Erklärung der Psalmen. Athanasius der Große
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Erklärung der Psalmen - Athanasius der Große страница 11

СКАЧАТЬ Du schlugst sie in die Flucht. Denn den Fliehenden ist es eigen, den Rücken zu kehren. Den Rücken aber kehren unsere Feinde, die Dämonen, wenn sie der Seele keine leidenschaftlichen Gedanken mehr beibringen können. „Und die mich haßten, vertilgtest Du,“ den Saul, Achitophel, Absalon und Unzählige ausser ihnen.

      V. 42. „Sie schrieen, und es war Keiner, der sie rettete.“ Das spricht er von den wahrnehmbaren Feinden, wie im Namen des Herrn. Denn weder erfreuten sich die Fremden, als sie Hilfe der heimischen Götter anriefen, ihrer Fürsorge, noch haben Saul, Absalon und Semei und die übrigen Feinde der Juden Gott zum Bundesgenossen gehabt.

      V. 43. „Und ich werde sie zermalmen wie Staub.“ Sie werden, will er sagen, ganz vernichtet sein, da Deine Gnade mir beisteht.

      419

      V.44. „Erlöse mich von den Widersprüchen des Volkes.“ Der Herr wendet nämlich noch das Antlitz ab wegen des Ungehorsams der Juden und verlangt die Völker zu seiner Erbschaft. „Du wirst mich zum Haupte der Völker setzen.“ Aber wir wissen nicht, daß David über die Völker herrschte. Es wird also die Prophezeiung durch den erfüllt, der dem Fleische nach aus ihm geboren ist. Denn der dem Fleische nach aus David geboren ist und nach dem göttlichen Ezechiel gleichfalls David genannt wird, nämlich Christus der Herr, hat über alle Völker geherrscht, der immer als Gott über Alle herrscht, aber nach der Menschwerdung freiwillig der Knechtschaft derer sich unterzog, die an ihn glauben.

      V. 45. „Ein Volk, das ich nicht kannte, diente mir.“ Es wird hier keine Unwissenheit angedeutet. Denn als Gott weiß er Alles. Vielmehr will er wohl sagen: Die, welche zu verschiedenen Zeiten mit mir in keiner Vertrautheit lebten, gelten mir für unbekannt und fremd und sind weit von der Vertrautheit mit mir entfernt.

      V. 46. „Fremde Kinder haben mir vorgelogen.“ Israel, der der erstgeborene Sohn genannt wurde, wurde ein fremder Sohn genannt wegen des Unglaubens. „Fremde Söhne sind alt geworden.“ Alles, was alt wird, ist dem Untergange nahe.

      V.47. „Es lebt der Herr, und gepriesen sei mein Gott.“ Passend sprach er: Der Herr lebt. Denn er erinnerte an den Widerspruch des Volkes, als sie die Worte litten: „Hinweg, hinweg mit ihm! Kreuzige ihn!“ 70 „Und es werde erhöht der Gott meines Heiles.“ Obschon er sich erniedrigt hat, will er sagen, indem er Knechtesgestalt an nahm,71 so ist er doch erhaben. Eine ähnliche Stelle ist auch: „Gott erhöhte ihn und gab ihm einen Name, der über alle Namen ist.“ 72

      V.48. „Gott, der Du mir Rache gibst.“ nämlich gegen das ungläubig Volk der Juden. „Und die Völker mir unterwirfst.“ Die Völker, will er sagen, unterwarfen sich Christo. „Mein Erretter von meinen Feinden.“ Er meint von den Herrschern des Volkes Israel.

      V. 49. „Von denen, die sich gegen mich erheben,“ Er meint den Judas.

      V. 50. „Darum will ich Dich preisen unter den Völkern, o Herr!“ Da Du das und das, will der Prophet sagen, vollbracht hast, so will ich, da Du, o Herr, selbst die Völker rufest, in denselben Dich preisen, da sie die Lobgesänge singen, die ich gemacht habe. Aber hievon abgesehen werde ich, sagt er, das Heil des Königs der Völker selbst verherrlichen, welches Heil er in der Mitte der Erde gewirkt hat. „Ich werde verherrlichen.“ das heißt, ich werde Allen laut zurufen. Denn auch dieses Heil, will er sagen, wirkte er, indem er an seinem gesalbten Volke Barmherzigkeit übte. Denn zu einem königlichen Priesterthum sind wir gesalbt. Indem Du aber gegen das Volk Barmherzigkeit übst, wirst Du auch nur, dem David selbst, und meinem Samen sie verschaffen. Denn Same Davids ist auch das heidnische Volk, da es ein Sohn Desjenigen geworden, der aus dem Samen Davids nach dem Fleische geboren ist.

      Ps 18.

      V. 1. Zum Ende, ein Psalm Davids.

      Inhalt.

