Название: Erklärung der Psalmen
Автор: Athanasius der Große
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Die Schriften der Kirchenväter
isbn: 9783849659806
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V. 8. „Alles hast Du seinen Füßen unterworfen.“ Nachdem Gott gesagt hatte: „Laßt uns den Menschen machen nach unserm Bild und Gleichniß.“28 fügt er bei: „Und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres,“ und zählt das Übrige einzeln auf und fügt dann bei: „Wachset und mehrt euch und erfüllt die Erde und herrschet über sie!“ 29 Denn der vernünftigen Natur verlieh er, da sie Gott ähnlich gemacht war, die Herrschaft über Alles. Und da der Mensch die Macht des göttlichen Bildes empfing, so wurde er, wie Gott der Herrscher über alle Dinge ist, in gleicher Weise zum Machthaber über die irdischen. Und wenn allgemein gesagt ist: „Und Du hast ihn über die Werke Deiner Hände gesetzt.“ und er anderswo sagt: „Und die Werke Deiner Hände sind die Himmel.“30 so hat er ihn offenbar über den Himmel gesetzt, und nicht mehr verborgen deutet er darauf bin, daß die im Himmel sich aufhalten werden, die von der Erve dorthin ihren Wohnsitz verlegen, wenn sie das Himmelreich erben werden, wie verheissen ist. Es sagt auch Paulus: „Erben Gottes und Miterben Christi.’ 31 In gleicher Weise muß man auch die Worte auffassen: „Du hast Alles seinen Füßen unterworfen.“ Und jetzt gilt das von den Thieren. Da aber ein engelgleiches Leben den Menschen im Himmel aufbewahrt ist, wird er, wenn er dort über die Werke seiner Hände gesetzt ist, den Himmel schauen und was sich in ihm befindet. Der selige Paulus aber hat auch Dieß vom Heiland verstanden als Etwas, was in der zukünftigen Zeit geschehen werde. Deßbalb spricht der Vater zu ihm: „Sitze zu meiner Rechten, bis ich Deine Feinde als Schemel unter Deine Füße legen werde.“ 32 „Alle Schafe und Rinder.“ Damit deutet er die Israeliten an, welche glaubten. „Dazu die Thiere des Feldes.“ Damit bezeichnet er die Heiden. „Die Vögel des Himmels,“ die Hochmüthigen im Leben, die hohen Sinn haben, die ganz Unverständigen.
V. 10. „Herr, unser Herr, wie wunderbar ist Dein Name auf der ganzen Erde!“ Er spricht wiederholt seine Verwunderung aus, wie gesagt, von Staunen ergriffen über die den Menschen zu Theil gewordene Gotteserkenntniß.
Ps 9.
V. l. Zum Ende, für die Geheimnisse des Sohnes, ein Psalm Davids.
Inhalt.
In diesem Psalme zeigt er, was der Heiland geheim gethan hat. Er hat aber Vieles geheim gethan. Dahin gehören seine fleischliche Geburt aus der Jungfrau durch den heiligen Geist, die ausserordentlichen und wunderwirkenden Kraftäusserungen, der Tod selbst und das Hinabsteigen in die Unterwelt, das Wiedererwachen von den Todten. Damit Das alles ist von ihm in geheimer Weise vollbracht worden. Denn er verbarg das auch vor den Fürsten dieser Welt. Für diese geheimen Thaten nun seinen Dank auszusprechen, tritt der Prophet im Namen der Menschheit auf und spricht: „Ich werde vor Dir bekennen, o Herr!“ Als die Geheimnisse aber sind der Tod und die Thaten der Unterwelt, die Auferstehung und die Auffahrt bezeichnet.
V. 2. „Bekennen werde ich vor Dir, o Herr, in meinem ganzen Herzen ….V. 4, weil mein Feind sich rückwärts gewendet hat.“ Er zeigt, auf wen sich das Bekenntniß bezieht. Seinen Feind aber nennt er den Tod, der sich rückwärts gewendet hat, das heißt zum Nichtsein.
V. 4. „Sie werden ermatten und umkommen vor Deinem Angesichte.“ Wenn der Tod, will er sagen, sich rückwärts wenden wird, da wird natürlich auch jede feindliche Macht vernichtet werden. Wenn nämlich als letzter Feind der Tod vernichtet wird, so sind im Voraus natürlich die feindlichen Mächte vernichtet.
V. 5. „Denn Du hast mein Urtheil und mein Recht besorgt.“ Er führt die Ursache der Danksagung an. Die Worte: „Du sitzest auf dem Throne“ zeigen den Vorsitz Gottes bei dem Gerichte an.
