Lage. »Danke«, sagte er, richtete sich zum Sitzen auf und bewegte seine Zehen.
»Sieht gut aus«, stellte Sebastian fest, der ihn beobachtete.
»Mir tut auch nichts weh«, sagte Kai und ehe Sebastian etwas sagen konnte, war er aufgestanden.
»Machen Sie langsam«, СКАЧАТЬ