      Der gegenwärtige Psalm enthält eine einführende Lehre im Namen der Apostel an die Heiden. Deßhalb sagen sie auch, daß der Himmel und die Sonne und die übrigen Elemente, die von diesen für große Götter gehalten wurden, ihren Schöpfer preisen.

      V. 2. „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes.“ Ähnlich ist die Stelle: „Denn sein unsichtbares Wesen wird seit Erschaffung der Welt an seinen Werken erkannt und geschaut, und seine ewige Macht und Gottheit.“’ 73

      V. 3. „Ein Tag meldet dem andern ein Wort, und eine Nacht . . .“ Der Tag, sagt er, und die Nacht treten sich in guter Ordnung und Harmonie gegenseitig ihren Lauf ab und verkünden durch die Thatsachen selbst ihren Schöpfer.

      V. 4. „Es ist keine Sprache, und es ist kein Wort.“ Man muß ein Fragezeichen lesen. Er kommt mit einer Einwendung entgegen. Die Einwendung ist: Sie reden doch nicht. 74 Deßhalb sagt er: Gibt es nicht einige Dinge, die, ohne einen Laut von sich zu geben, den Künstler verkünden? Gewiß wird ja auch aus einem schön gebauten Schiffe die Kunst des Schiffbaumeisters offenbar. Und ebenso verhält es sich bei den übrigen Dingen. Es verkünden also die genannten geschaffenen Dinge in gleicher Weise den Baumeister durch ihre Größe, Schönheit und Harmonie, so daß ihre Predigt in die ganze Welt ausgeht.

      V. 6. „In der Sonne hat er sein Zelt gebaut.“ In der Sonne, sagt er, hat er sein Zelt gebaut oder sein Haus. Wo hat er es aber anders gebaut als im genannten Himmel und Firmamente? Dieses Haus nannte er aber auch Kammer. Wie aber Tag und Nacht durch ihre wohlgeordnete Übereinstimmung den Baumeister verkünden, so gibt auch die Sonne, indem sie ihren Lauf mit einer gewissen Harmonie vollbringt, die Macht Desjenigen zu erkennen, der es ihr befiehlt.

      V. 8. „Das Gesetz des Herrn ist unbefleckt und bringt die Seelen zur Umkehr.“ Das Gesetz des Evangeliums nämlich. Da die Heiden aus den genannten Elementen sich bereits hatten belehren lassen, daß ein einziger Baumeister sei, werden sie nunmehr auch im Gesetze des Evangeliums unterrichtet, so daß die Herzen aller Völker sich der Wahrheit zuwenden. „Das Zeugniß des Herrn ist treu und macht weise die Kleinen,“ das der Eingeborne sich selbst gegeben hat: „Ich bin als das Licht in die Welt gekommen.“ und: „Ich bin vom Vater ausgegangen und bin gekommen.“ und: „Ich bin das Leben.“ 75

      Daniel Barbarus. Dieses Zeugniß unterrichtet die unvollkommenen und unwissenden Kleinen und macht sie weise.

      V. 9. „Die Rechte des Herrn sind gerade und erfreuen die Herzen.“ so viel als: die Rechtfertigung, die bei dem Gerichte über uns stattfand. Denn da er über uns zu Gericht saß, verstieß er den Fürsten der Welt und verlieh uns Freude im Herzen. „Das Gebot des Herrn ist hell und erleuchtet die Augen,“ nämlich die Augen des Geistes, indem es weither seinen Glanz sendet.

      Daniel Barbarus. Nämlich des Geistes, indem es lehrt, wie man dem Gotte aller Dinge dienen müsse.

      V. 10. „Die Furcht des Herrn ist rein und dauert in Ewigkeit.“ So ist gesagt zur Unterscheidung von der Furcht des Gesetzes. Denn dieses verhängt Strafe. Unsere Reinheit aber ist die Enthaltung von Sünden. Deßhalb ist auch die Furcht rein genannt, weil sie rein macht. Denn wegen der Furcht des Herrn, heißt es, bleibt man vom Bösen fern. Da aber die Furcht ewig ist, macht sie auch die ewig, in denen sie sich befindet. V. 12. »In ihrer Beobachtung ist große Vergeltung.“ Denn Lohn der Beobachtung wird, was kein Auge gesehen, kein Ohr gehört hat, und was in keines Menschen Herz gedrungen ist.

      Daniel Barbarus fügt bei: Es ist also ihre Beobachtung nicht ohne Gewinn, denn sie trägt großen und herrlichen Lohn ein. Bis hierher hat er aber von der Gottesfurcht gehandelt. Von da an befaßt er sich mit dem, was auf die Ausübung der Gerechtigkeit gegen die Menschen und die Rechtssprechung Bezug hat, und handelt von den menschlichen Vergebungen. Die Sünden theilt er in solche, die mit Überlegung, und in solche, die unfreiwillig geschehen. Von den СКАЧАТЬ