V. 6. »Du schaltest die Heiden, und der Gottlose ging zu Grunde.“ nämlich die geistigen Feinde. „Du vertilgtest seinen Namen 33 auf immer und ewig.“ Er meint den geistigen Drachen, der der Teufel ist.
V. 7. „Des Feindes Schwerter sind ganz zu Ende gegangen.“ Schwerter des Teufels nennt er die feindlichen Mächte, durch die er stark war. „Verschwunden ist ihr Andenken mit dem Schalle.“ Denn ihr Untergang ist gehört worden.
V. 10. „Und es wurde der Herr eine Zuflucht dem Armen,“ dem armen geistigen Volke, meint er. „Ein Helfer in der gelegenen Zeit in der Trübsal,“ wie: „In der angenehmen Zeit erhörte ich Dich.“ 34
V. 12. „Lobsinget dem Herrn, der auf Sion wohnt,“ im himmlischen Jerusalem meint er. „Verkündet unter den Heiden seine Thaten!“ Das spricht er gleichsam zu den Aposteln und Verkündern des Evangeliums. Was aber das für Thaten sind, spricht er im Folgenden aus.
V. 13. „Denn der ihr Blut sucht, hat sich ihrer erinnert.“ Das Blut, will er sagen, das für ihn vergossen wurde, wird er suchen, um Rechenschaft zu fordern.
V. 15. „Der Du mich emporhebst aus den Pforten des Todes.“ Deßhalb erhebst Du mich aus dem Lande der Erniedrigung, damit ich mich in die Chöre mische im himmlischen Sion.
V. 17. „Der Herr wird erkannt, wie er zu Gericht geht.“ Denn ein gerechtes Gericht ist es fürwahr, daß die, die einem Menschen den Tod bereiteten, in ihm gefangen werden. Vielleicht, weil die, über die das Gericht ergeht, den Richter erkennen werden zur Zeit des Gerichtes.
Daniel Barbarus V. 18. „Die Sünder sollen in die Hölle gestürzt werden.“ nämlich die Dämonen und die sich ihrem Dienste ergeben haben. „Alle Völker, die Gott vergessen.“ die Heiden, Häretiker, Juden.
V. 20. „Steh’ auf, o Herr, es erstarke nicht der Mensch.“ Er fleht, es möge der Eingeborne den Bewohnern der Erde leuchten, damit jener hochmüthige Teufel, den er eben hier einen Menschen nennt, sein Haupt nicht noch mehr erhebe. „Vor Deinem Angesichte sollen gerichtet werden die Völker.“ Er fleht, es möge die Berufung der Heiden zum Heile rasch geschehen.
V. 2l. „Setze, o Herr, einen Gesetzgeber über sie!“ Und wer ist anders der Gesetzgeber, als der uns ins Gesetz des neuen Bundes eingefühlt hat? „Es sollen die Völker wissen, daß sie Menschen sind.“ Durch den übermäßigen Betrug der Dämonen hatten sie thierische Lebensweise angenommen, so daß es von ihnen heißt: «Den unvernünftigen Thieren wurde er vergleichbar und machte sich ihnen ähnlich35
Ps 10. (Hebr.)
(Nach den Hebräern)
V. l. „Warum, o Herr, stehst Du in der Ferne?“ Er fleht um Beschleunigung der viel späteren Berufung der Heiden. Aber gerade das hat der Hochmuth des Teufels bewirkt.
V. 2. „Während der Gottlose übermüthig ist, wird der Arme vom Feuer gebrannt.“ Der Hochmuth des Bösen, will er sagen, wird Deinem armen Volke ein brennendes Feuer. „Sie werden ergriffen in den Anschlägen, die sie ersinnen.“ statt: Sie werden ergriffen werden. „Denn Du.“ heißt es. „bist der, der die Weisen fängt in ihrer Verschlagenheit.“ > 36
V. 3. „Denn der Sünder wird gelobt in den Begierden seiner Seele.“ So groß, will er sagen, ist seine Nachsicht, daß, weil die Gottlosen ungestraft bleiben, einige Unverständige ihr Leben lobenswerth finden.
V. 4. „Der Sünder erbitterte den Herrn.“ Er erbitterte ihn, indem er die Worte über seine Vorsehung und sein Gericht verspottete. Denn Viele spotten sogleich, wenn sie so Etwas hören, Es wird aber Dieß beigefügt: „nach der Größe seines Zornes.“ So daß es im Zusammenhange СКАЧАТЬ